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Digitale Labs sind nicht die Lösung! Manager kritisieren digitale Schnellschüsse

Archivmeldung vom 21.06.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.06.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: "obs/A.T. Kearney"
Bild: "obs/A.T. Kearney"

"Es ist alarmierend, dass eine überwältigende Mehrheit der Top-Manager meint, ihre IT könne mit dem digitalen Wandel nicht Schritt halten", sagt Michael Römer, Leiter des Bereichs Digitale Transformation für Europa, den Mittleren Osten und Afrika bei A.T. Kearney. "Digitale Labs werden von mehr als zwei Dritteln kritisch gesehen, da sie der Systemintegration und Wertschöpfung viel zu wenig Aufmerksamkeit schenken. In vielen Unternehmen entsteht so eine Lähmung und ein Warten auf die ultimative Lösung, die es nicht gibt"

Zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT) hat die Managementberatung A.T. Kearney eine Untersuchung zu IT-Setups im digitalen Zeitalter durchgeführt. Interviews mit CIOs international agierender Unternehmen und eine Online-Umfrage von 140 internationalen Führungskräften der oberen Führungsebenen ergeben ein präzises Bild des "Warum", "Was" und "Wie" von IT-Neuausrichtungen im Zuge der Digitalisierung.

Kein Zweifel besteht an der Notwendigkeit, auf den digitalen Wandel zu reagieren und ihn im eigenen Geschäftsmodell zu verankern. Mehr als 70 Prozent der Befragten haben bereits eine digitale Agenda. Schwierig wird es indes bei der Umsetzung: So geben zwei Drittel der Befragten an, ihre IT genüge nicht den Anforderungen an ein digitales Unternehmen - und ein Drittel (27 Prozent) lässt sich als "digital deniers" bezeichnen, die weder für den digitalen Wandel gerüstet sind, noch diesen systematisch verfolgen. Zwei Drittel der Befragten glauben, dass ihre komplexen und heterogenen Prozesse, Strukturen und IT-Landschaften sie daran hindern, schnell und flexibel auf Veränderungen im Umfeld zu reagieren, um konkurrenzfähig zu bleiben.

"Die CIOs geben offen zu, bei der Digitalisierung und dem richtigen IT Setup im Dunkeln zu tappen", meint Römer. "Sie schwanken zwischen radikaler Zielneuausrichtung und inkrementellen Verbesserungen." Beides sei richtig, kommentiert Römer: "Das optimale IT-Setup muss als moving target verstanden werden. Wer auf die perfekte Lösung wartet, wird schon bald zu spät dran sein."

Knapp 70 Prozent der Befragten halten Labs nicht mehr für die richtige Herangehensweise und fast ebenso viele sehen auch das Konzept der bimodalen IT als gescheitert. "Mit Schnellbooten allein werde ich meinen Tanker nicht wenden können" kommentiert Prof. Dr. Maximilian Röglinger von der Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des FIT die Ergebnisse der Studie: "Die Lösung liegt in der Integration: Business und IT müssen stärker miteinander verschmelzen. Konzepte von Solutions Teams, die eine Ende-zu-Ende-Verantwortung für alle Beteiligten voraussetzen, sind besser geeignet als Vorschläge, die zwar schnelle Ergebnisse liefern, aber nur schwer integrierbar sind." Mehr als drei Viertel der Befragten sehen es als zwingend an, die bisherige Trennung zwischen Business und IT überwinden. Zugleich ist die Vernetzung in Ökosystemen in ihren Augen ein kritischer Erfolgsfaktor: 70 Prozent der Befragten wünschen sich daher eine modular aufgebaute IT-Infrastruktur, die es dem Unternehmen erlaubt an digitalen Ökosystemen teilzuhaben.

Handlungsbedarf sehen die Unternehmen auch bei der Qualifikation und dem digitalen "Mindset": 70 Prozent fordern Training und Weiterbildung für die Digitalisierung und überwältigende 90 Prozent verorten den Qualifikationsbedarf nicht nur bei der Belegschaft, sondern auch auf der Ebene des mittleren und oberen Managements. Mehr Mut zu Veränderung und ein besseres Gespür für digitale Business-Opportunitäten seien vonnöten. Dabei sind sich drei Viertel einig, dass der digitale Wandel ohne externe Unterstützung nicht zu bewältigen sei.

Quelle: A.T. Kearney (ots)

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