Diskriminierung von Ungeimpften: Die 2G-Liste
Archivmeldung vom 16.10.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.10.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Regierung spricht sich gegen eine allgemeine Impfpflicht aus. Gleichzeitig wird ungeimpften Menschen das Leben schwergemacht. Sie werden vielerorts von Veranstaltungen ausgeschlossen und müssen unter einem enormen Impfdruck leiden. Durch die kostenpflichtigen Tests seit dem 11. Oktober kann eine Impfpflicht durch die Hintertür endgültig nicht mehr geleugnet werden. Dies berichtet der Investigative Journalist Boris Reitschuster auf "Reitschuster.de".
Weiter berichtet Reitschuster: "Es wird diskutiert, dass Menschen aus bestimmten Berufsgruppen sich impfen lassen müssen, und ihnen könnte der Verlust des Berufes drohen, wenn sie der Pflicht nicht nachkommen. Studenten stehen vor dem finanziellen Ruin, sofern sie nicht geimpft sind. Und: Ungeimpfte werden aus dem gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen.
Reitschuster.de berichtete über die 2G-Regel in einem Schwimmbad in Osnabrück. Ungeimpfte Menschen werden offenkundig diskriminiert und erpresst. Dabei sei die Impfung doch so wirksam. Menschen, die geschützt sein wollen, sind es bereits. Diesen würde doch nach der Logik der Regierung keine Gefahr von Ungeimpften mehr drohen, oder?
In dem Beitrag über das Schwimmbad in Osnabrück riefen wir Sie dazu auf, uns über weitere Orte, Veranstaltungen und Erfahrungen mit 2G-Regeln zu berichten. Wir sind dankbar und zugleich erschrocken über die Fülle an Nachrichten, sodass wir gerne eine Auswahl in diesem gesonderten Beitrag darstellen wollen.
Willkommenskultur passé: Eine Konzertankündigung als Politikum
Die Musikschule, an der ich in Teilzeit unterrichte und deren
Pressearbeit ich betreue, befindet sich in städtischer Trägerschaft. Zu
meinen Aufgaben gehört es, Pressemitteilungen zu schreiben und über das
städtische Presseamt zu veröffentlichen. Oft handelt es sich dabei um
Konzertankündigungen. Eigentlich eine harmlose und angenehm unpolitische
Tätigkeit. Bislang jedenfalls. Denn selbst die Vorgaben zum Gendern und
zur einfachen Sprache lassen sich mit etwas Geschick halbwegs elegant
handhaben ‒ zumal einfache Sprache und Gendern einander ohnehin
ausschließen. Doch jetzt stecke ich in einer Zwickmühle. Routinemäßig
schrieb ich heute eine Konzertankündigung. Plötzlich stutze ich: „Es
gilt 2G“, hat mir ein Kollege dazu notiert. Zunächst halte ich diesen
Hinweis für einen Irrtum, da der Unterricht an der Musikschule offiziell
unter 3G-Bedingungen stattfindet. Es kommt mir allzu absurd vor, dass
ein gesunder getesteter Schüler zwar zum Unterricht kommen, jedoch fünf
Minuten später im selben Gebäude kein Konzert besuchen darf. Das kann ja
nicht wahr sein! Zwei Telefonate später wird klar: Es ist wahr.
Konzerte an unserer Musikschule unterliegen ab sofort tatsächlich der
2G-Regel. Nicht etwa, weil sich die Schulleitung das so wünscht, sondern
einzig und allein, weil die Stadt in Bezug auf Veranstaltungen und
Museen an 2G festhält und die Musikschule einen städtischen Fachbereich
darstellt. Zwar gibt es Ausnahmen etwa für Jugendliche, die an ihren
Schulen regelmäßig getestet werden, doch wer durchs Raster fällt, muss
draußen bleiben.
