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Mindener Tageblatt: Nach dem Super-Wahlsonntag Abscheid von den Großen?

Archivmeldung vom 01.09.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.09.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Strahlende Gesichter, wohin man schaut. Dass nach einem Wahlgang alle Parteien immer irgendwie Gewinner sind, ist auch so etwas, das vielen Wahlbürgern mächtig auf die Nerven geht.

Doch ist dieses Nachwahl-Ritual offenbar ehern im Politiker-Handbuch festgeschrieben: Mögen die Ergebnisse noch so mager sein, im Zweifel hat der Gegner immer das größere Haar in der Suppe, die der Wähler angerichtet hat. Auslöffeln, um im Bild zu bleiben, müssen sie allerdings alle. Und während FDP, Grüne und Linke nach diesem Super-Wahlsonntag daran durchaus Geschmack finden können, dürfte sie den beiden Volksparteien bitter aufstoßen. Wobei man eigentlich kaum noch von zwei Volksparteien reden kann - mit Müh' und Not vielleicht von einer. Denn auch die Union muss inzwischen 40-Prozent-Ergebnisse wie in Sachsen als herausragend feiern, nähert sich anderswo der 30er-Marke allerdings ebenfalls in Riesenschritten. Die hat die SPD auf dem Weg nach unten schon lange hinter sich gelassen, kann davon kaum noch träumen - in manchen Ländern muss sie schon mit der FDP um den dritten (!) Platz kämpfen. Volksparteien sehen anders aus. Bislang ist die unaufhaltsam scheinende Zersplitterung des deutschen Parteiensystems vor allem auf Kosten der SPD gegangen, die die Neugründungen Grüne und Linke mit viel eigener Substanz bezahlen musste. Die Union wiederum konnte zwar Rechtsausleger bislang verhindern, verliert aber wie in einem System kommunizierender Röhren an die FDP, wenn sie sich zu sozialdemokratisch gibt. Aus dieser Zange werden beide Großkoalitionäre so schnell nicht herauskommen - was einerseits den Zwang zur volksparteilichen Umarmungsstrategie noch erhöht, genau damit andererseits weitere Zielgruppen zu vermeintlich konsequenteren Konkurrenten treibt. Sollte diese Entwicklung anhalten, wird man wohl nicht mehr allzu viel Große Koalitionen erleben - mangels "Großer".

Quelle: Mindener Tageblatt

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