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Wiesbadener Kurier zu Afghanistan

Archivmeldung vom 10.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Anders als in Berlin, wo die bisherige Afghanistan-Politik fortgeschrieben und mit zusätzlichen Truppen fundiert wird, hat in den USA die Stunde der großen Bestandsaufnahme geschlagen.

Die schon vor dem Amtswechsel im Weißen Haus in die Presse lancierte Studie der Geheimdienste zeichnet das Bild eines beinahe schon verlorenen Krieges am Hindukusch. Der neue Präsident ist - mit den Verbündeten - zur sofortigen Kursänderung gezwungen. Bemerkenswerterweise passt die triste Abschiedsbilanz der Regierung Bush dabei genau zu der Absicht des demokratischen Kandidaten Obama, Afghanistan und Pakistan zum Schwerpunkt seines Kampfs gegen den Terror zu machen. Afghanistan ist heute ärmer, unsicherer, uneiniger und gefährlicher für die Welt als noch vor zwei Jahren. Die Krankheitssymptome sind in der Studie ziemlich eindeutig diagnostiziert: Eine zerfallende, korrupte Führung in Kabul. Immer mehr Bewaffnete: Al-Kaida-Terroristen, Taliban, regionale Warlords, Räuber und Drogenhändler. Und eine Bevölkerung, die nicht aus der Armut herauskommt und zudem unter den nicht eben präzisen alliierten Militärschlägen zu leiden hat. Die Therapie für das Land ist weniger klar. Das Verhältnis zwischen militärischer Befriedung und zivilem Aufbau muss wohl gänzlich neu definiert und geordnet werden. Aber auch die rein militärische Strategie gehört auf den Prüfstand: Mehr Bodentruppen statt der Luftangriffe auf die Terroristen? Suche nach Verbündeten unter den Milizen oder gar den Taliban? Angriffe auf die Geldquellen des Terrors, sprich die Drogenlabore? Operationen auch im pakistanischen Rückzugsgebiet? Die USA und die Nato haben schwerwiegende Grundsatzfragen zu entscheiden. Bis dahin ist es auch für Deutschland legitim, Mandat hin oder her, mit der Verschickung weiterer Soldaten zu warten.

Quelle: Wiesbadener Kurier

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