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Wild auf Kollisionskurs

Archivmeldung vom 25.10.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.10.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Alle 2,5 Minuten kollidiert in Deutschland ein Reh, ein Hirsch oder ein Wildschwein mit einem Fahrzeug. Allein im vergangenen Jahr verunglückten bei Wildunfällen 2 639 Menschen, sieben starben. Der Sachschaden beläuft sich auf weit mehr als eine halbe Milliarde Euro. Besonders groß ist die Gefahr eines Zusammenstoßes mit Wildtieren nach Angaben von ADAC und Deutschem Jagdverband (DJV) in den Monaten Oktober und November. Dies liegt daran, dass dann als letzte Getreideart der Mais abgeerntet wird und viele Tiere ihre schützende Deckung auf den Feldern verlieren. Besonders Wildschweine haben die mehr als 2,5 Millionen Hektar Mais als Lebensraum erobert und wechseln derzeit vermehrt über die Straßen in den Wald. Laut DJV-Statistik gab es 2013 zwölf Prozent mehr Zusammenstöße mit Wildschweinen als im Vorjahr.

Wildunfälle können zwar zu jeder Tages- und Nachtzeit passieren - auch dort, wo kein Warnschild "Wildwechsel" aufgestellt ist. Die Gefahr für eine Kollision nimmt jedoch mit dem Wechsel von der Sommer- zur Winterzeit zu. Der Grund: Um Fressfeinde zu meiden, geht Wild meist in der Dämmerung auf Futtersuche und kommt deshalb in den kommenden Wochen vermehrt dem abendlichen Berufsverkehr in die Quere.

ADAC und DJV raten den Verkehrsteilnehmern, auf gefährdeten Strecken besonders vorsichtig und stets bremsbereit zu sein. Dies gilt insbesondere an Waldrändern und unübersichtlichen Feldern. Es empfiehlt sich, den Straßenrand im Blick zu behalten, die Geschwindigkeit zu drosseln und den Abstand zum Vordermann zu vergrößern, um auf ein plötzliches Bremsmanöver des Vordermanns rechtzeitig reagieren zu können. Wer mit 80 statt 100 Stundenkilometern unterwegs ist, hat bereits einen 25 Meter kürzeren Bremsweg. Wenn ein Tier auf der Straße oder am Straßenrand auftaucht, muss man abbremsen, abblenden und langsam vorbeifahren. Einmal kurz hupen führt in der Regel dazu, dass Tiere weglaufen und den Weg freimachen. Ist ein Zusammenstoß unumgänglich, heißt es: Lenkrad festhalten und eine Vollbremsung machen. Ausweichmanöver sind riskant, denn sie enden nicht selten an einem Baum.

250.000 Wildunfälle im Jahr - Versicherer warnen vor riskanten Ausweichmanövern

Die deutschen Versicherer haben im Jahr 2013 rund 247.000 Wildunfälle registriert, die Kosten in Höhe von knapp 564 Millionen Euro verursachten. Im Vergleich mit dem Rekordjahr 2012 ist die Zahl der Wildunfälle leicht rückläufig - mit knapp 700 Wildunfällen pro Tag bleiben Zusammenstöße mit Rehen, Wildschweinen und anderem Wild aber weiterhin eine große Gefahr.

Anzahl der Pkw-Wildunfälle und Leistungen der Teil- und
   Vollkaskoversicherer 
Jahr       Anzahl            Veränderung        Versicherungs-
           der Wildunfälle   gegenüber dem      leistungen in Euro
                             Vorjahr
2008         241.000            7%                500 Millionen
2009         232.000           -4%                490 Millionen
2010         243.000            5%                520 Millionen
2011         235.000           -3%                510 Millionen
2012         258.000           10%                583 Millionen 
2013         247.000           -4%                564 Millionen 

Riskante Ausweichmanöver vermeiden

Die Versicherer raten den Autofahrern daher, die Warnschilder vor Wildwechsel zu beachten und ihre Fahrweise der Situation anzupassen. Am Rand von Wiesen, Feldern und Wäldern sollten Autofahrer vor allem in der Dämmerung die Geschwindigkeit verringern und vorausschauend fahren. Wenn Wild am Straßenrand auftaucht, kann es oft durch Hupen verscheucht werden. Das Blenden mit dem Fernlicht verwirrt die Tiere hingegen, sie verlieren die Orientierung und laufen oft instinktiv auf die Lichtquelle zu. Riskante Ausweichmanöver sollten Autofahrer im Ernstfall vermeiden. Der Zusammenprall mit einem anderen Auto oder einem Baum birgt in der Regel meist größere Gefahren als die Kollision mit einem Tier. Wurde das Tier bei der Kollision verletzt oder getötet, sollte man es wegen möglicher Tollwutgefahr nicht anfassen. Das ist Aufgabe des Försters oder Jagdpächters.

Welche Versicherung zahlt bei einem Wildunfall?

Schäden am eigenen Fahrzeug, die durch Haarwild - wie Rehe und Wildschweine - verursacht werden, zahlt die Teilkaskoversicherung. Einige Versicherer haben ihren Schutz auf alle Wirbeltiere ausgeweitet. Da in der Vollkaskoversicherung jeder Unfallschaden versichert ist, reguliert diese Versicherung ebenfalls Schäden nach einem Wildunfall. Für eine schnelle Schadenbearbeitung ist vor allem die Wildbescheinigung des Försters oder Jagdpächters wichtig; hilfreich sind außerdem Fotos vom Unfallort, vom Tier und vom Fahrzeug.

Richtiges Verhalten nach einem Wildunfall

1. Absichern der Unfallstelle: Warnblinklicht einschalten und das
Warndreieck aufstellen.

2. Die Polizei benachrichtigen.

3. Wildbescheinigung vom zuständigen Förster oder Jagdpächter
ausstellen lassen.

4. Fotos vom Unfallort, vom Tier und vom Fahrzeug machen. Dies ist
hilfreich für eine schnelle Schadenbearbeitung.

5. Den Versicherer anrufen, bevor Reparaturen am Pkw
vorgenommenwerden.

Quelle: ADAC - GDV - Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.  (ots)

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