Unwillkürlich höre ich innerlich den Slogan, mit dem die Schule
gerne wirbt: „Musik und Kunst machen das Leben bunter!“ Offenbar soll
diese Buntheit nicht mehr allen gleichermaßen zuteilwerden. Widerspricht
2G aber nicht unserem Leitbild? Ich schaue nach. „Wir ermöglichen allen
Bürgern kulturelle Teilhabe“, steht hier schwarz auf weiß. Und weiter:
„Unsere Musik- und Kunstschule entwickelt sich als lebendiger Treffpunkt
in unserer Stadt, der für alle kulturellen Gruppen und Generationen
offen steht und alle gesellschaftlichen Randgruppen einbindet.“ Alle
Randgruppen? Das war einmal. Mir fällt ein Leitartikel ein, der 2016 auf
der Titelseite der jährlich erscheinenden hauseigenen Zeitung prangte:
„Willkommenskultur in der Musik&Kunstschule“. Fünf Jahre ist das
erst her. Was ist seitdem passiert? Bitter genug, dass überhaupt
3G-Bestimmungen alltäglich geworden sind. Doch 2G bedeutet vollends den
medizinisch in keiner Weise begründbaren Ausschluss einer Minderheit vom
kulturellen Leben: untragbar für eine Musikschule, die sich eine
Willkommenskultur auf die Fahne geschrieben hat! Natürlich werde ich das
Thema aufs Tapet bringen, brauche aber eine Lösung für den Moment. Also
lasse ich 2G schlichtweg unerwähnt und spekuliere auf eine
unbürokratische Regelung vor Ort. Allerdings erscheint mir nun der
letzte Satz des Leitbildes in einem ganz neuen Licht. Er lautet: „Wir
reagieren als lernende Organisation mit immer neuen Konzepten auf den
gesellschaftlichen Wandel und die sich stetig verändernde
Bildungslandschaft.“
Heute Abend 20 Uhr findet in der XXX die erste Veranstaltung des Theaters XXX unter 2G-Bedingungen für das Publikum statt. Ich bin wegen XXX krankgeschrieben und nehme nicht an dem Konzert teil, darf aber dieses Konzert meiner Kollegen nicht anhören, da ich mein Recht auf freie Impfentscheidung nicht entsprechend dem Willen der politisch Verantwortlichen getroffen habe. Die Leitung des Theaters hatte die Möglichkeit, zwischen 3G und 2G zu entscheiden! Ich werde heute Abend ab ca. 19:15 Uhr vor dem Publikumseingang der XXX sein und das Publikum fragen, wie sie sich damit fühlen, wenn Menschen aufgrund ihrer legitimen Entscheidung vom öffentlichen Leben ausgeschlossen werden.
Sehr geehrter Herr Reitschuster,
ich habe in Ihrem Bericht über das Schwimmbad in Osnabrück gelesen, dass Sie interessiert sind an weiteren Meldungen bzgl. dieser Regelproblematik 3G, 2G, 2G+. In der Stadt Gau-Algesheim war am Wochenende das Fest des jungen Weines. In RLP gilt die 2G+ Regel. Also darf sich ein gewisses Kontingent von Nichtimmunisierten zu den Geimpften/Genesenen dazugesellen. Auf diesem Weinfest waren zwar Ungeimpfte zugelassen, erkennbar durch das Armband, das zu tragen war (Geimpfte/Genese grün, Getestete kupferfarben), jedoch war es nachweislich gesunden Menschen nicht gestattet, die Innenhöfe der Weingüter sowie das Festzelt zu betreten. Das war ausschließlich Geimpften und Genesenen vorbehalten. Lediglich der Platz mit den Fahrgeschäften (hier Maskenpflicht und Abstandsgebot) und die Buden, die an der Straße standen, durften von nachweislich gesunden Menschen besucht werden. Dies hat uns dazu bewegt, dieses Fest erstmals seit 10 Jahren nicht zu besuchen.
Hallo Herr Reitschuster,
nicht nur die Schwimmbäder wenden in Osnabrück die 2G-Regel an:
sämtliche städtische Einrichtungen, wie z.B. Museen, das Kulturzentrum
Lagerhalle, das Piesberger Gesellschaftshaus wurden unter 2G-Regel
gestellt. Ebenso die „öffentliche “ Wahlparty am 26.09., die in der
Lagerhalle stattgefunden hat.
Unfassbar.
Hallo Herr Reitschuster,
ich habe den Artikel über das Nettebad Osnabrück gelesen. Das
Gleiche gilt auch für das Hallenbad Quakenbrück. Der Träger ist in
diesem Fall die Samtgemeinde Artland. Es ist ja auch nicht wichtig, dass
die Kinder der Ungeimpften das Schwimmen lernen! Der Gedanke, wieviel
Kinder im letzten und diesem Jahr mehr ertrunken sind, treibt mir als
zweifacher Familienvater die Tränen in die Augen.
Bei uns im Dorf probt der evangelische Kirchenchor unter 2G Bedingungen.
Hallo Herr Reitschuster,
in den Bädern in Wolfsburg herrscht auch die 2G-Regel. Es ist kaum noch in Worte zu fassen.
