Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Wissenschaft Studie: Geburt in Zeiten der Rezession erhöht Demenzrisiko

Studie: Geburt in Zeiten der Rezession erhöht Demenzrisiko

Archivmeldung vom 09.01.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.01.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Das Risiko, im Alter an Demenz zu erkranken, wird maßgeblich durch die Lebensumstände in der frühen Kindheit bestimmt: So erhöht eine Geburt in Zeiten der Rezession das Demenzrisiko. Das geht aus einer Untersuchung des Rostocker Zentrums zur Erforschung des demographischen Wandels hervor, die der "Welt" vorliegt.

Wer zu Zeiten einer boomenden Wirtschaft geboren wurde, habe dagegen bessere Chancen, um im Alter lange geistig fit zu bleiben, so die Studie für die Wissenschaftler die Daten von mehr als 17.000 Menschen aus zehn europäischen Ländern auswerteten, die zwischen 1900 und 1945 geboren wurden. Um die Ergebnisse der Analyse nicht zu verfälschen, seien all jene Teilnehmer ausgeschlossen worden, die während eines Krieges geboren wurden. Es zeigte sich demnach, dass eine boomende Wirtschaft im Geburtsjahr die Chance, im Alter geistig fit zu bleiben, im Vergleich zum Probanden, die während einer Rezession geboren wurden, um ein Viertel erhöht, so die Wissenschaftler in der "Welt".

"Insbesondere die Rechenfähigkeiten, die sprachliche Gewandtheit und das Gedächtnis seien durch eine schlechte Wirtschaftslage am Beginn des Lebens beeinträchtigt", so die Autoren der Studie. Wie stark sich der Einfluss der Wirtschaftslage im Geburtsjahr auf das Denkvermögen im Alter bemerkbar machte, war von Land zu Land unterschiedlich. Die deutlichsten Effekte verzeichnete das Team in Deutschland und Italien. Kein Zusammenhang fand sich für Österreich und die Schweiz. Darüber, auf welche Weise die wirtschaftliche Situation zu Lebensbeginn das Gehirn so nachhaltig beeinflusse, könne man bislang nur spekulieren, so die Wissenschaftler.

Vermutlich seien Babys und deren Mütter in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts während wirtschaftlich schwacher Zeiten schlechter ernährt gewesen. Auch der zu Hause erlebte Stress der Kinder aufgrund finanzieller Sorgen der Eltern sei vermutlich größer gewesen, als zu wirtschaftlichen Boomzeiten. Darüber hinaus sei die gesundheitliche Versorgung in Rezessionen oft mangelhaft gewesen - weshalb die Babys dann womöglich häufiger und länger krank gewesen sein dürften. Die Wissenschaftler ziehen zum Vergleich frühere Studien heran, in denen sich gezeigt habe, dass sich eine schlechte Ernährung, Stress und häufige Infektionen im Geburtsjahr auf die Gesundheit im späteren Leben negativ auswirken.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte purpur in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige