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Clinton-Freund und "Zuhälter" der Eliten: Warum Epstein starb

Archivmeldung vom 20.08.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.08.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Jeffrey Epstein
Jeffrey Epstein

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Kumpel aller US-Präsidenten, Philanthrop und Milliardär Jeffrey Epstein hat im bestüberwachten Gefängnis New Yorks Selbstmord begangen. Sein Tod sorgte für großen Wirbel bei Journalisten, Politikern und der Generalstaatsanwaltschaft. Wofür Epstein auf der Gerichtsbank landete, berichtet Sofja Melnitschuk beim russischen online Magazin "Sputnik".

Auf deren deutschen Webseite heißt dazu: "Epstein war angeklagt, einen Sexhandelsring mit Minderjährigen unterhalten sowie Menschenhandel betrieben zu haben. In der Affäre sind Staatschefs, Hollywood-Stars und sogar ein britischer Prinz involviert.

Der Skandal um Epstein brach bereits 2006 aus – er wurde verdächtigt, Sex mit Minderjährigen praktiziert zu haben. Um den Fall tauchten schnell immer neue Details auf und er zog zunehmend größere Kreise.

Die US-Gesellschaft war erschüttert – Epstein und sein Helfershelfer hatten eine Sex-Sklavin, schickten sie an einflussreiche Personen für Erotik-Massagen und Sex-Dienstleistungen.

Zu den hochrangigen Kunden zählten der Gouverneur des US-Bundesstaates New Mexico, ein ehemaliger Senator, ein Finanzier, ein Wissenschaftler einer angesehenen Universität, ein Modelagent, ein britischer Prinz, ein ausländischer Präsident, ein Premier und ein Besitzer einer großen Hotelkette in Frankreich. Diese Angaben wurden 2016 von einem Opfer Epsteins gemacht.

Niemand der genannten Prominenten wurde zur Verantwortung gezogen. Sie selbst gaben entweder keine Kommentare ab oder dementierten eine Beteiligung an der Affäre.

Im Juli wurde Epstein in New York festgenommen, nach zwei Tagen wurde er in Manhattan vor Gericht gestellt. Ihm wurde ein Sexhandelsring mit Minderjährigen in der Zeit von 2002 bis 2005 vorgeworfen. Die Verbrechen wurden in Palm Beach, Florida, und New York begangenen.

Opfer, Anwälte, Journalisten und einfache Amerikaner erwarteten einen Sieg der Gerechtigkeit. Allerdings wird es keinen Gerichtsprozess geben – am 10. August beging Epstein Selbstmord in einem der bestüberwachten US-Gefängnisse.

Breites Lächeln, Zahnspangen, Sommersprossen – glückliche Kindergesichter. Doch diese Mädchen haben mit ihren 14 beziehungsweise 16 Jahren schon viel hinter sich. Der bekannte Finanz-Guru und Unternehmer, Besitzer luxuriöser Villen und einer Karibik-Insel, Kumpel von zwei US-Präsidenten und eines britischen Prinzen, Jeffrey Epstein, verging sich in seiner Villa in Palm Beach an Minderjährigen. Zudem schuf er eine Art Netzwerk – jedes Mädchen sollte nächstes Mal seine Freundinnen mitnehmen. So brachte ein Mädchen 75 Freundinnen mit – Schülerinnen der ältesten Klassen, die sie auf Schulpartys kennenlernte.

„Wir waren minderjährige kleine Mädchen“, erzählt ein Opfer, das damals 14 Jahre alt war. „In diesem Alter sind 200 Dollar viel Geld. Das ist auch heute noch gutes Geld“.

Die Mädchen stammten gewöhnlich aus nicht besonders wohlhabenden oder problematischen Familien und Stadtteilen. Sie wohnten in Trailern, flohen aus dem Haus, ihre Eltern waren alkohol- oder drogenabhängig. In der Villa des Milliardärs gaben sie ihm für ein paar hundert Dollar eine Massage. Oft wurden sie zu illegaleren sexuellen Handlungen gezwungen.

„Mein Leben wäre ganz anders verlaufen, wäre ich nicht ins Haus von Jeffrey Epstein geraten, das war ein finsterer Wendepunkt “, erzählt ein Opfer. Alle Betroffenen erzählen ungefähr dieselbe Geschichte. Sie gingen im Haus eine Wendeltreppe hinauf, dort befanden sich in einem so genannten Massage-Zimmer in einer Kommode verschiedene Gleitgele und Sex-Spielzeuge. Mitten im Zimmer stand ein Bett. Epstein kam nur mit einem Tuch um die Hüften ins Zimmer zu den Mädchen.

