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BA-Vorstand Alt für garantiertes Recht auf Berufsausbildung

Archivmeldung vom 17.09.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.09.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Heinrich Alt Bild: Bundesagentur für Arbeit
Heinrich Alt Bild: Bundesagentur für Arbeit

Vor dem Hintergrund einer sechsstelligen Zahl noch unversorgter Lehrstellenanwärter hat sich der Vorstand der Bundesagentur für Arbeit, Heinrich Alt, für ein garantiertes Recht auf eine Berufsausbildung ausgesprochen. Die Gesellschaft müsse dafür sorgen, dass jedem Haupt- und Realschulabsolventen eine Lehrstelle zur Verfügung stehe, sagte Alt der "Frankfurter Rundschau". "Eine Ausbildungsgarantie könnte helfen."

In vergleichbarer Weise garantiere der Staat schließlich auch Schulabgängern mit allgemeiner Hochschulreife den Besuch einer Universität. Jedem Abiturienten sei es möglich, ein öffentlich finanziertes Studium zu absolvieren. "Es kann nicht sein, dass wir dem schlechtesten Gymnasiasten den Unizugang garantieren, aber den besten Hauptschüler bei guter Konjunktur im Regen stehen lassen", fügte Alt hinzu.

Alt plädierte für ein enges Zusammenspiel von Berufsschulen, Weiterbildungsträgern, betrieblichen und überbetrieblichen Ausbildungsstätten und Fachhochschulen, um die duale Ausbildung zu stärken. Leider geschehe vielerorts genau das Gegenteil: In ostdeutschen Regionen, die mit starkem Bevölkerungsrückgang zu kämpfen hätten, würden Aus- und Weiterbildungskapazitäten abgebaut.

"Für junge Menschen und Investoren ist das ein verheerendes Signal", sagte Alt. Zudem müsse der Staat jungen Leuten mit besonderen Problemen entschiedener unter die Arme greifen: "Wir müssen uns verstärkt um die Jungen kümmern, die aus schwierigen Verhältnissen kommen, die keinen Schulabschluss haben oder keine Ausbildung, die nur schlecht Deutsch können oder einfach mal Mist gebaut haben." Diesen jungen Leuten gebühre eine zweite Chance. Hiervon könne auch die Gesellschaft insgesamt profitieren.

Langzeitarbeitslosigkeit und die Abhängigkeit von staatlichen Transfers sei nicht nur die teuerste, sondern auch die unbefriedigendste Lösung. "Je früher und entschiedener wir da ansetzen, desto größer ist die Wirkung, die wir erzielen", sagte Alt. Ebenfalls verstärkt werden müssten die Bemühungen um die Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen. Besonders im Bereich der Qualifizierung und Weiterbildungsmaßnahmen liege vieles im Argen. "Gerade für Langzeitarbeitslose benötigen wir die besten Weiterbildungsangebote und Lehrer – und einen langen Atem", so Alt.

Mit Blick auf dieses Ziel müsse das geltende Vergaberecht für Bildungsmaßnahmen geändert werden. Es fehle bisher an Kontinuität und an Konzepten: "Ohne Planungssicherheit keine gute Qualität und kein gut investiertes Geld." Mit Blick auf die Finanzausstattung sagte Alt, die Bildungsträger lebten von der Hand in den Mund, die Lehrkräfte seinen nur befristet eingestellt und würden schlecht bezahlt. Der Bund und die Länder müssten daher noch mehr und vor allem viel kontinuierlicher in die Aus- und Weiterbildung investieren, um Langzeitarbeitslosigkeit dauerhaft vermeiden und zugleich den Fachkräftebedarf zu sichern: "Wir dürfen uns hier kein Politikversagen vorwerfen lassen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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