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Bereits im Alter von vier Jahren nehmen Heranwachsende vieles wahr

Archivmeldung vom 14.02.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.02.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Rose Scott bei einem Experiment mit einem Kleinkind. Bild: ucmerced.edu
Rose Scott bei einem Experiment mit einem Kleinkind. Bild: ucmerced.edu

Kleinkinder, die gerade einmal zwei Jahre alt sind, erwarten, dass Erwachsene angemessen reagieren, wenn sie eine Fehlentwicklung entdecken. Bisher war die Wissenschaft der Ansicht, dass eine solche Reaktion erst bei Kindern im Alter von vier Jahren zu beobachten ist. Die überraschende Erkenntnis hat Rose Scott gewonnen, die am Standort Merced der University of California Sozialwissenschaften lehrt.

Laut den Experten haben die neuen Erkenntnisse einen großen praktischen Nutzen. Das Wissen darum, wie Kleinkinder auf ihre Umgebung reagieren und welche Fortschritte sie dabei machen, macht es für Erwachsene leichter, auf Streitigkeiten zwischen Kindern untereinander und mit Erwachsenen deeskalierend zu reagieren. Rose glaubt, dass das auch einen Zugang zu Autisten öffnet, also Menschen, deren Wahrnehmung der Umwelt krankhaft gestört ist.

Die Experten nutzten Experimentaltechnik, die die Reaktion von Kleinkindern analysiert. Einer dieser Versuche sah so aus: Ein Kind sieht eine Person, die zwei Rasseln schüttelt. Beide machen Geräusche. Dann verlässt diese Person den Raum. Eine andere tritt ein und setzt eine der beiden Rasseln außer Betrieb. Kommt die erste Person zurück und betätigt erneut die Rasseln, erwartet das Kind, dass sie sich wundert. Das schließen Scott und ihr Team aus dem Erstaunen signalisierenden Blick des Kindes, wenn eine Reaktion ausbleibt.

Es geht auch ohne Worte

Bisherige Studien ließen sich erst mit älteren Kindern durchführen, die antworten konnten, wenn man sie fragte, welche Reaktion sie erwarteten, als eine der Rasseln streikte. Daraus schlossen die Forscher, dass jüngeren Kindern die Fähigkeit fehlt, sich darüber zu wundern. "Wenn man die Experimente vereinfacht, können auch Kleinkinder ihr Unverständnis über eine unerwartete Reaktion zeigen, auch wenn sie es nicht verbal artikulieren können", sagt Scott.

"Unsere Forschungsergebnisse haben Einfluss auf die Theorie zum Verständnis der Entwicklung der Psyche", unterstreicht Scott. Es gebe, anders als bisher geglaubt, keinen radikalen Wandel im Alter von etwa vier Jahren, sondern eine stete Entwicklung, die dazu führe, dass Kleinkinder zunehmend besser auf unterschiedliche soziale Situationen reagieren. Jetzt untersucht die Wissenschaftlerin den Einfluss die Umwelt, beispielsweise des Verhaltens der Eltern, auf die Entwicklung der sozialen Kompetenz der Kinder.

Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens

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