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Verdacht auf verbotene Preisabsprachen zwischen Bayer-Konzern und Apotheken

Archivmeldung vom 10.10.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.10.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Bayer-Konzern steht im Verdacht, mehr als 11000 Apotheken dafür bezahlt zu haben, den Preis für Aspirin hoch zu halten. Das berichtet das Hamburger Magazin stern in seiner neuen Ausgabe und bezieht sich dabei auf firmeninterne Dokumente der Bayer Vital GmbH, dem Teil des Bayer-Konzerns, der für den Vertrieb rezeptfreier Arzneimittel zuständig ist.

Demnach hat Bayer den Apotheken in Deutschland einen Sonderrabatt in Höhe von bis zu drei Prozent eingeräumt, wenn sie sich dazu verpflichten, die Preise für Aspirin und andere rezeptfreie Bayer-Medikamente maximal vier Wochen lang um maximal 20 Prozent zu senken. "Als nicht verantwortbar betrachten wir Preisaktionen mit Dauerniedrigpreisen oder mit Zeiträumen, die 4 Wochen überschreiten", heißt es in einer E-Mail eines Bayer-Managers an die Apotheken-Außendienstler vom 30. Dezember 2006. "Nur unter Einhaltung dieser Spielregeln", so schreibt der Bayer-Manager, könne den Apothekern ein besonderer Rabatt in Höhe von bis zu 3 Prozent gewährt werden.

Bayer selbst erklärte in einer Stellungnahme per Fax gegenüber dem stern: "Absprachen zwischen Bayer Vital und den Apothekern erfolgen nicht." Der Konzern dementiert die E-Mail zwar nicht, wollte eine konkrete Frage nach den dort skizzierten Konditionen aber nicht beantworten. Die nun aufgetauchte E-Mail könnte erklären, warum mehr als 90 Prozent aller Apotheken offenbar bis auf den Cent genau den gleichen Preis für Aspirin verlangen (derzeit 4,97 Euro für 20 Tabletten).

Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls ein im vergangenen Jahr von den Verbraucherzentralen durchgeführter "Apothekencheck". Das Ergebnis: Von den 343 untersuchten Apotheken war in 91,21 Prozent der Preis für Aspirin bis auf den Cent identisch. Die Bayer-Dokumente könnten zu einem der teuersten Kartellverfahren der Bundesrepublik mit millionenschweren Geldbußen führen.

Quelle: Pressemitteilung stern

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