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KfW: Zusagen für Entwicklungs- und Schwellenländer 2020 erneut auf Rekordhoch

Archivmeldung vom 29.04.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.04.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: KfW-Bildarchiv / Rüdiger Nehmzow
Bild: KfW-Bildarchiv / Rüdiger Nehmzow

Die KfW steigerte das hohe Zusagevolumen des Vorjahres mit 12,4 Mrd. EUR für insgesamt 502 Vorhaben im Rahmen der Förderung der Entwicklungs- und Schwellenländer deutlich (Vorjahr 10,6 Mrd. EUR). Davon entfielen 11 Mrd. EUR (2019: 8,8 Mrd. EUR) auf die KfW Entwicklungsbank und 1,4 Mrd. EUR (2019: 1,8 Mrd. EUR) auf die KfW-Tochter DEG.

Das Corona-Sofortprogramm des BMZ wurde von der KfW Entwicklungsbank mit 4 Mrd. EUR unterstützt, wobei 36 % der Zusagen an Vorhaben in Afrika gingen. Die DEG stellte privaten Unternehmen allein über ihre Beratungs- und Förderprogramme 50 Mio. EUR für Corona-bezogene Maßnahmen bereit.

Die Maßnahmen in der Corona-Pandemie umfassten 241 Projekte in 74 Ländern. Unterstützung erhielten die Partner für Sofortmaßnahmen insbesondere im Gesundheitssektor, im Bereich der Ernährungssicherung und der sozialen Sicherung sowie zur Aufrechterhaltung der Liquidität für Unternehmen und Staaten.

"Die KfW hat nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie auch im Ausland innerhalb kürzester Zeit auf diese enorme globale Herausforderung reagiert und zur Umsetzung des umfassenden Corona-Sofortprogramms des BMZ maßgeblich beigetragen. So konnte in vielen Ländern der Verlust von Entwicklungsfortschritten verhindert werden und eine Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage erreicht werden. Gleichzeitig behalten wir die mittel- und langfristigen Ziele der Klimaverträglichkeit und der Stärkung der Widerstandskraft der Partnerländer gegenüber weiteren Pandemien und Krisen im Blick", sagt Dr. Günther Bräunig, Vorstandsvorsitzender der KfW Bankengruppe.

"Die DEG war auch während der Pandemie als verlässlicher Partner privater Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern gefragt. Wir haben 2020 den Schwerpunkt darauf gelegt, unseren Kunden mit kurzfristigen Liquiditätshilfen und spezifischen Covid-Response-Angeboten zur Seite zu stehen. Zugleich bleiben auch in Corona-Zeiten Klima und Umweltschutz unverändert wichtige Themen", ergänzte Christiane Laibach, Vorsitzende der DEG-Geschäftsführung und designierte KfW-Vorständin für die Entwicklungszusammenarbeit.

Der Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank konnte die Zusagen 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 2 Mrd. EUR deutlich steigern und mit 11 Mrd. EUR erneut einen historischen Höchststand verzeichnen. Ursächlich für die Steigerung sind die Anstrengungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie.

Einen signifikanten Zuwachs erreichten die Neuzusagen für Afrika und den Nahen Osten mit 5,2 Mrd. EUR (Vorjahr 3,5 Mrd. EUR) - das entspricht einem Zuwachs um fast 50 %. In diesem Zusammenhang wurden die 2017 ausgewählten Reformpartnerschaften mit der Elfenbeinküste, Ghana, Tunesien, Äthiopien, Marokko, Senegal weiter ausgebaut und verzeichnen ein Fördervolumen von 893 Mio. EUR. Im Zuge der "Sonderinitiative Ausbildung und Beschäftigung" konnten in den Reformpartnerländern über 100.000 Arbeitsplätze in mehr als 2000 Unternehmen erhalten werden.

Die Neuzusagen für Umwelt und Klima bleiben mit 4,4 Mrd. EUR auch 2020 auf einem hohen Niveau. Im Rahmen der neu zugesagten Vorhaben werden jährlich fast 8,4 Mio. Tonnen CO2 in den Partnerländern eingespart. Die KfW richtet ihre internationalen Förderaktivitäten systematisch auf die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele, die sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs), aus. So können beispielweise 1,2 Mrd. EUR der KfW-Zusagen dem Ziel "Bezahlbare und saubere Energie" (SDG 7) zugerechnet werden. Mehr als 2 Mio. Menschen erhielten erstmals oder verbesserten Zugang zu moderner Energieversorgung und 900.000 MWh Energie wurden eingespart.

