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GEZ goes Web2.0: Der Schuss nach hinten

Archivmeldung vom 13.02.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
GEZ
GEZ

Trend erkannt und mitgerannt. Das müssen sich die Verantwortlichen der Gebühreneinzugszentrale wohl gedacht haben, als sie ihrer Agentur Media Consulta den Auftrag erteilten eine Online-Plattform zu entwickeln, um mit dem geschätzten Gebührenzahler in aktiven Dialog zu treten. Seit dem 2. Februar ist es nun online, das selbstverständlich gebührenfinanzierte Forum gez-meine-meinung.de. Doch statt konstruktiver Beiträge schlagen den Betreibern Hohn, Spott, Missgunst und blanker Hass entgegen. Ein Desaster bahnt sich an. Um in der Werbung zu bleiben: Vielleicht hätten sie jemanden fragen sollen, der sich damit auskennt.

Social Networks sind in aller Munde. Moderne Unternehmen sind auf Facebook, MySpace oder StudiVZ präsent und stellen sich dort der Meinung ihrer Kunden. Das ist richtig. Doch sollte auch ein solches Engagement zwingend einem tieferen Konzept folgen. Was passiert, wenn man gut gelaunt aber völlig ahnungslos dem Kunden plötzlich virtuell gegenübersteht, zeigt die GEZ mit ihrer neuen Plattform gez-meine-meinung.de.

Dass die Gebühreneinzugszentrale nicht zu den beliebtesten Behörden der Deutschen gehört, dass die Gebühren höchst umstritten sind, dass sich das Volk geknebelt, entmachtet und ausgebeutet vorkommt und dass die Methoden der GEZ zur Gebühreneintreibung denen der Camorra offensichtlich nur um Nuancen nachstehen, ist hinlänglich bekannt. Um dieses herauszufinden, bedarf es keiner Meinungsforschung.

Jahrzehntelang konnte sich die GEZ nur deshalb dieser Methoden bedienen, weil sie sich dem Dialog mit dem Volk konsequent entzog. Beschwerden wurden nicht bearbeitet oder mit Formbriefen abgebügelt. Gebühren wurden gerichtlich eingetrieben den kalten Atem der GEZ sollte jeder spüren. Das System funktionierte über Macht und permanente Einschüchterung. Schwarzhören und sehen kommt teuer zu stehen. lautete der Slogan der GEZ noch im Jahr 2000. Der Hass im Volk sitzt tief.

Und diese Institution wendet sich nun den Geknechteten zu. Herzlich willkommen bei gez-meine-meinung.de Die GEZ und das Rundfunkgebührensystem liefern einigen Diskussionsstoff. Dessen sind wir uns bewusst und diesem Dialog möchten wir uns stellen. heißt es in der Begrüßung. Was hier nun geschieht, war so vorhersehbar wie das Wort zum Sonntag. Hohn, Spott, Missgunst und blanker Hass schlagen dem öffentlich-rechtlichen Inkassounternehmen entgegen. Hier einige Auszüge:

Overhead schreibt: Meine Meinung wäre für die GEZ nicht tragbar Meine Meinung wäre sehr stark beleidigend und bedrohend, verbunden mit Gewaltverherrlichung und psychomäßiger Aggressivität. Sie wäre sadistisch. Ich würde mich am Leid der GEZ sehr erfreuen.

feurer: Die GEZ ist ein moderner Raubritterverein. Abzocke für ein schlechtes Fernsehprogramm ist ihr Markenzeichen

GEZ-am-Arsch-vorbei meint: GEZ = Wegelagerer völlig überflüssig penetrant unfreundlich

Und wie reagiert der Betreiber Wie aus dem Web2.0 Lehrbuch für Dummies: 10 Dinge, die Sie niemals auf Ihren Forum tun sollten. Beiträge werden zensiert und gelöscht, auf Fragen wird nicht mehr reagiert, der ach so erwünschte Dialog wird verweigert. Und das Volk reagiert prompt:

User ichbins schreibt: Öffnungszeiten, Zensur, gelöschte Beiträge das soll ein Forum sein LMAO. Das ist sowas von armselig, lach- und tölpelhaft, aber irgendwie müssen die ernötigten Gebühren ja verbraten werden.

Das Ganze droht nun einem PR-Desaster zu werden. Die ersten Medien berichten, der Betreiber und die Agentur stehen wohl hilflos daneben. Herr, die Not ist groß Die ich rief, die Geister werd ich nun nicht los.

Merke: Social Media Marketing ist kein Selbstläufer. Es verlangt Expertise und Konzepte. Vielleicht hätten sie jemanden fragen sollen, der sich damit auskennt. Aber etwas Gutes hat diese Posse: Das Image der GEZ lässt sich auch durch diesen tölpelhaften Fehltritt kaum noch verschlechtern. Bleibt nur der fahle Beigeschmack, dass auch er von unser aller GEZ Gebühren finanziert wurde.

Quelle: Dirk Föste

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