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MH17: AntiBellingcat weist Bellingcat-Fälschungen nach und entlastet Russland

Archivmeldung vom 16.09.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.09.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Der rechte Cockpitteil. Man kann an der Oberseite über den Fenstern mehrere parallele Einschläge sehen. Diese können nur von einer Doppellauf Bordkanone eines Kampffliegers stammen. Es ist völlig unmöglich, dass die unspezifisch ausgerichteten Einschläge von Shrapnellmunition einer BUKM1 Luftabwehrrakete eine solche exakte Parallelität hervorbringen. Ausserdem kann man mehrere runde Löcher in den Fensterscheiben oder in Fensternähe erkennen. Bild: Screenshot http://nos.nl/artikel/2004822-cockpit-van-mh17-boeing-geborgen.html
Der rechte Cockpitteil. Man kann an der Oberseite über den Fenstern mehrere parallele Einschläge sehen. Diese können nur von einer Doppellauf Bordkanone eines Kampffliegers stammen. Es ist völlig unmöglich, dass die unspezifisch ausgerichteten Einschläge von Shrapnellmunition einer BUKM1 Luftabwehrrakete eine solche exakte Parallelität hervorbringen. Ausserdem kann man mehrere runde Löcher in den Fensterscheiben oder in Fensternähe erkennen. Bild: Screenshot http://nos.nl/artikel/2004822-cockpit-van-mh17-boeing-geborgen.html

Zwei Jahre nach dem Abschuss der Passagiermaschine MH17 in der Ukraine hat das Recherchenetzwerk Bellingcat einen Bericht veröffentlicht, der eine Verwicklung Russlands in die Katastrophe mit 298 Toten beweisen soll. Nun enthüllt eine investigative Bloggergruppe: Bellingcat hat Fakten gefälscht und an das gewünschte Bild angepasst. Dies schreibt das russische online Magazin "Sputnik".

Weiter heißt es auf deren deutschen Webseite: "Die Gruppe AntiBellingcat kommt in einer Gegenanalyse zu dem Schluss, dass die „öffentlich zugänglichen“ Fotos und Augenzeugenberichte, auf die Bellingcat seinen Bericht stützt, aus suspekten Quellen stammten und bei genauerer Betrachtung Widersprüche und Manipulation aufweisen.

AntiBellingcat behauptet: Bellingcat habe Angaben aus offenen Quellen so manipuliert, damit sie in das gewünschte Bild passen, nämlich dass die Maschine mit einer Fla-Rakete des Typs Buk vom Himmel geholt worden sei, die von einer russischen Anlage des Typs  9А310М1 Buk-M1 abgefeuert worden sei.In einem 44 Seiten umfassenden Enthüllungswerk widerlegt AntiBellingcat anhand von Bildern und durch Gegenüberstellung von Fakten die Schlussfolgerungen der Bellingcat-Untersuchung eine nach der anderen.

Der AntiBellingcat-Bericht in voller Länge auf Englisch ist hier abrufbar. Wir bringen aber einige Beispiele:

Die Satellitenaufnahme, das einen Buk-Konvoi zeigt, wurde manipuliert: Der Schatten des Buk-Raketenfahrzeugs hat eine ganz andere Form als der Schattengeber selbst und ist zudem nach Nordost ausgerichtet, während die Schatten der Bäume nach Nordwest zeigen.

Das Bild, das eine Rauchsäule von einer gestarteten Buk-Rakete darstellen soll, konnte unmöglich wie behauptet am 17. Juli 2014 in Sneschnoje aufgenommen werden. Denn am Tag der Katastrophe war der Himmel im Raum Sneschnoje nach Angaben des ukrainischen Wetterdienstes bewölkt. Das „belastende“ Foto zeigt jedoch einen heiteren sonnigen Tag. Bellingcat hat also entweder den Zeitpunkt oder den Ort falsch angegeben.

