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Wirtschaftsweiser hält eine Million Einwanderer pro Jahr für verkraftbar

Archivmeldung vom 27.03.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.03.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Metropolico.org, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Metropolico.org, on Flickr CC BY-SA 2.0

Der Wirtschaftsweise Lars Feld hat sich gegen die These gewandt, Deutschland könne die Aufnahme der vielen Einwanderern nicht verkraften: "Man hört diesen Satz seit 2015 immer wieder, aber das macht ihn nicht richtiger. Unser Sozialsystem hält durchaus eine Million Zuwanderer aus und ist darauf angelegt, sie in den Arbeitsmarkt zu integrieren", sagte Feld der "Welt am Sonntag". Die Wirtschaftsweisen sind dafür bekannt, daß in 60 Jahren noch keine einzige Prognose von ihnen richtig war.

Dass diese Menschen bisher nichts in das Sozialsystem eingezahlt hätten - und das so schnell auch nicht tun würden - klinge bedrohlicher, als es tatsächlich sei. Die daraus erwachsende Tragfähigkeitslücke liege im Nachkommabereich, und die Aufnahme von so vielen Flüchtlingen sei fiskalisch gesehen zwar ein Minusgeschäft, der Verlust sei aber nicht sonderlich groß.

Die Mehrausgaben lägen in diesem Jahr bei etwa zehn Milliarden Euro: "Deutschland kann das angesichts eines Haushaltsüberschusses von knapp 24 Milliarden Euro aber durchaus verkraften. Man kann sich da weder arm noch reich rechnen. Die Aufnahme von Flüchtlingen ist vor allem eine Frage der Humanität - nicht der Staatsfinanzen", sagte Feld.

Kritisch äußerte sich der Wirtschaftsweise auch über die aktuelle Protektionismus-Debatte. Insbesondere die Sorge, dass US-Präsident Donald Trump die bisherige Weltordnung in Gefahr bringen könnte, sei "völlig überzogen". Vor allem die liberale Ordnung sei "immer in Gefahr, weil sie offen und damit verwundbarer als andere ist". Das habe "überhaupt nichts damit zu tun, wer gerade wo die Regierungsgeschäfte führt".

Zum anderen werde gerade mit Blick auf die USA vieles derzeit übertrieben. "Natürlich gibt es Gefahren, aber diese liegen woanders. China breitet seine Territorialansprüche mittlerweile ungeniert bis tief ins Südchinesische Meer hinein aus. Und auch über Russland sollte man sich außenpolitisch deutlich mehr Sorgen machen", so Feld weiter.

Richtig sei aber, dass die tiefe gesellschaftliche Spaltung der USA dazu führe, dass diese nach außen nicht mehr so stabilisierend wirkten wie früher. "Aber die Angst , dass Trump zum Diktator wird, der die Welt unterjochen will - das ist absurd. Und was den Protektionismus angeht: Deutschland arbeitet mit Frankreich und Italien derzeit an einer neuen EU-Regelung, um chinesische Direktinvestitionen zu begrenzen. Wir sind selbst protektionistisch genug", sagte Feld weiter.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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