Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zum milliardenschweren Auftrag, den sich EADS in den USA gesichert hat
Archivmeldung vom 03.03.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Proteste von Senatoren und Gewerkschaften in den USA gegen den Einkauf von Tankflugzeugen für das amerikanische Militär in Europa zeigen: So ganz normal ist das noch nicht, dass der freie Weltmarkt auch auf diesem Sektor funktioniert.
Doch die US-Steuerzahler können beruhigt sein. Die Entscheidung des Pentagon liegt nicht nur deshalb in ihrem Sinn, weil EADS das technologisch modernere Material liefert. Auch der US-Arbeitsmarkt wird von dem Aufbau eines Airbus-Werks im Staate Alabama profitieren. Für den europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern bildet der Vertrag nach einer langen Reihe von Hiobsbotschaften endlich mal wieder eine gute Nachricht. Auch wenn 60 Prozent des Auftragsvolumens in den USA produziert werden, so reichen doch die übrigen 40 Prozent, um die interne Beschäftigungssituation bei EADS zu entkrampfen. Der Aufbau eines US-Werks hätte auch ohne den Auftrag der Air Force auf der Tagesordnung gestanden. So lassen sich die durch den schwachen Flug des Dollars ins Trudeln geratenen Produktionskosten wieder mehr ins Gleichgewicht bringen. Schön wäre es, wenn Boeing auf der Suche nach einem Produktionsstandort demnächst mal in Europa landete.
Quelle: Westfalen-Blatt