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Sinkende Sparquote: Bankenverband gelassen, Verbraucherschützer kritisiert Finanzbranche

Archivmeldung vom 30.10.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.10.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thorben Wengert  / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Deutschlands oberster Verbraucherschützer hat anlässlich des Weltspartages an diesem Donnerstag zur Abkehr von der provisionsbasierten Finanzberatung in Banken und Sparkassen aufgerufen. Der Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV), Klaus Müller, sagte in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "In vielen Fällen findet wegen des Provisionsanreizes keine sachgerechte Beratung mehr statt, sondern schlicht ein Verkaufsgespräch." Die Kunden würden nicht umfassend beraten, "sondern man verkauft ihnen ein Finanzprodukt". Dies schwäche das ohnehin angeschlagene Verbrauchervertrauen in die Branche.

Der VZBV-Chef verwies auf Großbritannien und die Niederlande, wo einzelne Anbieter auf provisionsbasierten Vertrieb verzichteten und ihre Beratung und Produkte stattdessen zu transparenten Festpreisen anböten.

Banken und Sparkassen tragen nach Müllers Einschätzung stark dazu bei, dass in Deutschland derzeit weniger gespart wird. Mitursache sei ein Mangel an Vertrauen. Der Vertrauensbruch durch die Finanzkrise im Jahre 2008 sei noch nicht geheilt. "Bei den Verbrauchern besteht bis heute das diffuse Gefühl: Da agiert eine Branche außerhalb ihrer gesellschaftlichen Sphäre", sagte Müller und empfahl: "Die Branche muss sich an die eigene Nase fassen."

Der Bundesverband deutscher Banken sieht die sinkende Sparquote in Deutschland gelassen. Es bestehe kein Grund zur Sorge, sagte anlässlich des Weltspartages der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, Michael Kemmer, in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). "Am Weltspartag wird dieses Jahr eben weniger gespart und stattdessen die Konjunktur gepusht."

Kemmer erläuterte: "Eine geringere Sparquote ist ja bekanntlich nichts anderes als der Kehrwert einer höheren Konsumquote und damit einer stabilen konjunkturellen Entwicklung." Empirisch gesehen bedeute eine niedrige Sparquote sogar ein höheres Vertrauen der Menschen in die eigene Lebenssituation. Ziel der Geldpolitik der EZB sei, die Ausgabenbereitschaft der Menschen zu erhöhen - "und zwar nicht nur für Investitionen, sondern auch für Konsum." Für ein wirtschaftspolitisches Eingreifen zur Steigerung der Spartätigkeit in Deutschland sieht er keine Notwendigkeit.

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband hatte sich zuvor besorgt über die seit dem Höhepunkt der Finanzkrise im Jahr 2008 sinkende Sparquote geäußert.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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