Auch die „Beweise“ für Sneschnoje als Startort der Rakete taugen nichts: Bellingcat beruft sich auf SBIRS-Satellitenaufnahmen, die Kettenspuren von schwerer Militärtechnik auf einem Acker zeigen sollen. Unmöglich, sagt AntiBellingcat: „Die maximale Auflösung der Digital-Globe-Satelliten beträgt 0,5 bis 0,8 Meter. Bei dieser Auflösung lässt sich der Unterschied zwischen der Spur eines Militärfahrzeugs und der Spur von Landtechnik, etwa eines Raupentraktors, nicht erkennen“. Mehr noch: Den Abschuss-Ort der Buk-Rakete gibt Bellingcat mit einer Genauigkeit von drei bis vier Kilometern an, „was jedoch über die Leistungsgrenze des amerikanischen SBIRS-Systems weit hinausgeht“.

Blogger kommen Bellingcat auf die Schlichte

Das Recherchenetzwerk Bellingcat hat die Welt mit einer weiteren „Sensation“ zum Absturz der malaysischen Boeing MH-17 überrascht. Die Bellingcat-Blogger geben sich überzeugt, Russlands Schuld an der Katastrophe bewiesen zu haben. Russische Experten halten mit einem eigenen Bericht jedoch dagegen.

AntiBellingcat weist Bellingcat-Fälschungen nach und entlastet Russland „AntiBellingcat: Fälschungen offener Quellen zu MH-17 – zwei Jahre danach“ heißt der Bericht russischer Experten. Seine Autoren sind Jurij Kotjonok, Chefredakteur des Nachrichtenportals „segodnia.ru“, mit seinem Team und Michail Malyschewskij, Chefkonstrukteur des russischen Rüstungskonzerns Almaz-Antey. Die Beiden sprachen in einem Interview mit der Tageszeitung „Komsomolskaja prawda“ über die angeblichen Enthüllungen von Bellingcat.

Der Bellingcat-Bericht zum Absturz der Boeing 777 über Donezk am 17. Juli 2014 ist am 15. Juli dieses Jahres erschienen. Der Report enthält viel Text – Meldungen, Berichte, Interpretationen – zahlreiches Video- und Fotomaterial, das laut den Berichtsautoren Russlands Schuld an der Katastrophe belegt.

„Es gibt dort direkte Vorwürfe gegen Russland. Und wir zählen zu den Menschen, die damit nicht einverstanden sind und dies nicht unbeachtet lassen konnten“, sagt Jurij Kotjonok. „Zuerst wollen wir klarstellen, was Bellingcat eigentlich ist“, so der Journalist.

„Bellingcat“ sei ein angeblich unabhängiges Recherche-Netzwerk, das von dem Briten Higgins, einem Betriebswirt, gegründet worden sei. Das Netzwerk umfasst laut Higgins rund 20 Autoren, die alle praktisch unentgeltlich arbeiten, jedoch ein weltumspannendes Netz von Informanten hätten, klärt Kotjonok auf. Sie hätten zwei Jahre lang akribisch Informationen über den Abschuss der Boeing gesammelt und seien zu dem eindeutigen Ergebnis gekommen, dass Russland daran schuld sei.

„Doch haben wir festgestellt, dass ihre angeblichen Beweise an den Haaren herbeigezogen sind“, sagt Kotjonok entschieden. „Alle ihre Quellen sind äußerst dubios“, betont er. Auch die Qualität ihres Materials lasse zu wünschen übrig: Die Auflösung der Bilder, die Auswahl der Fotos und Videos.

Einer der angeblichen Beweise von Bellingcat ist ein Kondensstreifen, den die abgefeuerte Rakete hinterlassen haben soll. Dazu sagt Kotjonok: „Dieses Bild lässt viele Fragen offen. Auf dem Foto ist wunderschönes Wetter, klarer blauer Himmel. Doch alle Wetterdaten zu der Region besagen, dass es zu dem Zeitpunkt dort keine Spur von klarem Himmel gab. Es war bewölkt und diesig, weswegen eventuelle Abschussspuren und Kondensstreifen nicht zu beobachten waren“, erklärt der Journalist. „Es gibt also eine zeitliche Divergenz. Bellingcat stellt Fotos vor, von denen man nicht sagen kann, dass sie zu dem Zeitpunkt gemacht wurden, und von den Freiwilligen, auf die sich das Netzwerk beruft. Zumal diese Freiwilligen auf unerklärliche Weise verschwanden“, erklärt der Beobachter.

