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Syrien: Gefahr eines Militärkonflikts zwischen USA und Russland steigt

Archivmeldung vom 11.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Start einer Tactical Tomahawk von der USS Stethem
Start einer Tactical Tomahawk von der USS Stethem

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

In Syrien ist die Gefahr einer direkten militärischen Konfrontation zwischen Russland und den USA vorhanden und sie ist höher als vor dem Vorfall im syrischen Duma. Dies sagte eine Quelle im russischen Außenministerium gegenüber Sputnik am Mittwoch.

Eine Meldung die Reuters gestern Abend verbreitete macht die Konfliktgefahr deutlich, darin ist zu lesen: „Die europäische Flugsicherung mahnt Fluggesellschaften wegen möglicher Luftangriffe in Syrien zu Vorsicht im östlichen Mittelmeer. Innerhalb der nächsten 72 Stunden könnten Luft-Boden-Raketen und Marschflugkörper eingesetzt werden.“ Die europäische Flugsicherungsbehörde Eurocontrol hat sich demnach auf eine Mitteilung der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) bezogen.

Die weiteren Meldungen zeigen welche Brisanz in der Angelegenheit steckt und warum sich mancher an die Kubakrise erinnert fühlt.

Bei US-Angriff in Syrien: Russland wird Raketen abfangen und Feuerquellen attackieren

Russland wird sich das Recht vorbehalten, alle Raketen sowie Feuerquellen im Fall einer US-Aggression gegen Syrien zu vernichten. Dies sagte der russische Botschafter im Libanon, Alexander Sassypkin, gegenüber dem TV-Sender „Al-Manar“.

„Russland wird laut Aussagen des Botschafters Russlands im Libanon, Alexander Sassypkin, gegenüber dem TV-Sender ,Al-Manarʻ die Erklärung seines Präsidenten erfüllen, die mit jeglicher Aggression der USA gegen Syrien verbunden ist, wobei es amerikanische Raketen abschießen und Feuerquellen angreifen wird“, so zitieren russische Medien den TV-Sender.

Zuvor hatte der US-Präsident Donald Trump angekündigt, bis zum Mittwoch eine Entscheidung in Bezug auf Handlungen gegen Syrien zu treffen. Es sei nicht ausgeschlossen, dass Trump wegen des vermuteten Einsatzes von Chemiewaffen in Duma, den die syrischen Behörden entschieden verneinen, als Vergeltung die Entscheidung über einen Schlag gegen Syrien treffen könne.

Föderationsrat: Russland verspricht USA unverzügliche Antwort, falls …

Falls russische Militärs bei möglichen US-Angriffen in Syrien betroffen werden, wird Russland unverzüglich reagieren, wie der erste Vizechef des Verteidigungs- und Sicherheitsausschusses im Föderationsrat (russisches Parlamentsoberhaus), Jewgeni Serebrennikow, erklärte.

„Wie die Leitung des Verteidigungsministeriums bereits betont hat, befinden sich die russischen Militärstützpunkte in Hmeimim und Tartus unter ernsthaftem Schutz. Dabei rechnen wir damit, dass das Leben unserer Militärs im Fall der US-Angriffe, wenn es solche geben wird, keiner Gefahr ausgesetzt wird“, so der Politiker.

„Ich glaube, dass die USA dies verstehen und nicht zulassen, weil die Antwort Russlands, wie der Chef des russischen Generalstabs bereits gesagt hat, unverzüglich erfolgen wird“, versicherte Serebrennikow.

Mittelmeer: Medien sprechen von Russland-Manöver über französischer Fregatte

Russische Kampfflugzeuge sollen einen Flug über der französischen Fregatte Aquitaine im Mittelmeer unternommen haben, wie die Zeitung „Ouest France“ unter Berufung auf Vertreter der französischen Marine berichtet.

Der Vorfall ereignete sich demnach am vergangenen Wochenende. Die bewaffneten  russischen Su-24 und Su-30 sollen die französische Fregatte im Mittelmeer überflogen haben. Frankreichs Marine spricht diesbezüglich von einem „aggressiven“ Manöver seitens der russischen Flugzeuge, das gefährlich gewesen sei.

