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Wieder Sicherheitspanne in Etzel

Archivmeldung vom 08.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Mitglieder der Bürgerinitiative "Lebensqualität" gegen den Kavernenbetrieb in Etzel  (v.l.n.r.: Franz Kreuzburg, Andreas Rudolph, Arendt Hindriksen) entdecken mit dem NDR-Kamerateam die ungesicherte Tür am Eingang zum sogenannten Verteilerplatz 10 bei Etzel. Bild: NDR" (S2).
Mitglieder der Bürgerinitiative "Lebensqualität" gegen den Kavernenbetrieb in Etzel (v.l.n.r.: Franz Kreuzburg, Andreas Rudolph, Arendt Hindriksen) entdecken mit dem NDR-Kamerateam die ungesicherte Tür am Eingang zum sogenannten Verteilerplatz 10 bei Etzel. Bild: NDR" (S2).

In der nach schweren Zwischenfällen in der Kritik stehenden Öl- und Gas-Kavernenanlage in Etzel (Landkreis Wittmund, Ostfriesland) hat es nach Recherchen des NDR Politikmagazins "Panorama 3" erneut eine Panne gegeben. Anlässlich von Dreharbeiten entdeckte ein NDR Kamerateam, dass die Anlage nicht gesichert war. Die Sicherheitstür, die Unbefugten den Zugang zum Gelände verwehren soll, war nicht verschlossen.

Arendt Hindriksen, Mitglieder der Bürgerinitiative "Lebensqualität" gegen den Kavernenbetrieb in Etzel. Bild: NDR" (S2).
Arendt Hindriksen, Mitglieder der Bürgerinitiative "Lebensqualität" gegen den Kavernenbetrieb in Etzel. Bild: NDR" (S2).

Bei dem unzureichend gesicherten Areal um den so genannten Verteilerplatz 10 handelt es sich um den Bereich, aus dem im November 2013 40.000 Liter Öl austraten. Das für die Anlage verantwortliche Unternehmen, die IVG Caverns, geht davon aus, dass damals ein Saboteur für den Vorfall verantwortlich war. Trotzdem war am vergangenen Freitag (4. April) der Zugang zum Gelände nicht vorschriftsmäßig gesichert.

Die IVG bestätigte den Vorfall gegenüber "Panorama 3". Mitarbeiter hätten das Tor nicht verschlossen, da sie davon ausgegangen seien, dass sich noch weitere Personen auf dem Kavernenplatz befänden. Der Betreiber teilte außerdem mit, man sei dabei, ein neues Schließsystem zu installieren, um derartige Fehler in Zukunft zu vermeiden.

Die zuständige Aufsichtsbehörde, das Landesbergamt für Geologie in Hannover, nahm Ermittlungen auf.

Der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies nannte auf Nachfrage von "Panorama 3" das Verhalten der IVG Caverns "inakzeptabel". Er habe kein Verständnis für das Verhalten des Unternehmens. Gemeinsam mit dem Bergamt wolle er nun für eine engmaschige effektive Kontrolle bei der Einhaltung von Sicherheitsvorschriften sorgen. Außerdem werde zurzeit im Landesbergamt für Geologie überprüft, ob eine weitere Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen für das Gelände angeordnet werden muss.

Die Bürgerinitiative gegen den Kavernenbetrieb in Etzel nannte den erneuten Vorfall "skandalös". Dies sei ein weiterer Beweis für den fahrlässigen Umgang der IVG mit der Umwelt und der Gesundheit der Anwohner. Ein Saboteur könne so leicht auf das Gelände gelangen und eine Gasexplosion herbeiführen, die den Tod vieler Menschen in der Umgebung zur Folge hätte.

In der Kavernenanlage in Etzel lagern nach Informationen des Betreibers seit Mai 2012 etwa zehn Millionen Kubikmeter Erdöl. Es ist eine Notreserve - auch für andere europäische Länder wie etwa Belgien, die Niederlande und Portugal. Die mit Gas gefüllten Kavernen werden von kommerziellen Erdgas-Unternehmen als Speicher genutzt. Die unterirdischen Anlagen gehören zu den größten Öl- und Gaslagerstätten in Europa. Die Kavernen liegen im Salzstock Etzel in 1000 Meter Tiefe. Mittlerweile gibt es 72 Kavernen, insgesamt plant die Betreibergesellschaft 99 dieser unterirdischen Speicheranlagen.

Bereits im Februar dieses Jahres war es zu einem Vorfall in einer der Kavernen in Etzel gekommen, als ein Förderstrang abbrach und es in der Folge zu einem außergewöhnlichen Druckanstieg in einer der Leitungen kam. Die IVG hatte damals das Bergamt für Geologie informiert, nicht aber den Landkreis und die Bevölkerung vor Ort.

Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk (ots)

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