Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema SPD
Archivmeldung vom 07.07.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs rumort kräftig bei den Sozialdemokraten. In den Umfragen rutscht die SPD immer tiefer in den Keller. Da war es klar, dass aus der Partei die Rufe nach Konsequenzen immer lauter werden. Zwar hat auch die SPD-Spitze in der jüngsten Vergangenheit schon das eine und andere Mal schweres Wortgeschütz gegen den Koalitionspartner aufgefahren, doch das Bündnis vor Ende der Legislaturperiode in Frage zu stellen, so weit ist sie denn doch nicht gegangen.
Das hat jetzt der SPD-Linke Ottmar Schreiner
übernommen, der offenbar nichts dagegen hat, die Große Koalition
lieber heute als morgen zu beenden.
Niemanden überrascht das. Und mit Sicherheit ist dies keine
Einzelmeinung in der SPD. Der Anfang ist gemacht, andere werden
folgen.
Vehement lehnt SPD-Chef Kurt Beck noch ein Zusammengehen mit Oskar
Lafontaines Linkspartei ab - auch da mehrt sich jetzt Widerspruch.
Den Anfang hatte Berlins »Regierender« Klaus Wowereit gemacht, der
davor warnt, Tabus links der Mitte aufzubauen. Jetzt folgt Schreiner,
und selbst die nordrhein-westfälische SPD-Chefin Hannelore Kraft
mahnt ihre Genossen, die Linke nicht in die »politische
Schmuddelecke« zu stellen.
Der Damm ist gebrochen. Wetten werden angenommen: Wenn es bei der
nächsten Bundestagswahl stimmenmäßig möglich ist, wird auch die Linke
auf einmal regierungsfähig sein, störend ist dann nur noch der Oskar.
Quelle: Pressemitteilung Westfalen-Blatt