Dem Blatt zufolge begleitet die Fregatte Aquitaine nun den amerikanischen Zerstörer USS Donald Cook mit Marschflugkörpern „Tomahawk“ an Bord.

Die türkische Zeitung „Hurriyet“ hatte berichtet, dass russische Kampfjets mindestens vier Mal den amerikanischen Zerstörer USS Donald Cook im Mittelmeer überflogen hätten. Später dementierte ein Sprecher des Pentagons gegenüber dem Blatt diese Informationen.

Zuvor hatte das Nachrichtenmagazin „The Washington Examiner“ unter Berufung auf eine Quelle im Pentagon berichtet, dass der Zerstörer USS Donald Cook bereits den Hafen in Zypern verlassen habe und auf dem Weg nach Syrien sei. Das Schiff soll über 60 Marschflugkörper „Tomahawk“ verfügen. Laut der Zeitung „The Wall Street Journal“ soll auch ein zweites US-Schiff, die USS Porter, in einigen Tagen im Mittelmeer eintreffen.

Der US-Präsident, Donald Trump, hatte im Zusammenhang mit den Meldungen über eine angebliche Chlor-Attacke in Syrien baldige Gegenschritte angekündigt. Er werde den Beschluss in den nächsten „paar Tagen“ fassen, sagte der US-Staatschef am Montag in Washington.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte ebenfalls einen Militärschlag in Syrien erwägt. Ihm zufolge werden „chemische Objekte des syrischen Regimes“ das Ziel eines möglichen Angriffs sein.

Zuvor hatten mehrere oppositionelle Internetportale und der TV-Sender Al Jazeera unter Berufung auf Separatisten berichtet, dass die syrische Armee in Duma Chlor eingesetzt hätte. Dabei sollen einige Dutzend Zivilisten gestorben sein.

Russland dementierte indes die Meldungen über eine mit Chlor gespickte Bombe, die die syrischen Militärs angeblich über Duma abgeworfen haben sollen. Das russische Außenamt erklärte, das Ziel derartiger Informationsattacken bestehe darin, die Terroristen reinzuwaschen und mögliche von außen erfolgende Schläge gegen die syrische Regierungsarmee zu rechtzufertigen.

May lehnt Militärschlag gegen Syrien ab

Die britische Premierministerin Theresa May hat nach Informationen der Zeitung „Times“ den Vorschlag des US-Präsidenten Donald Trump, sich an einem möglichen Militärschlag gegen Syrien nach der angeblichen C-Waffen-Attacke zu beteiligen, vorerst abgelehnt. Sie soll das mit dem Mangel an Beweisen begründet haben.

„Theresa May hat gestern dem Präsidenten Trump gesagt, dass Großbritannien mehr Beweise für eine mutmaßliche C-Waffen-Attacke durch Assads Regime brauche, ehe es sich einem Militärschlag gegen Syrien anschließen könne“, so „Times“.

May wolle laut dem Blatt an einer „schnellen Vergeltung“ nicht teilnehmen. Die britische Regierungschefin wolle vorerst die Ermittlungsergebnisse der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) abwarten, deren Vertreter die syrische Stadt Duma in Kürze besuchen sollen.

Interessanterweise wollte May im Fall des Anfang März vergifteten russischen Ex-Spions Sergej Skripal und seiner Tochter Julia keine konkreten Beweise abwarten und machte sofort Moskau für den Nervengiftanschlag verantwortlich. Sie ordnete daraufhin die Ausweisung von 23 russischen Diplomaten an. Später verwiesen zahlreiche westliche Länder „aus Solidarität mit London“ mehrere russische Diplomaten des Landes.

Am vergangenen Samstag waren in den Medien Berichte über einen Giftgasangriff im syrischen Duma kursiert. Der Westen machte daraufhin Damaskus für die Attacke verantwortlich. Die syrischen Behörden und Moskau wiesen die Vorwürfe entschieden zurück. Russische Militärs behaupten sogar, dass sie Krankenhäuser der Stadt aufgesucht und dabei keinen einzigen Verletzten durch einen Giftgasangriff vorgefunden hätten.