Sehr geehrter Herr Reitschuster,
ich lebe in Osnabrück und bin völlig empört über die 2G-Regelung. Sicherlich ist es Erwachsenen bei Freizeitaktivitäten möglich, auszuweichen oder abzuwarten, ob dieser Spuk bald ein Ende hat. Doch für unsere Kinder, gerade auch die Jugendlichen, die dazugehören wollen / zusammengehören wollen, finde ich es schier unerträglich, solch einen Druck für die Injektion aufzubauen.
Auch die Eissporthalle, die in Osnabrück sehr beliebt in der beginnenden Herbst-/Winterzeit bei den Jugendlichen ist, hat nun eine 2G-Regelung – noch „nur“ für Erwachsene.
Lieber Herr Reitschuster und Team,
der Artikel über das Badeverbot für Ungeimpfte in Osnabrück hat mich wie so vieles zu dieser Zeit entsetzt.
Vor allem deshalb, weil ich gerade gestern gelesen habe, dass die
Eisbahn in Kaiserslautern (wird immer in einer Halle aufgebaut und
findet von November – Februar unter dem Namen Kaiserslautern on ICE
statt) in dieser Saison ihre Tore nur für Geimpfte und Genesene öffnet.
Ausgenommen von der Regelung sind freundlicherweise Kinder unter 12
sowie Schüler.
Unser sozialdemokratisches Stadtoberhaupt hat eben ein Herz für Kinder.
Vielleicht gibt es irgendwann mal die Gelegenheit darüber zu berichten?
Dass eine städtische Veranstaltung, primär für Familien und
Jugendliche gedacht, unter 2G-Regeln stattfinden soll, ist erschütternd
und nicht hinzunehmen.
Was genau versteht die SPD, von der sowohl unser Bundesland, als
auch unsere Stadt regiert werden, eigentlich unter sozialdemokratisch???
Beeindruckend ist auch, dass all diese Entwicklungen in der kompletten lokalen Presse als völlig normal verkündet werden.
Tanzschule Hädrich in Hamburg Harburg veranstaltet im Dezember Abtanzbälle mit 2G-Regel. Einige Jugendliche sind sehr traurig, dass ihre Eltern nicht kommen dürfen.
„Die Stadt Leverkusen ruft alle Betreiber*innen von für den Publikumsverkehr geöffneten Einrichtungen, Gaststätten, Beherbergungsbetrieben, Sport- und Kulturstätten usw. (mit Ausnahmen wie Einkauf, den Einzelhandel und allen weiteren Bereichen der Daseinsvorsorge) dazu auf, den Zugang zu ihren geschlossenen Räumlichkeiten nur noch nachweislich geimpften und genesenen Personen zu gestatten.“
In 21244 Buchholz gilt ebenfalls 2G. Unglaublich aber wahr.
Sehr geehrte Herr Reitschuster,
gerne nehme ich Bezug auf Ihren Aufruf, Unternehmen mitzuteilen, die die 2G-Regel umsetzen. Ich versuche, dies nur emotionslos mitzuteilen.
Die Schule meiner großen Kinder veranstaltet immer Ende des Jahres eine Lehrerhitparade. Letztes Jahr ist sie ausgefallen. Diese Jahr unter 2G-Regeln.
Der nachstehende Link (erster Infobrief in der Tabelle) verweist hierauf.
Auch das Skispringen in Willingen im Januar 2022 soll unter 2G-Regeln stattfinden.
Die Fachschaft Germanistik an der HU Berlin veranstaltet jedes Jahr eine Kneipentour für die Erstis. Dieses Jahr findet sie zum ersten Mal unter Anmeldung mit Name, Adresse und Telefonnummer statt. Wer teilnehmen darf wird ausgelost. Normalerweise war diese Veranstaltung frei für alle. Am 21. Oktober dürfen nur Genesene oder Geimpfte an dem Abend teilhaben.
Guten Tag Hr. Reitschuster,
Hildegard von Bingen würde sich im Grab umdrehen. Nonnen setzten 2G um.
Kulturzentrum in Münster findet sog. „2G-Regel“ für sich:
Hallo Herr Reitschuster,
erstmal danke für Ihre tolle und energische (Aufklärungs-) Arbeit.
Hier in Langenhagen bei Hannover im Schwimmbad gilt auch bereits 2G.
Auf folgender Seite finden Sie eine Veranstaltung der Erfurter Juristischen Gesellschaft. Sie praktizieren auch die 2G-Regel.
Ich habe mein Entsetzen gegenüber der Gesellschaft bereits zum Ausdruck gebracht.
Ob es etwas hilft…? Ich hoffe es."
Quelle: Reitschuster