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Generalsekretär Dirk Niebel: Die Forschungsgruppe Wahlen vertut sich bei uns auffallend oft

Archivmeldung vom 14.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

10, 9, 8, 9, 8, 7, 6, 7 - das sind die Werte mit denen die Forschungsgruppe Wahlen beim ZDF-Politbarometer im vergangenen Jahr die Liberalen einschätzte. Und zwar genau in dieser Reihenfolge. Viel zu wenig, sagt FDP-Generalsekretär Dirk Niebel, der sich über diese "Tendenz" beim ZDF-Politbarometer mächtig ärgert.

Niebel stört vor allem der 6-Prozent-Wert vom 23. November. Denn rund zwei Wochen danach und zuvor haben die anderen Institute die FDP bei 8 bis 11 Prozent gesehen. "Damit wird natürlich auch ein Stück weit Politik gemacht", heißt es im Thomas-Dehler-Haus, der Berliner FDP-Zentrale. Motto: Die Mehrheit wählt immer den Gewinner. Die Liberalen würden absichtlich unterbewertet. Ja, gerne erinnert man sich noch an die Zeiten als Wolfgang Gibowski die Forschungsgruppe leitete - doch der wechselte 1991 zu Helmut Kohl als stellvertretender Regierungssprecher. Besonders kritisch war aus FDP-Sicht wohl die Bundestagswahl im Herbst 2005: Die Forschungsgruppe taxierte die Liberalen damals bei 6 Prozent, am Wahlabend erhielt die FDP aber 9,8 Prozent. Und auch bei den Landtagswahlen in Hessen wurde die FDP von der Forschungsgruppe im Vorfeld schlechter eingeschätzt, als sie dann abschnitt - jeweils um 1,2 bis 1,4 Prozentpunkte. Niebel: "Wie sich ein Institut so vertun kann - und das so auffällig oft -, das möchte ich gerne einmal erklärt bekommen". Gesagt - getan: Niebel sprach Anfang Februar in der "Sache Forschungsgruppe" beim ZDF-Fernsehrat vor, dessen Mitglied er zugleich ist. Tenor: "Warum liegen die Prognosen der Forschungsgruppe Wahlen so häufig neben den eigentlichen Wahlergebnissen?" Die Aussprache, bei der auch Forschungsgruppen-Chef Matthias Jung anwesend war, brachte keine Annäherung. Fragt man heute im Dehler-Haus oder bei der Forschungsgruppe in Mannheim nach, so erfährt man zwei komplett unterschiedliche Versionen: Niebels Pressesprecher Wulf Oehme fasst als Ergebnis zusammen: "Uns wurde versprochen, zu prüfen, ob bei der Ausstrahlung des Politbarometers auch die Werte der anderen Institute dargestellt werden können". Außerdem habe die Forschungsgruppe zugesagt, "ihre Methodik überprüfen zu wollen". Doch davon haben die Mannheimer Wahlforscher offenbar nichts mitbekommen. Alle Fragen zur Methodik seien während der Sitzung durch den Vorstand Matthias Jung beantwortet worden. Außerdem gebe es kein zweites Institut, das so transparent arbeite wie die Forschungsgruppe. Schließlich veröffentlichten die Mannheimer nicht nur ihre "Projektion" (Sonntagsfrage), sondern auch ungeschminkt die Erhebungszahlen, die im Politbarometer "politische Stimmung" genannt werden. "Stimmung" ist vielleicht das richtige Stichwort: Bei der FDP hat sich nämlich das Gefühl eingeschlichen, die Partei sei in der Quadratestadt nicht wohl gelitten. Es gebe seit langer Zeit keine direkten Kontakte mehr. Forschungsgruppen-Vorstand Andrea Wolf: "Wenn Parteien mit uns Gespräche führen wollen, dann machen wir das gerne". Nur von sich aus gehe das Institut auf niemanden zu. Das verbiete die Pflicht zur Neutralität.

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung

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