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Stiftung Patientenschutz: "Hunderttausende von Pflegebedürftigen leiden"

Archivmeldung vom 16.06.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.06.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Zum Welttag gegen die Misshandlung alter Menschen an diesem Donnerstag hat die Deutsche Stiftung Patientenschutz eine "Kultur des Hinschauens" bei Gewalt in der Pflege gefordert. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch: "Wir brauchen eine offene Fehlerkultur, die Pflegebedürftige schützt."

Brysch zeigte sich besorgt über die Ergebnisse einer Studie des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP). Danach sehen knapp die Hälfte (47 Prozent) von 250 befragten Pflegedienstleitungen und Qualitätsbeauftragten aus stationären Einrichtungen in Konflikten, Aggression und Gewalt in der Pflege eine besondere Herausforderung. Brysch betonte: "Sollten sich die Zahlen der ZQP-Studie bestätigen, dann reden wir von hunderttausenden Pflegebedürftigen, die unter den Übergriffen leiden. Das ist alarmierend."

Der Patientenschützer forderte, auf allen Ebenen müsse über Formen der Gewalt gesprochen werden: "So wird sensibilisiert." In Pflegeheimen und Krankenhäusern sei jeder einzelne im Team gefordert. Ärzte und Pflegedienste müssten bei Hausbesuchen genau hinschauen und Verantwortung übernehmen. Der Patientenschützer verlangte: "Es gilt, ein Gespür für die Gewalt gegen Pflegebedürftige zu entwickeln."

Dabei müsse mit zwei Irrtümern aufgeräumt werden. "Gewalt in der Pflege ist nicht nur körperliche Misshandlung. Sie fängt viel früher an", betonte Brysch. Dazu gehöre, dass Pflegebedürftige fixiert oder auf der Toilette sitzen gelassen werden, dass sie beschimpft und gedemütigt werden. Ein großes Problem sei auch, dass in vielen Pflegeheimen Patienten mit Psychopharmaka ruhig gestellt werden. Aber auch zuhause komme es immer wieder zu Übergriffen.

Nach Ansicht des Patientenschützers ist nicht immer Überforderung der Pflegenden der Grund. Brysch sagte: "Es sind nicht selten niedere Motive, die sowohl Profis als auch Angehörige zu Tätern werden lassen. Dazu gehören Machtphantasien, Eigensucht oder Selbstüberschätzung."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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