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Börsen-Zeitung: Immobile Wertpapierfonds

Archivmeldung vom 08.08.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Anderthalb Jahre liegt die Krise der offenen Immobilienfonds zurück. Hohe Mittelabflüsse führten damals zur Schließung von drei Produkten - ein Novum in der Branche. Die Fondsanbieter beginnen endlich aufzuatmen.

Und nun das: Union Investment, HSBC Trinkaus, Frankfurt Trust und WestLB Mellon schließen Fonds mit Investitionsschwerpunkt Asset Backed Securities (ABS). Gesamtvolumen: Etwa 1,6 Mrd. Euro. Begründet wird dies mit Verwerfungen bei US-Hypothekarkrediten niedriger Bonität (Subprime), die auch die Nachfrage nach anderen ABS-Papieren fast zum Erliegen gebracht hätten, selbst wenn diese grundsätzlich als solide eingeschätzt würden.

Beide Krisen tragen ähnliche Züge: Jeweils sind liquide Fondsvehikel betroffen, die in wenig fungible Vermögenswerte investieren. In beiden Fällen treiben besondere Ereignisse die Anleger in eine Massenflucht. Bei den Immobilienfonds waren es überraschender Abwertungsbedarf und eine Herabstufung durch eine Ratingagentur, bei den ABS-Fonds ist es die Subprime-Krise. Die Mittelabflüsse zehren die Kassenbestände der Fonds auf, so dass die Fondsmanager aus der Substanz verkaufen müssten - was entweder auf die Schnelle gar nicht geht, wie bei Immobilien, oder nur mit hohen Verlusten, wie aktuell bei den nur außerbörslich gehandelten ABS-Papieren.

Doch es gibt einen wichtigen Unterschied. Während in den offenen Immobilienfonds viele Private engagiert waren, denen die Produkte als flexible und risikoarme Anlage verkauft worden waren, trifft die ABS-Krise bisher vorwiegend Institutionelle. Da die Produkte sehr komplex seien, seien sie selten an Private verkauft worden, heißt es in der Fondsbranche. Die Institutionellen hätten gewusst, worauf sie sich einlassen. Versicherer und Pensionskassen, die mit ABS ihre Performance aufpolieren wollten, dürften trotzdem nun schwitzen.

Überdies werden ABS-Papiere vielen Renten- und Geldmarktfonds beigemischt, auch solchen für Privatanleger. Da diese Fonds eher kleine ABS-Bestände halten, meist mit Investment-Grade-Rating, gelten Schließungen als unwahrscheinlich. Verluste sind aber möglich. Bereits jetzt wird von Fluchtbewegungen aus den zuletzt sehr beliebten Geldmarktfonds berichtet. Ohne Kratzer am Image wird die Fondsbranche also auch diesmal nicht davonkommen.

Quelle: Pressemitteilung Börsen-Zeitung

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