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Vereint gegen den US-Imperialismus

Archivmeldung vom 09.09.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.09.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Die Ramstein Air Base (kurz: Ramstein AB) ist der größte Militärflugplatz der United States Air Force außerhalb der Vereinigten Staaten und das Hauptquartier der United States Air Forces in Europe, der United States Air Forces in Africa sowie das Hauptquartier des Allied Air Command Ramstein, einer NATO-Kommandobehörde zur Führung von Luftstreitkräften.
Die Ramstein Air Base (kurz: Ramstein AB) ist der größte Militärflugplatz der United States Air Force außerhalb der Vereinigten Staaten und das Hauptquartier der United States Air Forces in Europe, der United States Air Forces in Africa sowie das Hauptquartier des Allied Air Command Ramstein, einer NATO-Kommandobehörde zur Führung von Luftstreitkräften.

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Was hat amerikanischer Imperialismus mit dem deutschen Wahlkampf zu tun? Nahe der US-Airbase Ramstein findet an diesem Wochenende ein internationaler Kongress gegen Militärbasen statt, der genau das zum Thema macht. Angeführt vom Schweizer Historiker Daniele Ganser und dem Theologen Eugen Drewermann soll ein eindeutiges Zeichen gesetzt werden. Dies berichtet die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik".

Weiter heißt es im Beitrag auf der Webseite: "Nur wenige Kilometer entfernt von der umstrittenen US Militärbasis in Ramstein wird Kaiserslautern an diesem Wochenende zur Pilgerstätte von Friedensaktivisten, Amerika-Kritikern und Merkel-Gegnern. Auftakt eines ganzen Aktionswochenendes machte am Freitagabend der „Internationale Kongress zu Militärbasen und ihre geostrategische Bedeutung für weltweite Kriege“. Das Highlight waren dabei vor allem die hochkarätigen Redner.

Mehr als 1.200 Menschen drängelten sich am Abend in die protestantische Versöhnungskirche Frank Schuster, als es thematisch vor allem um den tödlichen Einsatz von Drohnen und Atomwaffen ging. Eingeleitet wurde die Veranstaltung mit einem Grußwort einer Galionsfigur der internationalen Friedensbewegung, der ehemaligen US-Militärfunktionärin Ann Wright. Im Jahr 2003 quittierte sie ihren Dienst als US Colonel aus Protest am Irakkrieg. Per Videokonferenz sprach sie aus Houston in Texas zu der erwartungsvollen Menschenmenge in Kaiserslautern. Dabei kritisierte sie vor allem die unter US-Präsident Donald Trump steigenden Militärausgaben: „I have not good news at all“, so die 70-Jährige.

Wenig später betrat dann der Theologe, Psychologe und Autor Eugen Drewemann die Bühne. Unter tosendem Applaus rief er die Anwesenden zu einem geschlossenen Protest gegen US-Militärbasen in Deutschland auf:

„Sie gehören nicht auf deutschen Boden und wir sind nicht verpflichtet, diese US-Zentralen des Mordens weiter zu unterhalten!“

Drewermann macht darauf aufmerksam, dass in den USA aktuell mehr Drohnenpiloten ausgebildet werden, als Bomberpiloten. Und Drohen seien in jedem Fall billiger als Soldaten. Aber im Bundestagswahlkampf spiele dies keine Rolle. Deutschland und die NATO sorgten sich laut Drewermann über die rund 80 Milliarden Euro Rüstungsetat Russlands, während das Bündnis selbst weiter aufrüstet und dem rein und 900 Milliarden Euro Budget entgegenstelle. Schuld seien vor allem die USA und ihre Kriegspolitik:

„Terror ist der Krieg der Schwachen. Aber Krieg ist der Terror der Starken. Krieg löst keine Probleme, es vermehrt die bestehenden Probleme.“

In diesem Zusammenhang nennt Drewermann Fakten: Im Jahr 2001 hatten es die USA in Afghanistan mit rund 1000 Al Quaida Kämpfern zu tun. Aktuell rekrutiere der IS rund 30.000 Terroristen. Die Bundesregierung unterstütze diesen Wahnsinn und mehr noch, Bundeskanzlerin Merkel vermeide jede Diskussion über die Machenschaften der USA und sie unterbinde dabei ebenso Reaktionen des Parlaments.

„Wir verlangen, dass die bundesdeutsche Regierung unsere Stimme des Wiederstandes endlich aufgreift! Wer stoppt eigentlich Frau Merkel?“

Währenddessen fordere Verteidigungsministerin Von der Leyen, die Bundeswehr müsse in der Mitte der Gesellschaft ankommen. Dies müsse man nach dem Willen Drewermanns entschieden boykottieren. Es dürfe keine Kriegsvorbereitungen in den Köpfen von 16- bis 18-jährigen Deutschen geben. Krieg verteidige keine Kultur, wie es uns häufig eingeredet werde, Krieg widerspreche Kultur in allem.