Er bat die Mädchen, sich auszuziehen. Manchmal masturbierte er vor ihnen, berührte sie und zwang sie, ihn zu berühren. Einige zwang er zu Sex. „Dann – Tätscheln am Rücken – gut gemacht, da sind 200 Dollar“, erinnert sich ein anderes Opfer. Neben Amerikanerinnen ließ Epstein vermutlich auch Mädchen aus Osteuropa einfliegen. Bei ihm zu Hause waren hunderte minderjährige Sex-Sklavinnen.

Was in der Villa Epsteins ablief, wurde 2005 bekannt. Eine 14-jährige Schülerin erzählte ihren Eltern, wie ihre Mitschülerin sie zu einem Mann mitnahm und ihn gegen Entgelt massierte. Die Eltern wandten sich an die Polizei. Es folgte eine Durchsuchung des Hauses Epsteins, dabei stieß man auf Namen und Telefonnummern von Mädchen.

Mutmaßliche Opfer wurden befragt. Das Dienstpersonal bestätigte, dass sich im Haus ständig Schülerinnen befanden. Im Frühjahr 2006 formulierten Polizisten eine Anklage wegen Missbrauchs von Minderjährigen.

Epstein wurde nach einer Episode wegenangeklagt, ohne Berücksichtigung der Tatsache, dass die Opfer minderjährig waren. Er zog berühmte Anwälte heran, die Verhandlungen über einen Deal mit den Ermittlern begannen. Sie forderten die Aussetzung der gerichtlichen Verfolgung im Tausch gegen ein Geständnis in einigen Episoden.

Die Abstimmung der Details verzögerte sich, Epstein wurde immer noch nicht vor Gericht gestellt. Das FBI fand neue Opfer und Augenzeugen und erklärte im Mai 2008: Wenn Epstein kein offenes Geständnis ablegt, wird das Verfahren einer höheren Instanz übergeben.

Nach einem Monat gestand Epstein seine Schuld in einigen Episoden der Anstiftung zur Prostitution. Er wurde zu 18 Monaten Haft und einem anschließenden Jahr Hausarrest verurteilt.  Zudem wurde er als Triebverbrecher eingestuft, der sich alle sechs Monate an seinem Wohnort in Florida melden musste.

Alles lief vertraulich ab, ohne die Opfer benachrichtigt zu haben. Zudem wurde Epstein erlaubt, zur Arbeit zu gehen. Er verbrachte zwölf Stunden im Büro und kehrte danach ins Gefängnis zurück.

Epstein wurde nach einem Jahr vorzeitig freigelassen. Einige Betroffenen reichten Zivilklagen vor Gericht ein. Seine Anwälte setzten alles daran, den Fall nicht vor Gericht zu bringen. Es kamen immer neue Vorwürfe der sexuellen Gewalt.

Dann stellte sich heraus, dass Epstein mit dem ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton befreundet war. Medien zufolge hing in Epsteins Villa ein Porträt Clintons, wo er in einem blauen Kleid und roten Schuhen mit hohen Absätzen im Oval Office zu sehen ist. Zudem verkehrte Epstein mit dem ehemaligen Sicherheitsberater Sandy Berger, dem kolumbianischen Ex-Präsidenten Andres Pastrana, bekannten Wissenschaftlern, Geschäftsleuten und Hollywoodstars.

Das Verfahren verzögerte sich noch einige Jahre. Epstein versuchte seinen Ruf zu retten, befasste sich mit Wohltätigkeitsprojekten – sponserte Konferenzen, Forschungsprojekte.

Im Februar 2017 wurden die Vorwürfe gegen Epstein mit einer weiteren Erklärung eines Mädchens ergänzt, das behauptete, in dessen Villa in Manhattan von Präsident Donald Trump vergewaltigt worden zu sein. Bis vor Gericht kam der Fall nicht – laut der Betroffenen wurde ihr gedroht; sie habe Angst vor der Fortsetzung dieses Verfahrens.

Allerdings wurde Epstein am 6. Juli festgenommen. Die weitere Entwicklung ist bekannt.

Drei Wochen vor dem Selbstmord gab es bereits einen Suizidversuch. Epstein wurde in eine spezielle Überwachungszelle verlegt, wo er zwei Wochen blieb.

Föderale Gefängnisse und örtliche Vollzugsanstalten müssen über Zellen für Selbstmordgefährdete verfügen. Dort werden sie rund um die Uhr überwacht. Zum Essen wird nur das gegeben, was mit Händen gegessen werden kann. Statt Gefängniskleidung gibt es  einen speziellen Anti-Suizid-Kimono.

