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Börsen-Zeitung: Schwaches Rauchzeichen

Archivmeldung vom 16.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die guten Ergebnisse des weltgrößten Halbleiterkonzerns Intel haben die Kurse der Technologieaktien am Mittwoch in die Höhe schießen lassen. In dem unsicheren konjunkturellen Umfeld wird jedes Rauchzeichen, das eine Erholung andeutet, nur zu gerne als Signal des Aufschwungs interpretiert - in Umkehrung des Spruchs "Wo Rauch ist, ist auch Feuer".

Bei den Zahlen von Intel sollten Anleger sich indes hüten, diese als simples Erholungssignal zu werten. Der US-Chipproduzent profitierte von Faktoren, die mit einem Aufschwung wenig bis nichts zu tun haben.

So haben die Computerhersteller nach dem Einbruch der PC-Verkäufe Anfang 2009 die Chipbestellungen drastisch reduziert, um während der gedrosselten Produktion den Lagerbestand zu verringern. Von einem Anziehen der Nachfrage auf der Endkundenseite - entscheidend für einen dauerhaft höheren Umsatz - berichten bisher nur wenige PC-Anbieter. Tatsächlich lagen die Chipbestellungen in den ersten Monaten des Jahres unterhalb der tatsächlichen Nachfrage, sodass eine Anpassung nur zu erwarten war.

Mittlerweile berichten einige PC-Anbieter wie Apple oder Asus zwar von unerwartet hoher Nachfrage. Dabei geht es aber in erster Linie um Käufe von Privatkundenseite. Intel hat ihre Bruttorendite zuletzt insbesondere wegen des gestiegenen Absatzes an Privatkunden um 2,7 Prozentpunkte auf 53% verbessert. Bei Geschäftskunden deutet sich hingegen noch keine nachhaltige Erholung an.

Dell, einer der größten Anbieter weltweit, sieht im PC-Verkauf an Unternehmen maximal eine Bodenbildung auf niedrigem Niveau. Für Dell ist das bitter, ist der Preisdruck im Privatkundengeschäft doch deutlich höher. Dieser Druck trifft PC-Produzenten, nicht aber Chipanbieter, die ihre Preise nicht daran orientieren müssen, an wen der PC verkauft wird. Privatkunden fragen zudem in größerem Maße höherwertige Chips nach - der klassische Büro-PC ist spärlicher ausgestattet.

Gerade in der Spätphase der Rezession sollte aber auch der Konsum mit wachsender Arbeitslosigkeit unter Druck geraten. Dies träfe Intels Marge härter als die derzeitige Flaute im Business-Absatz. Die guten Ergebnisse sind vor diesem Hintergrund nur ein schwaches Rauchzeichen. Wer diesem in der Hoffnung auf ein wärmendes Feuer folgt, könnte sich schon bald frierend im Regen wiederfinden.

Quelle: Börsen-Zeitung

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