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Linke verteidigt Schalke-Chef gegen Kritik an Moskau-Reiseplänen

Archivmeldung vom 24.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
FC Schalke 04
FC Schalke 04

Die Linke hat die Kritik an Schalke-Aufsichtsratschef Clemens Tönnies wegen dessen Plänen für einen Besuch des Fußballbundesligisten bei Russlands Präsident Wladimir Putin scharf zurückgewiesen. Die Kritik sei "völlig deplatziert", denn der Schalke-Sponsor Gazprom sei "bekanntermaßen ein Betrieb in öffentlicher Hand, insofern ist es nicht ungewöhnlich, dass man sich mit Putin trifft", sagte die Sprecherin für internationale Beziehungen der Linksfraktion im Bundestag, Sevim Dagdelen, "Handelsblatt-Online" mit Blick auf Äußerungen aus der CDU.

Der Vorsitzende des Europa-Ausschusses im Bundestag, Günther Krichbaum (CDU), hatte gesagt, mit einem Besuch bei Putin missbrauche Tönnies die Mannschaft "wahrscheinlich für seine wirtschaftlichen Interessen". Dagdelen sagte dazu: "Es ist abstoßend, dass die Union den Sport als politische Waffe für ihre Eskalationspolitik gegen Russland missbrauchen will."

SPD und Grüne attackieren Schalke-Chef wegen möglicher Reise nach Moskau

Mit scharfer Kritik haben Politiker von SPD und Grünen darauf reagiert, dass der Aufsichtsratschef des Fußball-Bundesligisten Schalke 04, Clemens Tönnies, trotz der Ukraine-Krise einen Besuch bei Russlands Präsident Wladimir Putin plant. SPD-Vorstandsmitglied Joachim Poß, selbst Mitglied bei Schalke, ermahnte Tönnies, er solle nicht so tun, als wäre der Fußball kein Phänomen der Gesellschaftspolitik. "Repräsentanten populärer und prominenter Fußballvereine erliegen einer Illusion, wenn sie meinen, ihr Verhalten von dem politischen Umfeld isolieren zu können", sagte Poß "Handelsblatt-Online". "Mit seinen Reiseplänen belastet Herr Tönnies unnötig den Verein in der wichtigen Phase des Kampfes um die Champions-League-Plätze."

Grünen-Fraktionsvize Kerstin Andreae nannte einen Besuch bei Putin in der jetzigen Lage politisch naiv und fahrlässig. "Während Europa über schärfere wirtschaftliche und politische Sanktionen gegenüber Russland und seine Führung diskutiert, missbraucht Schalke-Chef Tönnies den Club für seine eigenen wirtschaftlichen Interessen", sagte Andreae "Handelsblatt-Online". Das sei inakzeptabel. "Damit fällt er jenen in den Rücken, die gerade bemüht sind, den Ukraine-Konflikt einzudämmen."

Sport sei immer auch politisch, sagte die Grünen-Politikerin weiter. Er dürfe aber nicht zum Erfüllungsgehilfen politischer Interessen werden. Tönnies hatte dem "Handelsblatt" gesagt, der Einladung Putins, ihn einmal mit der Schalker Mannschaft in Moskau zu besuchen, nachkommen zu wollen. Allerdings nicht vor der WM im Sommer. Putin habe derzeit wichtigere Themen, hatte der Fleischfabrikant gemeint. Die Mannschaft würde "gerne einmal den Kreml sehen und interessiert sich für Moskau". Es gehe nicht alleine um Putin. Zudem hatte Tönnies betont, trotz der umstrittenen Rolle Russlands in der Ukraine-Krise zum Schalker Trikotsponsor Gazprom zu stehen. Der russische Staatskonzern habe sich immer hervorragend verhalten, die Zusammenarbeit stehe deswegen nicht infrage.

NRW-Politiker kritisieren Putin-Besuch vom FC Schalke

Politiker von SPD und Grünen im Düsseldorfer Landtag kritisieren die Pläne des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04, den russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau zu besuchen. "Das ist eine völlig unverständliche Aufwertung des russischen Präsidenten", sagte Rainer Bischoff, sportpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, der "Rheinischen Post". Die Erklärung von Club-Chef Clemens Tönnies, die Mannschaft interessiere sich für Moskau und wolle den Kreml besuchen, sei "vorgeschobener Blödsinn".

Der Aufsichtsratschef des FC Schalke 04 hatte die Russland-Reise in einem Interview angekündigt. Auch Josefine Paul, sportpolitische Sprecherin der Grünen, verurteilte die Reisepläne des Fußballvereins. "Schalke stellt sich durch einen publikumswirksamen Russland-Besuch in den Dienst von Putins politischer Propaganda", sagte Paul der Zeitung. Ein solcher Schritt sei angesichts der aktuellen politischen Großwetterlage nicht nachvollziehbar. Mit dem geplanten Kreml-Trip stelle Club-Chef Tönnies wenig Fingerspitzengefühl unter Beweis. "Viele Fans wird diese Reise weiter von der Clubführung entfremden", sagte die Grüne.

CDU-Generalsekretär kritisiert Schalke für geplanten Putin-Besuch

Mit deutlichen Worten hat CDU-Generalsekretär Peter Tauber die Ankündigung von Schalke-04-Chef Clemens Tönnies kritisiert, trotz Ukraine-Krise mit der Mannschaft den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu besuchen. Der "Bild-Zeitung" (Donnerstag) sagte Tauber, Sport könne aufgrund seiner großen gesellschaftlichen Bedeutung nie völlig politikfrei sein. Das sollte ein führender Sportfunktionär eigentlich wissen. "In der momentanen Lage eine Einladung in den Kreml anzunehmen und sich so instrumentalisieren zu lassen, zeugt nicht wirklich von Fingerspitzengefühl", erklärte Tauber. Auch der Vorsitzende des Europa-Ausschusses im Bundestag, Günther Krichbaum (CDU), kritisierte die Reisepläne der Schalker. Der "Bild" sagte Krichbaum: "Sport muss Sport bleiben. Mit einem Besuch bei Putin im Kreml missbraucht Tönnies die Fußballmannschaft von Schalke 04 für seine wahrscheinlich wirtschaftlichen Interessen." Ein Besuch bei Putin sei "immer politisch".

Quelle: dts Nachrichtenagentur / Rheinische Post

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