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Kriminologe Pfeiffer kündigt größte Dunkelfeld-Studie in der Bundeswehr an

Archivmeldung vom 30.03.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.03.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Logo der Bundeswehr für die Öffentlichkeitsarbeit
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Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Kriminologe Christian Pfeiffer wird in den kommenden Monaten die innere Lage der Bundeswehr in Bezug auf die Misshandlung von Soldaten analysieren. Auslöser hierfür waren Missbrauchsfälle in der baden-württembergischen Bundeswehr-Kaserne Pfullendorf. Der frühere Leiter des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen äußerte sich in der Nachrichtensendung NDR Aktuell im NDR Fernsehen am Mittwoch erstmals zu dem Vorhaben.

Einzelheiten zur Untersuchung seien noch nicht vereinbart, sagte Pfeiffer. "Sicher ist, dass es die größte Dunkelfeld-Studie ist, die es in der Bundeswehr bisher gab." Er werde vorschlagen, eine umfassende Aktenanalyse zu allen bekannten Missbrauchsfällen zu machen. Mit Generälen, mit denen er bereits gesprochen habe, sei er sich einig, dass die Studie schnell beginnen müsse. Es gehe darum, aus der Analyse Folgen für die Struktur der Bundeswehr abzuleiten. "Das Ganze geht nur in einem sehr kommunikativen Prozess mit betroffenen Rekruten, mit den Frauen, mit den Unteroffizieren und natürlich auch den Verantwortlichen auf der Führungsebene."

Pfeiffer sagte auf Nachfrage, auch er habe als Reserve-Offizier der Bundeswehr ähnliche Ereignisse miterlebt. In jeder Armee der Welt und in allen geschlossenen Organisationen - wie Bundeswehr oder dem Strafvollzug - müsse man derartige Übergriffe befürchten. "Bei der Bundeswehr ist es entscheidend, ob die Kommunikationsstruktur innerhalb der jeweiligen Einheit es erlaubt - und die Führungskräfte der Einheit dann auch motiviert sind - auf solche Hinweise einzugehen." Diesbezüglich erwarte er Unterschiede zwischen den einzelnen Einheiten. Pfeiffer lobte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU). Es sei richtig, jemanden von außen kommen zu lassen, der Erfahrung darin hat, Dunkelfelder aufzuklären und Opfer zu animieren, über ihre Erfahrungen zu berichten. "Meinen Respekt dafür, dass sich die Ministerin sehr schnell dafür entschieden hat."

Pfeiffer erwähnte zudem eine aus 2014 stammende Studie zum Thema. Sie sei zwar ein erstes Signal gewesen, aber nicht ausreichend abgesichert. Der Kreis der Befragten müsste weiter gefasst werden, um gesicherte Erkenntnisse ableiten zu können.

Am Dienstag war bekannt geworden, dass Bundesverteidigungsministerin von der Leyen den Kriminologen Pfeiffer mit der Analyse beauftragt hatte. Diese soll Teil eines Maßnahmenpakets sein, mit dem die Bundeswehr künftigem Missbrauch vorbeugen möchte. Die Maßnahmen werden in einem Bericht an den Verteidigungsausschuss des Bundestages erwähnt. Anlass des Berichts waren unter anderem die Misshandlungen von Soldaten aus der Bundeswehr-Kaserne in Pfullendorf, die im Januar bekannt geworden waren.

Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk (ots)

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