„Das Wetter war sehr schlecht. Selbst die internationale Untersuchungskommission hält in ihrem Bericht fest, dass die Boeing-Crew eine Schlechtwetterzone umfliegen wollte und deshalb die international übliche Flugroute verließ, auf der die Passagiermaschine hätte fliegen müssen“, erklärt Michail Malyschewskij vom Rüstungskonzern. „Im Bellingcat-Bericht heißt es, die Abweichung von der internationalen Route sei vom russischen Verteidigungsministerium erfunden worden. Doch die internationale Untersuchungskommission beruft sich auf den aufgezeichneten Funkverkehr zwischen den Piloten und der ukrainischen Flugsicherung. Demnach haben die Boeing-Piloten die ukrainischen Lotsen um Erlaubnis gebeten, wegen schlechter Wetterbedingungen von der Route abzuweichen. Ein ganz normaler Vorgang – der belegt, dass das Wetter in der Region nicht so gut war, wie auf den Fotos von Bellingcat“ unterstreicht der Chefkonstrukteur.

„Was die angeblichen Kondensstreifen angeht, kann man Folgendes konstatieren: Ähnliche Streifen entstehen auch, wenn Raketen vom Typ „Totschka“ oder „Smertsch“ abgefeuert werden“, erklärt der Rüstungsexperte.

"Sie (Bellingcat) versuchen, Beweise für ihre vorgefasste Version zu finden. Daraus ergeben sich krasse Widersprüche“, sagt Kotjonok weiter und führt ein Beispiel an:

„Blogger Belenki stellt am 17. Juli ein Video ins Netz, auf dem ein Buk-System an einer Tankstelle in Makejewka vorbeifährt. Das Video zeigt eine gute Straße, guten Asphalt. Aber es gibt Videoaufnahmen der Journalisten von Hot News. Diese hatten diese Tankstelle zwei Tage davor — am 15. Juli — zufällig gefilmt. Auf deren Video sind an der Tankstelle deutlich Spuren von Kettentechnik erkennbar. Ist es denn für einen gesunden Menschenverstand möglich, dass diese Straße am 16. Juli neuasphaltiert wurde, und das mitten im Krieg? Nein. Das bedeutet, dass Bellingcat zu unfairen Methoden greift.“

Malyschewskij pflichtet bei: Bellingcat passe Fakten an die eigene Version an. „Schon behaupten die niederländischen Ermittler – von Bellingcat angestiftet, dass die Rakete dem Flugzeug entgegengeflogen sei. Doch alle unseren Daten widerlegen das: sowohl mathematische Berechnungen als auch die Ergebnisse der Experimente.“ Wäre die Rakete in Gegenrichtung geflogen, wären die rechten Seitenscheiben eingeschlagen. Doch die blieben unversehrt.

Laut Malyschewskij manipulierte Bellingcat sogar Angaben, die Almaz-Antey den internationalen Ermittlern zur Verfügung gestellt hatte.

„Sie nehmen eine Grafik oder ein Bild von uns, auf denen Sneschnoje eingezeichnet ist, und schreiben: Almaz-Antey habe den Abschussort der Rakete ermittelt. Doch in der Tat bewiesen wir mit dieser Grafik das Gegenteil, nämlich, dass die Rakete unmöglich von Sneschnoje hätte abgefeuert sein können.“

Malyschewskij zweifelt nicht daran, dass die Welt noch mehr Fälschungen erblicken werde. „Sie sind bereit, jede beliebige Version zu fabrizieren. Hauptsache, dass dadurch Russland belastet wird. Das ist er eben: Der Informationskrieg.“

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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