Später kündigte Washington eine mögliche „militärische Antwort“ auf die angebliche Attacke der syrischen Regierungskräfte an. Dabei wurden keine Argumente über die Unschuld der syrischen Regierung berücksichtigt. Am Montag hatte US-Präsident Donald Trump eine entsprechende Entscheidung binnen 48 Stunden versprochen.

Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja hat inzwischen vor einem möglichen Militärschlag der USA gewarnt und Washington mit „gravierenden Folgen“ gedroht.

Russischer Politiker: USA brauchen keine Ermittlungen für Schlag gegen Syrien

Der Chef des Ausschusses für Informationspolitik im russischen Föderationsrat (Parlamentsoberhaus), Alexej Puschkow, hat erklärt, dass die USA keine Ermittlungen brauchen, um einen Schlag gegen Syrien zu führen.

„Die USA brauchen keine Untersuchung. Sie wollen einen Schlag führen, solange es einen Anlass gibt, auch wenn es ein erlogener ist. Alle Untersuchungen vom Irak bis hin nach Libyen waren nicht zugunsten der USA“, schrieb Puschkow auf seinem Twitter-Account.

Russland hatte am Dienstag einen bereits im Januar vorbereiteten und in den letzten Monaten überarbeiteten Resolutionsentwurf über die Schaffung eines Mechanismus zur Untersuchung von Chemieattacken in Syrien (United Nations Independent Mechanism of Investigation, UNIMI) vorgelegt. Der russische Resolutionsentwurf unterschied sich von dem der USA, die darauf bestehen, dass der neue Mechanismus die Schuldigen am Einsatz von Chemiewaffen in Syrien bestimmen und den Weltsicherheitsrat ermächtigen solle, als Reaktion den Einsatz von Gewalt zu sanktionieren. Im russischen Resolutionsentwurf wird dagegen betont, dass der Weltsicherheitsrat die Schlussfolgerungen der Kommission, die jedoch die Schuldigen an den Verbrechen nicht selbst nennen werde, „eingehend studieren“ werde. Der von Russland eingebrachte Entwurf wurde von sechs Ländern unterstützt, darunter von den ständigen Mitgliedern Russland und China. Gegen dieses Dokument stimmten sieben Ratsmitglieder, zwei weitere enthielten sich der Stimme.

Die Syrische Opposition hatte am 4. April 2017 bekanntgegeben, dass eine Giftgasattacke in der Stadt Chan Scheihun in der Provinz Idlib 80 Tote und 200 Verletzte gefordert habe. Als Schuldigen nannte sie die Regierungstruppen Syriens, die diese Anschuldigungen entschieden zurückwiesen und die Terrorkämpfer und deren Schirmherren für diese Attacke verantwortlich machten. Die syrischen Behörden erklärten, niemals Chemiewaffen gegen die eigene Zivilbevölkerung und die Terroristen eingesetzt zu haben. Sie betonten, dass das gesamte Chemiewaffenarsenal des Landes unter Kontrolle der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) außer Landes geschafft worden sei.

Ungeachtet all dessen hatten die USA mehrere Tage später einen massierten Raketenschlag gegen den syrischen Militärflugplatz Schairat geführt und dies damit gerechtfertigt, dass angeblich dort Flugzeuge mit Chemiewaffen an Bord stationiert gewesen seien. Dabei seien aber keinerlei Beweise vorgelegt worden, internationale Experten hätten diesen Flugplatz nicht besucht.

Es bleibt zu hoffen, dass die eigentlichen Kriegstreiber, die wie ExtremNews durch Insider erfahren hat nicht Putin und Trump sind, es auf keinen Konflikt mit unvorhersehbaren Folgen auch für sie ankommen lassen. Die scharfe Rhetorik und das Säbelrasseln von Trump und Putin, soll demnach "nur" zur Abschreckung dienen. Mögen die Zeichen verstanden werden, denn die brennende Fackel ist bereits bedrohlich nah an der Lunte ...

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