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Im Notfall: Heldentum ist nicht die beste Strategie

Archivmeldung vom 26.06.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.06.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Etagen: Selbstloses Heldentum hilft nicht immer. Bild: pixelio.de, freni
Etagen: Selbstloses Heldentum hilft nicht immer. Bild: pixelio.de, freni

Selbstloses Heldentum ist in Situationen mit Gruppen, bei denen es um Leben und Tod geht, nicht die beste Strategie. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der University of Waterloo. Anhand eines Computer-Modells einer überfluteten U-Bahn-Station hat das Team gezeigt, dass die allgemeinen Überlebensraten deutlich höher waren, wenn starke Personen in einer Gruppe von 30 Personen sich zuerst selbst in Sicherheit brachten, bevor sie versuchen, Schwächeren zu helfen.

"Tollkühnheit ist keine gute Strategie für das Retten. In sehr kritischen Situationen müssen wir etwas eogistisch sein. Wir können anderen aber immer noch helfen, wenn wir die richtige Ausrüstung und die passende Strategie haben", betont Forschungsleiter Eishiro Higo. Die Studie habe gezeigt, dass die Versuche starker Gruppenmitglieder, den Schwächeren zu helfen, bevor sie sich selbst in Sicherheit brachten, beide nach unten zog und die Gruppe als ganze darunter zu leiden hatte.

Das Team hat ein zweidimensionales Modell eines dreistöckigen unterirdischen Schauplatzes in Kyoto erstellt - U-Bahnsteig, Parkgarage und Einkaufszentrum inklusive. Das Modell simuliert eine schwere Überschwemmung durch einen nahegelegenen Fluss. Eine Gruppe von Erwachsenen und älteren Menschen muss sich über die Treppen vom Bahnsteig nach oben in Sicherheit bringen.

Der Forscher spielte das Modell wiederholt mit drei verschiedenen Evakuierungsstrategien durch. Bei einer dachten die Menschen nur an sich selbst, bei der zweiten arbeiteten sie sofort als Gruppe zusammen, und bei der dritten erreichten die, die sich selbst helfen konnten, einen sicheren Ort und versuchten dann, die anderen mit einem Seil zu retten.

Mutig und nicht fahrlässig

In den meisten Szenarien stellte sich die dritte Strategie nach der Anpassung von Variablen wie dem Verhältnis von jüngeren zu älteren Menschen als die beste heraus, bei der am meisten Betroffene überlebten. Beim typischsten Szenario wurde angenommen, dass die Evakuierungsmaßnahmen zu einem bestimmten Zeitpunkt begannen. Dabei überlebten zum Beispiel zwölf von 30 Personen mithilfe der Seilstrategie. Bei den anderen beiden Strategien gab es jeweils nur fünf Überlebende. Laut Higo ist es entscheidend, herauszufinden, was mutig und was fahrlässig ist.

Zentral für den Erfolg der Seilstrategie war jedoch das Vorhandensein einfacher Hilfsmittel. Geländer und erhöhte Bereiche auf den Treppen erhöhten die Erfolgsaussichten ebenfalls deutlich. Diese Forschungsarbeit basiert auf früheren Studien des Wissenschaftlers. Das Erdbeben und der Tsusami, die 2011 Ostjapan zerstörten, hatten den Forscher zu diesem Thema gebracht. Die Ergebnisse seiner Arbeit wurden im Fachmagazin "Expert Systems with Applications" veröffentlicht.

Quelle: www.pressetext.com/Moritz Bergmann

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