Röwekamp fordert breite Debatte über allgemeine Dienstpflicht
Anlässlich des ersten bundesweiten Veteranentags hat der Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses, Thomas Röwekamp (CDU), eine breite Debatte über eine allgemeine Dienstpflicht für Männer und Frauen gefordert.
Sie könnte bei der Bundeswehr, im Zivilschutz oder im sozialen Bereich
abgeleistet werden. Den Zeitungen der Funke-Mediengruppe
(Sonntagausgaben) sagte Röwekamp, der erste Veteranentag sei nicht nur
ein "Akt der Anerkennung" und ein "überfälliges Zeichen der
Wertschätzung" für den Dienst Zehntausender Soldaten, sondern auch ein
"wichtiger politischer Impuls".
"Wir stehen vor der
sicherheitspolitisch herausforderndsten Lage seit Jahrzehnten. Die
Wehrhaftigkeit unseres Landes und die Widerstandsfähigkeit unserer
Gesellschaft rücken wieder in den Fokus", sagte der CDU-Politiker. "In
diesem Zusammenhang ist eine breite gesellschaftliche Debatte über eine
allgemeine Dienstpflicht überfällig - für Frauen wie Männer, in
militärischen wie zivilen Bereichen."
Gebraucht werde eine
"Kultur der Verantwortung", die junge Menschen motiviere, "sich
einzubringen" - für die Bundeswehr, im Zivilschutz oder im sozialen
Bereich. Röwekamp mahnte, der Veteranentag dürfe kein "symbolischer
Einzelmoment" bleiben, sondern sollte ein Ausgangspunkt sein für ein
"neues Verständnis von gesellschaftlichem Zusammenhalt" und für eine
"offen geführte Diskussion über Dienst und Pflicht in der Demokratie".
Es gehe auch um die politische Bereitschaft, daraus konkrete
Reformschritte zu entwickeln. "Im Parlament werden wir diese Debatte
führen. Und wir werden sie brauchen, wenn wir Sicherheit nicht nur
versprechen, sondern verlässlich gewährleisten wollen", sagte Röwekamp.
Am
Sonntag wird auf Beschluss des Bundestags erstmals ein nationaler
Veteranentag begangen, mit dem aktive und frühere Soldaten der
Bundeswehr für ihren Dienst gewürdigt werden sollen. Die zentrale
Veranstaltung dazu findet rund um das Reichstagsgebäude in Berlin statt,
es sind aber auch zahlreiche weitere Veranstaltungen bundesweit
geplant.
Der Präsident des Verbandes der Reservisten, Patrick
Sensburg, sprach von einem "starken Signal" an die Veteranen, "dass ihr
Dienst nicht vergessen wird und dass ihre Beiträge für unser Land
anerkannt und gewürdigt werden". Der Veteranentag sei "die Erfüllung
einer langjährigen Forderung und ein Meilenstein in der deutschen
Veteranenpolitik", sagte Sensburg den Funke-Zeitungen. Er manifestiere
eine Kultur des Respekts und der Wertschätzung, die der Verband seit
Langem einfordere.
Quelle: dts Nachrichtenagentur