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RNZ: Reflex

Archivmeldung vom 15.09.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.09.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Keine Frage: Der Mord in der Münchner S-Bahn ist schlimm. Und tragisch. Weil das 50-jährige Opfer alles richtig gemacht hat. Zivilcourage gezeigt, Polizei gerufen, sich schützend vor die Jugendlichen gestellt. Der reflexhafte Aufschrei - mehr Videoüberwachung, härtere Jugendstrafen - eignet sich vielleicht für den Wahlkampf. Roland Koch lässt grüßen.

Die Forderungen gehen aber an der Realität vorbei. Erstens: Welcher Jugendliche, der zu solchen Gewaltexzessen bereit ist, ließe sich von der Drohung 15 Jahre Haft abhalten? Ihn beeindruckt ja auch die gegenwärtige Höchststrafe von 10 Jahren nicht. Allerdings muss sich die Justiz schon die Frage stellen, warum, wie im Münchner Fall, vorbestrafte Jugendliche nicht per staatlicher Sozialisierung abgefangen werden können. Zweitens: Mehr Videoüberwachung hätte den S-Bahn-Mord auch nicht verhindert. Die Polizei war ja bereits alarmiert - kam aber schlicht zu spät. Gerade dies zeigt, dass noch mehr Big-Brother-Augen an öffentlichen Plätzen lediglich eine Schein-Sicherheit vorgaukeln würden. Im Ernstfall könnten die Täter per Aufzeichnung zwar identifiziert werden. Die Tat verhindert wäre damit nicht. Was also hilft? Mehr Aufsichtspersonal in Zügen und auf der Straße. Und mehr Gewaltprävention in der Erziehung. Beides wirkt; Jugendgewalt ist in Deutschland seit Jahren rückläufig. München ist ein trauriger Extremfall.

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung

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