Doch nach einigen Tagen wurde Epstein in eine einfache Zelle zurückverlegt. Warum? Das ist nicht klar.

Laut Psychologen muss man im Fall Epstein besonders vorsichtig sein. Er wurde lange öffentlich wegen seiner Verbrechen an den Pranger gestellt. Und Pädophile stehen auf der niedrigsten Stufe in der Gefängnis-Hierarchie. Zudem versuchte er bereits, Selbstmord zu begehen. Vielleicht erweckte er den Eindruck, dass sich sein psychischer Zustand verbesserte. Immer wieder gelingt es Häftlingen, etwas vorzutäuschen. Sie tun so, als ob sich ihr Zustand verbessert, um sich von der ständigen Überwachung zu befreien.

Nun sind viele erstaunt – wie konnte in einem der am strengsten überwachten US-Gefängnisse, das mit Guantanamo verglichen wird, ein Selbstmord geschehen?

Der Suizid Epsteins wirft viele Fragen auf. US-Generalstaatsanwalt William Barr sagte, er sei schockiert. Es stellen sich „ernsthafte Fragen, die beantwortet werden müssen“. Als Zusatz zur FBI-Untersuchung solle ein Generalinspekteur alle Umstände des Todes Epsteins überprüfen, so der Generalstaatsanwalt. Einige Senatoren riefen zu zusätzlichen Untersuchungen auf.

Immer neue Fakten aus der Vergangenheit kommen ans Licht, die verschiedene Verschwörungstheorien befeuern. So berichteten Medien, dass Bill Clinton mit dem Flugzeug Epsteins zu Beginn seiner Amtszeit zusammen mit den Schauspielern Kevin Spacey und Chris Tucker in afrikanische Länder flog. Allerdings wurden Clinton bislang sexuelle Verbrechen nicht direkt vorgeworfen. Trump war oft zu Gast bei Epsteins Partys in New York und Florida. 2002 nannte der künftige Präsident Epstein, den er zum damaligen Zeitpunkt 15 Jahre lang kannte, einen „tollen Kerl“ und sagte, dass „er schöne Frauen liebt, ebenso wie ich, und viele von ihnen jung sind“. Journalisten verfolgten aufmerksam

Zudem wurden Trump mehrmals gewaltsame sexuelle Handlungen gegenüber Frauen vorgeworfen. Bis vor Gericht kamen diese Fälle nicht. Nach dem Tod des Hauptangeklagten wollen Opfer und Beobachter sicher sein, dass die Justiz die Schuldigen bestraft. Sie werden unter den alten Bekannten Epsteins gesucht. Nach der Obduktion haben Experten immer mehr Zweifel daran, dass es kein Mord war. Der Experte von Fox News, Dr. Marc Siegel, sagte: „Jetzt habe ich mehr denn je den Verdacht, dass es ein Mord gewesen sein könnte“. Darauf weisen unter anderem der Bruch des Zungenbeins und typische Verletzungen am Hals hin. Ob der Experte Recht hat, müssen die Ermittler klären."

Zwei Tage vor seinem Tod: Epstein soll Testament unterschrieben haben

Der wegen sexuellen Missbrauchs angeklagte US-Unternehmer Jeffrey Epstein soll zwei Tage vor seinem mutmaßlichen Suizid ein Testament aufgesetzt haben. Dies berichten „New York Post“ und „Bloomberg“ unter Berufung auf ein Gericht, das entsprechende Dokumente erhalten habe.

Der 66-jährige Epstein soll am 8. August ein Vermögen einem Treuhandfonds namens „The 1953 Trust“ übertragen, in Anlehnung an sein Geburtsjahr. Die Gesamtsumme betrage demnach 577,7 Millionen US-Dollar - 18 Millionen Dollar mehr, als zuvor in Gerichtsdokumenten angegeben wurde, als seine Verteidiger gebeten haben, ihn gegen Kaution zu entlassen.

Die im Testament angegebene Summe bestehet Bloomberg zufolge unter anderem aus Hedgefonds und anderen Investition im Wert von etwa 195 Millionen US-Dollar, einer Villa in New York (knapp 56 Millionen US-Dollar); Immobilien in Paris im Wert von 8,7 Millionen Dollar und zwei Inseln (22,5 bzw. etwa 64 Millionen US-Dollar). In seinem Testament habe Epstein unter anderem angegeben, Bargeld in Höhe von mehr als 56 Million Dollar zu besitzen, sowie Flugzeuge, Autos und Boote im Wert von gut 18 Millionen US-Dollar. Das Dokument enthält aber keine Kunstsammlung, die noch eingeschätzt werden sollte."

Quelle: Sputnik (Deutschland)


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