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Verband: VW-Skandal belastet bereits Zulieferindustrie

Archivmeldung vom 08.10.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.10.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Jörg Sabel / pixelio.de
Bild: Jörg Sabel / pixelio.de

Der Skandal um manipulierte Abgaswerte bei Volkswagen wirkt sich bereits auf die Zulieferer des Wolfsburger Autobauers aus. "VW und die Zulieferer sind schon deutlich zurückhaltender in ihren Mengenplanungen", sagte Thomas Reuther, der Präsident des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM), der "Welt".

Vertragsmengen würden derzeit geschoben oder teilweise sogar ganz abgesagt. "Derzeit befürchten wir einen Einbruch von zehn Prozent bei den Bestellungen", sagte Reuther. "Wir stehen am Anfang der Lieferkette und sind daher schon jetzt unmittelbar betroffen." Rund 600.000 Tonnen Metalle kauft Volkswagen jedes Jahr, meldet der Verband, insbesondere Aluminium und Kupfer. Damit sind die Niedersachsen der mit Abstand größte Kunde im Metallhandel - und ein Klumpenrisiko. "Ein Drittel der Metallfirmen macht sicher 20 Prozent des Umsatzes direkt oder indirekt mit VW", sagte Reuther. Also habe die Branche nun große Sorgen, wie es weitergeht. "In den vergangenen Jahren haben wir von der Autoindustrie profitiert, jetzt werden wir voraussichtlich mitleiden." Zwar stehe seine Industrie derzeit gut da. "Die Gefahr eines Flächenbrands ist aber gegeben", warnte Reuther, der deswegen auch Personalmaßnahmen mittel- bis langfristig nicht ausschließt. Andernorts werden die Sorgen ebenfalls größer. "Noch spüren wir von den Turbulenzen nichts, aber das heißt nicht, dass das so bleibt", sagte ein Manager eines großen Zulieferkonzerns der "Welt". Man beginne bereits damit, sich für mögliche Absatzrückgänge in Folge der VW-Abgas-Krise zu wappnen. "Das Klima wird rauer. Daher sind wir dabei, die wetterfeste Kleidung aus dem Schrank zu holen", sagte der Manager. Was ihn und viele andere in der Branche derzeit noch beruhige, sei die Tatsache, dass man "von einem extrem hohen Niveau" komme. "Es lief einfach glänzend in den vergangenen Jahren. Daher sind die Überstundenkonten voll. Die können wir nun als erstes abbauen." Schritt zwei wäre dann, Leiharbeiter zu entlassen. So weit sei es aber noch nicht. Unwahrscheinlich scheint dieses Szenario aber offenbar nicht. Das jedenfalls meinen Branchenexperten. "Es ist mit einer Absatzdelle zu rechnen. Das Ausmaß kann derzeit nicht abgeschätzt werden, doch die Zulieferer müssen sich auf Umsatzrückgänge einstellen", sagte Stefan Bratzel, Autoexperte von der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch-Gladbach. "Wenn Volkswagen Probleme hat, löst das einen Dominoeffekt aus, der die Lieferanten trifft." Vor allem in den USA werde VW wohl in der kommenden Zeit weniger Autos verkaufen. Folglich würden weniger Fahrzeuge gebaut und weniger Teile gebraucht. "Das ist ein wahrscheinliches Szenario in den USA, aber auch in Europa", so Bratzel.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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