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Ägypten: Die vergessenen Tiere der Revolution - Vier Pfoten startet Hilfseinsatz für Tiere aus der Tourismusindustrie

Archivmeldung vom 03.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Logo von Vier Pfoten
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Während einer politischen Krise werden oft die vergessen, die keine Stimme haben - die Tiere. Die Kamele und Pferde, die normalerweise in der ägyptischen Tourismusindustrie eingesetzt werden, verhungern derzeit. Aufgrund der politischen Revolution hat das Land, das normalerweise vom Tourismus lebt, kaum noch Besucher. Mit einem Noteinsatz hilft VIER PFOTEN den leidenden Tieren vor Ort, verteilt Futter und versorgt die Tiere medizinisch.

In Ägypten arbeiteten viele hunderttausend Menschen im Tourismus, viele tausend von ihnen haben Pferde, Kamele und Esel als Attraktion für die Besucher der Pyramiden in Luxor oder in Kairo. Nun sind sie nicht mehr imstande, ihre Tiere zu versorgen. Viele Tiere sind bereits aufgrund der fehlenden bzw. falschen Ernährung gestorben. Als das Team von VIER PFOTEN in Kairo ankam, eröffnete sich ihnen ein Bild des Grauens: Auf den Straßen lagen Tierkadaver, zusammen mit Abfall. Die Tiere, die bisher überlebt haben, kämpfen mit Hunger, schmerzhaften Wunden und falscher Ausstattung, wie etwa unpassenden Halftern. Den Menschen in Ägypten fehlen die Mittel, ihnen zu helfen. Dr. Amir Khalil, Leiter des VIER PFOTEN Hilfseinsatzes in Kairo, erzählt: "Unseren ersten Beobachtungen zufolge sind mehr als 800 Pferde, über 1.000 Kamele und eine unbekannte Zahl an Eseln betroffen. Sie brauchen dringend medizinische Versorgung und Futter."

Das Team von VIER PFOTEN ist Ende vergangener Woche in Kairo angekommen und konzentriert sich in erster Linie auf die medizinische Versorgung. Viele der Tiere haben schlimme Wunden und leiden unter schlechten Haltungsbedingungen. Es gibt keinerlei Hilfe von staatlicher Seite. Allein am ersten Behandlungstag hat VIER PFOTEN 81 Kamelen und 14 Pferden geholfen. Viele der Tiere hatten Wunden aufgrund von Metallteilen im Zaumzeug, außerdem gab es einige Verletzungen durch fehlerhafte Sattelnutzung. VIER PFOTEN musste unzählige offene Wunden mit Antibiotika und Entzündungshemmern behandeln. Außerdem hatten auffällig viele Tiere Hauterkrankungen. Der zweite Fokus von VIER PFOTEN liegt auf der Versorgung der Tiere mit Futter. Etwa 12.500 Kilogramm Futter wurde an die Kamelbesitzer bisher verteilt. Die Menschen kamen mit den Tieren und warteten, bis sie an der Reihe waren. Die mehr als 400 Kamele in der Pyramidenregion erhielten Futter für etwa eine Woche. Die Verteilung des Futters ist eine sehr delikate Angelegenheit - jeder will so viel wie möglich für ihre eigenen Tiere bekommen, und sieht die Gesamtsituation nicht. "Daher legten wir unser Augenmerk auf eine ausgeklügelte Organisation der Futtervergabe - allein schon aus Gründen der Sicherheit für unser Team. Wir haben aber auch sehr viel Unterstützung erfahren, viele junge Ägypter erklärten sich spontan bereit, uns zu helfen. Wir sehen dies als ein sehr positives Zeichen für die Zukunft der jungen Generation", sagt Dr. Amir Khalil.

Der VIER PFOTEN Einsatz wird noch einige Wochen andauern. Ziel ist, alle betroffenen Tiere medizinisch zu stabilisieren und ihre Versorgung zu sichern. Die Anwesenheit der vielen jungen Freiwilligen lässt hoffen, dass auch nach Ende des Einsatzes die Tiere weiterhin gut versorgt werden.

Quelle: Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz

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