Der Einsatz für den Erhalt der Biodiversität ist weiterhin groß. So förderte die KfW 2020 44 Schutzgebiete, darunter viele UNESCO-Welterbegebiete. Die geschützte Fläche beläuft sich auf 8,8 Mio. Hektar, wovon 300.000 Menschen profitieren.

Ziel ist es weiterhin, den Wiederaufbau und das Wachstum in den von der Krise stark betroffenen Entwicklungs- und Schwellenländern "grün" zu gestalten und eine hohe Klima- und Umweltrelevanz zu gewährleisten.

"In der Corona-Pandemie hat sich zudem gezeigt, dass der digitale Wandel essenziell für die Zukunft der Entwicklungs- und Schwellenländer ist. Entwicklungsprozesse lassen sich damit effizienter gestalten, beschleunigen und in nachhaltigere Bahnen lenken. Diese tiefgreifenden und durch die Pandemie noch verstärkten Herausforderungen anzunehmen, wird weiterhin im Fokus der KfW-Entwicklungszusammenarbeit stehen", so Dr. Günther Bräunig.

4 Mrd. EUR der Zusagen im Jahr 2020 stammen aus dem Bundeshaushalt, 6,4 Mrd. EUR sind KfW-Mittel. Weitere Mittel wurden im Auftrag anderer Geber ausgereicht, hauptsächlich für die EU-Kommission (knapp 470 Mio. EUR).

Die Zusagen für soziale Infrastruktur (Bildung, Gesundheit, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, Staat und Zivilgesellschaft) stiegen um rund 45 % auf 4,8 Mrd. EUR (Vorjahr 3,4 Mrd. EUR). Gefolgt werden sie von den Zusagen für wirtschaftliche Infrastruktur (Energie, Finanzsektor und Transport) in Höhe von 4,2 Mrd. EUR - ein deutlicher Ausdruck dafür, dass die KfW ihre langjährigen und langfristigen Schwerpunkte für eine nachhaltige Entwicklung nicht aus den Augen verloren hat.

Die DEG stellte Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern 2020 rund 1,4 Mrd. EUR für die Finanzierung privater Investitionen in Entwicklungs- und Schwellenländern bereit (2019: 1,8 Mrd. EUR). Bei privaten Kapitalgebern konnte die DEG weitere 378 Mio. EUR und damit deutlich mehr als im Vorjahr mobilisieren (2019: 277 Mio. EUR). Für Vorhaben, die den Klima- und Umweltschutz fördern, sagte die DEG 2020 insgesamt 508 Mio. EUR zu. Dazu gehörten etwa Finanzierungen für Solarparks in Kenia, Jordanien und Kambodscha. Regional betrachtet entwickelten sich die Finanzierungszusagen für Afrika besonders erfreulich: Mit 386 Mio. EUR war im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von rund 12 % zu verzeichnen. Der größte Teil des Neugeschäfts entfiel 2020 auf Asien, wo die DEG 440 Mio. EUR investierte.

Trotz sehr fordernder Rahmenbedingungen aufgrund der Covid-19-Pandemie konnte die DEG das Geschäftsjahr 2020 entwicklungspolitisch erfolgreich gestalten. So haben die Bestandskunden der DEG im vergangenen Jahr rund 2,3 Millionen Menschen beschäftigt. Darüber hinaus erwirtschafteten sie allein 2020 ein lokales Einkommen in Höhe von 120 Mrd. EUR.

Die DEG erwartet, dass sie sich 2021 in einem weiterhin herausfordernden und von der Covid-19-Pandemie geprägten Umfeld bewegen wird. Hinzu kommen nochmals beschleunigte Entwicklungen wie die Digitalisierung und der Klimawandel. "Unsere langjährige Erfahrung mit unternehmerischen Investitionen in volatilen Märkten hilft auch in der aktuellen, beispiellosen Situation dabei, unsere Kunden in sich entwickelnden Märkten umsichtig zu begleiten und sie fit zu machen für die anstehenden Herausforderungen", so DEG-Geschäftsführerin Christiane Laibach.

Quelle: KfW (ots)


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