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Grünenchefin Baerbock: Deutschland ist auf die Folgen des Klimawandel nicht vorbereitet

Archivmeldung vom 08.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Annalena Baerbock (2016)
Annalena Baerbock (2016)

Bild: Laurence Chaperon / Eigenes Werk

Grünen-Bundeschefin Annalena Baerbock kritisierte angesichts des Hitzesommers, dass die Städte nicht ausreichend auf die Folgen des Klimawandels vorbereitet seien. "Das zu lösen, ist für uns auch eine soziale Frage", sagte Baerbock im Interview mit der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. "Es sind ja besonders die älteren Leute, die mit wenig Geld auskommen müssen, in einfachen, schlecht sanierten Wohnungen leben und seit Tagen nicht mehr schlafen können, weil die Temperatur nicht runter geht."

Nötig sind laut Baerbock mehr Grünflächen, Frischluftschneisen, begrünte Fassaden und eine bessere Häuserdämmung. "Dazu gehört auch der Hochwasserschutz in den Städten, in denen heftige Regenfälle wegen der kompletten Versiegelung zu Überschwemmungen führen." Nötig sei auch ein Umdenken in der Verkehrspolitik.

Die Grünen fordern einen Fonds mit zwei Milliarden Euro für den Städtebau, aber auch Gesundheits- und Waldbrandschutz. Baerbock sieht auch die Landwirtschaft in die Pflicht. Hilfsgelder, um Dürreausfälle aufzufangen, sollten an Zusagen zum Klimaschutz gebunden sein: "Weniger Pestizide, weniger Tierbestände, weniger Monokulturen auf den Feldern. Sonst ist das ein Fass ohne Boden."

Die Grünen-Bundeschefin kritisierte, Deutschland habe zu spät auf die Folgen des sich änderndes Klimas reagiert. "Das hat man politisch ignoriert, um weiter behaupten zu können, wir können beim Klimaschutz erst mal abwarten und gerade den Kohleausstieg aufschieben." Je mehr Zeit vergehe, umso eher stiegen die Kosten: "2017 beliefen sich die Schäden durch Klimakatastrophen weltweit auf 137 Milliarden Euro, in Deutschland werden sie bis 2050 eine Höhe von 800 Milliarden Euro erreicht haben."

Im Ruhrgebiet sieht die Energie- und Klimaexpertin ein mögliches Vorbild bei diesem Städteumbau. Als Beispiel nannte Baerbock die Stadt Bottrop, das innerhalb von fünf Jahren seine CO2-Ausstöße massiv reduzieren können und werde 2020, anders als Deutschland, voraussichtlich die Ziele des Pariser Klimaabkommens erreichen. "Das zeigt: Das Ruhrgebiet kann in Sachen Klimaschutz durchaus Vorbild für andere Regionen sein. Schwarz-Gelb macht aber in Sachen Klimaschutz in NRW bislang genau das Gegenteil."

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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