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Zeitung: Verteidigungsministerium erwägt Modernisierung des G36

Archivmeldung vom 25.04.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.04.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Deutsche Soldaten mit dem Sturmgewehr G36 in Bosnien
Deutsche Soldaten mit dem Sturmgewehr G36 in Bosnien

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Das Verteidigungsministerium erwägt offenbar eine Modernisierung des G36-Sturmgewehrs der Bundeswehr. Zwar war Ministerin Ursula von der Leyen (CDU) in dieser Woche mit der Aussage zitiert worden, das Gewehr habe in der Bundeswehr "keine Zukunft" - inzwischen werde aber in Ministeriumskreisen auf ihren Zusatz "so wie es heute konstruiert ist" hingewiesen und die Möglichkeit einer technischen Anpassung an veränderte Einsatzbedingungen, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (F.A.S.).

Nach längerem Streit zwischen dem Waffenhersteller und dem Ministerium hat laut F.A.S. am letzten Donnerstag in Bonn ein vertrauliches Gespräch zwischen Staatssekretärin Katrin Suder und dem Geschäftsführenden Gesellschafter von Heckler & Koch stattgefunden. Für eine Modernisierung des Gewehrs kommt dem Bericht zufolge beispielsweise die Verwendung eines etwas stärkeren Waffenrohres in Frage, um das G36 besser vor Überhitzung zu schützen. Im Gespräch bleibe aber auch die Anschaffung einiger tausend Exemplare eines anderen Sturmgewehrs.

Eine Initiative, das G36 zu kurzfristig modernisieren oder durch eine neue Waffe zu ersetzen, hat es nach übereinstimmenden Aussagen ehemaliger Bundeswehr-Generäle gegenüber der F.A.S. allerdings zuvor zu keiner Zeit gegeben. "Eine militärische Forderung des Heers ist mir nicht bekannt", sagte General a.D. Egon Ramms, der zwischen 2007 bis 2010 als einer der ranghöchsten deutschen Nato-Generäle von Brunssum aus den Afghanistaneinsatz überwachte. "Dabei hätte eine Kampfwertsteigerung vorgenommen werden können", so Ramms. Das gelte auch für die Anschaffung einer neuen Waffe.

Andere Stimmen aus dem deutschen Heer zweifeln die Sinnhaftigkeit eines solchen Schrittes an. Schließlich seien die Ursachen für die Probleme des Sturmgewehrs bis zuletzt nicht einwandfrei erkannt worden. "Bis 2012 gab es nur das ein oder andere Grummeln von Soldaten", sagte ein Heeresgeneral. Das G36 mit einem marktverfügbaren Konkurrenzgewehr abzulösen, wäre "Unsinn" gewesen. Schließlich hätten dieselben Mängel abermals auftreten können. Im Ministerium wurde offenbar seit Jahren zwischen Gegner und Befürwortern des Gewehrs gerungen, schreibt die Zeitung weiter. Nach internen Chronologien und Unterlagen habe es zahlreiche Meldungen gegeben, die das belegen. Aus den Einsatzgebieten der Bundeswehr im Ausland seien allerdings keine Klagen laut geworden. Die Bundeswehr habe insbesondere während des Afghanistan-Einsatzes zahlreiche Ausrüstungsgegenstände ergänzt und verändert, vom Schützenpanzer bis zu den Stiefeln der Soldaten. Forderungen, das G36 den Einsatzbedingungen in Afghanistan anzupassen, seien aber nicht erhoben worden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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