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75 Prozent der deutschen Topmanager zeigen Donald-Trump-Syndrom

Archivmeldung vom 28.09.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.09.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Michael Vadon, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Michael Vadon, on Flickr CC BY-SA 2.0

Drei Viertel der Topmanager in deutschen Chefetagen zeigen ausgeprägte narzisstische Züge in ihrer Persönlichkeit: Sie stellen sich - wie US-Präsidentschaftskandidat Trump - permanent in den Mittelpunkt. Besonders kritisch: Die wenigsten Chefs sind sich ihres narzisstischen Verhaltens bewusst. Damit laufen sie beispielsweise Gefahr, sich maßlos zu überschätzen oder die Beziehungen zu Kollegen massiv zu stören. Dies sind Ergebnisse einer Marktbeobachtung von Dr. Rainer Neubauer, Geschäftsführer von metaBeratung. Die Management- und HR-Beratung legt den Schwerpunkt auf Persönlichkeitsverfahren in der Personalauswahl.

"Jeder Mensch hat narzisstische Züge, die aber unterschiedlich stark ausgeprägt sind", sagt Dr. Neubauer. "Unsere Erfahrungen zeigen: Je größer die Selbstliebe, desto attraktiver ist der Aufstieg in eine Position mit großer Entscheidungsbefugnis - denn der Narzisst sucht sich seine Bühne. Auf dem Weg an die Spitze überzeugt er andere vor allem dadurch, dass er bei ihnen mehr Zuversicht erzeugt. Dies kann gerade in Krisenzeiten von Vorteil sein. Ein klassisches Beispiel: die Präsentation vor potentiellen Investoren - das ist eine typische Situation, in der ein Narzisst im Sinne des Unternehmens konstruktiv agiert."

In anderen Situationen, in denen beispielsweise kreative Teamarbeit erforderlich ist, riskiert eine selbstverliebte Persönlichkeit, die eigenen Beiträge in schädlicher Weise zu überschätzen. Tragfähige Visionen zu entwickeln braucht in jedem Fall mehr als eine narzisstische Selbstüberschätzung. Daher sollten sich stark selbstbezogene Chefs ihrer Wirkung auf andere bewusst werden. Mithilfe von Selbstkenntnis kann eine Führungskraft destruktives Verhalten eindämmen. Individuelle Coachings sowie regelmäßige Feedback-Gespräche sind geeignet, um Personal in dieser Fähigkeit zu schulen.

In der Praxis haben sich wissenschaftlich fundierte Persönlichkeitsverfahren bewährt, um potentielle individuelle Risiken zuverlässig zu identifizieren. Selbst der Grad an Narzissmus in einer gesamten Organisation ist messbar.

"Ausgeprägte narzisstische Persönlichkeiten in der Unternehmensführung brauchen innerhalb der Organisation ein Gegengewicht, damit ihr Verhalten nicht ins Destruktive kippt", sagt Dr. Neubauer von metaBeratung. "Diese Rolle wird beispielsweise von Vorstandskollegen oder Kontrollgremien eingenommen. Zudem kann eine Unternehmenskultur den Narzissten ausbalancieren. Wenn herausragende Führungspersönlichkeiten ihre überzogen egozentrischen Verhaltensweisen durch ein Coaching mäßigen, hat das nicht zuletzt eine Signalwirkung für das gesamte Unternehmen. Ein solches Vorgehen empfiehlt sich etwa, wenn eine moderne Führungskultur etabliert oder das Image als Arbeitgeber verbessert werden soll."

Ein weiteres Plus: Eine Unternehmenskultur, in der nicht nur die Lautesten zum Zuge kommen, bietet Raum für Minderheitenmeinungen und kreative Ideen. Eine solche Weichenstellung in der Personalführung ist gerade im Zuge der digitalen Transformation unverzichtbar. In diesem Anpassungsprozess ist es wichtiger denn je, dass der Narzisst seine Bühne verlässt und lernt, mit allen Mitarbeitern zusammenzuarbeiten. Die Kollegen wissen besser als ein Narzisst alleine, wie die Herausforderungen des digitalen Wandels zu meistern sind.

Quelle: metaBeratung (ots)

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