„Die eigene Wahrheit ist immer die Richtige. Deshalb gräbt sich die NATO durch die Länder der ehemaligen Sowjetunion. Die Amerikaner dürfen ihre Machtspiele nicht auf unsere Kosten, auf unsere Haut und unsere Haare ausdehnen!“

Minutenlanger stehender Applaus folgt dem Vortrag Drewermanns. Er hat den Nerv der Anwesenden getroffen und dem ein oder anderen dürfte bei seinen aus voller Überzeugung hinausgerufenen Worten eine Gänsehaut über den Rücken gelaufen sein.

Nach ihm tritt dann der Schweizer Daniele Ganser vor das Publikum. Er ringt nach Worten und gibt schnell zu, dass er bereits über 600 Vorträge auf der ganzen Welt gehalten habe, aber nach Eugen Drewermann zu sprechen sei für ihn schwer zu übertreffen. Er plädiert dafür, dass Angela Merkel nicht mit Martin Schulz hätte im Fernsehen debattieren sollen, sondern mit Drewermann. Doch schnell findet Ganser zum Thema zurück: dem völkerrechtswidrigen Einsatz von US-Drohnen auf deutschem Boden:

„Drohnenkrieg ist Staatsterrorismus. Eine Drohne ist ein Killerroboter. Die Friedensbewegung im 21. Jahrhundert steht vor der Herausforderung, wie man mit Killerrobotern umgeht.“

Einem Großteil widmet Ganser dann dem Themenkomplex US-Imperialismus. Laut dem Historiker verbinde man das Wort „Imperialismus“ zunächst mit der Britischen Besatzung im 19. Jahrhundert, beispielsweise in Indien. Doch dies sei ein Irrtum. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gebe es aber ein von den Medien häufig totgeschwiegenes US-Imperium, das vor allem auf Lügen, Desinformation und völkerrechtswidrigen Handlungen basiere:

„1945 hat die CIA die Wahlen in Italien manipuliert. 1950 dann die Bombardierung Nordkoreas. 1954 haben die USA das Regime in Guatemala gestürzt. 1961 hat man das erfolglos in Kuba versucht. 1964 die Bombardierung Vietnams, 1973 der Sturz der chilenischen Regierung.“

Und dies sei nur der Anfang gewesen. In den 80er Jahren lieferten die USA den Aufständischen in Afghanistan Waffen im Kampf gegen sowjetische Soldaten. Im gleichen Jahrzehnt bewaffneten die Vereinigten Staaten die im Krieg befindlichen Länder Irak und Iran gleichzeitig. 1991 dann der Irakkrieg, 1999 – zusammen mit Deutschland – die Bombardierung Serbiens und seit 2001 ausschließlich der sogenannte Krieg gegen den internationalen Terror.

„Lehnen Sie den Krieg gegen den Terror ab, denn er ist durchsetzt mit Lügen. Wenn man Kriegspropaganda nur häufig genug wiederholt, glauben es die Leute.“

Die USA seien ein klassisches Imperium und dies erkenne man daran, dass ein Imperium Militärstützpunkte in den Ländern habe, das es kontrollieren wolle. So könne man feststellen, dass die USA rund 1000 Militärbasen weltweit unterhielten, so unter anderem in Deutschland, Italien oder Japan. Zum Vergleich: Russland hat drei klassische Militärbasen: Eine Basis in Vietnam und zwei in Syrien.

„Amerika ist das Imperium unserer Zeit. Und die erwarten auch noch, dass wir davon nichts mitbekommen. Aber im Zeitalter der Digitalisierung funktioniert das wohl nicht mehr so ganz.“

Auch Ex-Präsident Obama habe völlig zu Unrecht einen Friedensnobelpreis bekommen. Ganser wundert sich, denn schließlich hätten die USA allein in der Amtszeit Obamas sieben Länder bombardiert, darunter Afghanistan, Pakistan und Syrien. Deshalb appelliert der Schweizer zum Ende seines Auftritts, US-Kriegspropaganda keinen Glauben zu schenken, denn die von den USA und den Medien erzeugte Angst steuere unsere Gedanken in die falsche Richtung. Hunderte Menschen stimmen Ganser an diesem Abend in Kaiserslautern mit lautem Beifall zu.

Der Protest gegen die USA und die Politik der Bundesregierung soll damit aber nicht zu Ende sein. An diesem Samstag wird es eine kilometerlange Menschenkette um die US-Airbase Ramstein geben, tausende Menschen haben sich dabei angekündigt. Am Abend soll dann nahe Ramstein ein Friedensfestival mit zahlreichen Rednern, Musikern und Künstlern stattfinden, das vor allem ein Ziel verfolgt: ein Umdenken innerhalb der Bevölkerung und ein Umlenken der deutschen Politik."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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