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DGB zum Equal Pay Day: Lohnlücke durch mehr Tarifverträge schließen

Archivmeldung vom 17.03.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.03.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Reiner Hoffmann Bild: ndustriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, on Flickr CC BY-SA 2.0
Reiner Hoffmann Bild: ndustriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, on Flickr CC BY-SA 2.0

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat es anlässlich des internationalen Equal Pay Day an diesem Sonntag (18.3.) als beschämend kritisiert, dass sich die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen in Deutschland seit Jahren nicht verändert. Zur Lösung des Problems forderte DGB-Chef Reiner Hoffmann in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag), es müssten wieder mehr Menschen nach Tarifverträgen beschäftigt werden.

Hoffmann beklagte: "Die Differenz bei der Bezahlung von Männern und Frauen beträgt nach wie vor 21 Prozent. Hier muss es dringend strengere Regeln geben." Zwar gebe erste Schritte in die richtige Richtung, wie etwa das Entgelt-Transparenzgesetz. Aber letztlich habe sich in den Unternehmen viel zu wenig getan, sagte der DGB-Vorsitzende. Als auffallend bezeichnete er es, "dass die Lohnunterschiede dort besonders groß sind, wo Menschen nicht unter dem Schutz von Tarifverträgen arbeiten". Er folgerte: "Wer gegen die Benachteiligung von Frauen kämpfen will, muss deshalb auch die Tarifbindung erhöhen." Aktuell genießen nach Angaben von Hoffmann nur noch 50 Prozent der Beschäftigten in der Bundesrepublik den Schutz von Tarifverträgen.

Der Equal Pay Day ist der Tag, an dem Frauen statistisch das Einkommen erreichen, das Männer bereits am 31. Dezember des Vorjahres erzielt haben. Während Männer im vergangenen Jahr auf einen durchschnittlichen Bruttostundenlohn von 21 Euro kamen, waren es bei Frauen mit 16,59 Euro 21 Prozent weniger, so das Statistische Bundesamt.

DGB zweifelt an solider Finanzierung von Koalitionsvorhaben

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) drängt darauf, dass die neue Bundesregierung die Finanzierung ihrer Vorhaben offenlegt und einen Haushaltsplan für 2018 präsentiert. DGB-Chef Reiner Hoffmann sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag): "Es werden eine Reihe von richtigen Zukunftsinvestitionen im Koalitionsvertrag beschrieben, etwa bei Bildung, Infrastruktur, bezahlbarem Wohnraum und moderner Mobilität. Das alles wird viel Geld kosten. Hier brauchen wir eine solide Finanzierung, und die sehe ich derzeit nicht."

Hoffmann warnte, die so genannte "schwarze Null", also das Festhalten an einem ausgeglichenen Haushalt, könne zu einer Investitionsbremse werden. Er forderte stattdessen mehr Geld für den Staat. Dafür gebe es mehrere Stellschrauben. "So müssen wir Steuerschlupflöcher schließen." Hoffmann verlangte außerdem eine stärkere steuerliche Belastung höherer Einkommen, eine Kapitalertragsteuer in Höhe der Einkommensteuer, eine gerechtere Erbschaftsteuer und eine Wiedereinführung der Vermögensteuer.

DGB: Koalition bei Reformen nicht ehrgeizig genug

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) wirft der neuen Bundesregierung vor, bei Gesetzesinitiativen nicht ehrgeizig genug zu sein. DGB-Chef Reiner Hoffmann sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag), das geplante Recht auf Rückkehr von einer Teilzeit- auf eine Vollzeitstelle dürfe nicht erst ab einer Betriebsgröße von 45 Beschäftigten gelten. "Es gibt gesetzliche Schwellenwerte, an denen man sich orientieren kann. Mal sind es fünf Beschäftigte, mal 20. Auf jeden Fall sollte die Grenze deutlich unterhalb von 45 Beschäftigten liegen." Hier müsse die Koalition nachbessern. Zur Begründung führte der Gewerkschafter an, dass fast zwei Drittel der Beschäftigten in Deutschland in kleinen und mittleren Betrieben arbeiteten. "Die kann man nicht einfach alle ausklammern."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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