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Börsen-Zeitung: Neuer Versuch

Archivmeldung vom 14.06.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.06.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Axa schlägt auf mit einer neuen länderübergreifenden Partnerschaft mit ING in wichtigen Kernmärkten. Vor gut einer Woche kündigte die Allianz eine langfristige Kooperation mit Unicredit in sieben osteuropäischen Wachstumsmärkten an. Der Allfinanzgedanke erlebt eine kleine Renaissance, nachdem das Konzept längere Zeit vor sich hin dümpelte. Es gibt bei den Genossen und im Sparkassenlager Erfolgsmodelle, doch diverse andere Partnerschaften hatten die einst hochgesteckten Erwartungen nie erfüllt - in Deutschland seien Commerzbank/Generali oder die spektakulär gescheiterte Übernahme der Dresdner Bank durch die Allianz beispielhaft genannt.

Die Allianz ist in jüngster Zeit mehrere neue Bankkooperationen eingegangen, für die ING ist es gar die Rückkehr in ein Geschäft, zu dessen Aufgabe sie nach der Finanzkrise von der EU-Kommission gezwungen worden war und das in den Börsengang der Ex-Tochter NN Group mündete.

Die aktuelle Idee von "Bancassurance" ist etwas unaufgeregter als in der Vergangenheit. Auf gegenseitige Kapitalbeteiligungen verzichten die Partner. Das Konzept wird jedoch erweitert um eine europäische und eine digitale Komponente. Die europäischen Versicherungsgrößen wie Allianz, Axa und Generali schicken sich an, ihre Produkte immer stärker länderübergreifend zu entwickeln. Grenzüberschreitende Kooperationen mit europäischen Dickschiffen im Bankbereich folgen dieser Logik.

Die neuen Modelle haben also Charme, doch die konkrete inhaltliche Ausgestaltung und der letztendliche Vertriebserfolg stehen auf einem anderen Blatt. Nur wenn es den Partnern gelingt, mit den entwickelten Produkten auf den gemeinsamen Plattformen den digitalen Bankkunden durch einen Mehrwert zu überzeugen, werden die modernen Allfinanzmodelle ein Erfolg werden. Denn die online-affine Klientel von ING und Co. wird beim Versicherungsabschluss durchaus rechts und links schauen und im Zweifel eher den Weg über Vergleichsportale gehen.

Die Kunst speziell im Fall von Axa und ING wird also in der Produktgestaltung liegen. Und hier bleibt der Versicherer auf Nachfrage noch bemerkenswert unkonkret. Immerhin hat die Axa auf dem für sie wichtigen deutschen Markt mit der ING-DiBa jetzt endlich wieder einen Bankpartner, und Konzernchef Thomas Buberl kann die europaweite Vereinbarung erst einmal als Erfolg für sich feiern. Der Axa-Lenker braucht positive Nachrichten, der Kursabsturz nach Bekanntgabe des XL-Erwerbs im März wirkt immer noch nach.

Quelle: Börsen-Zeitung (ots) von Antje Kullrich

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