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Rentenversicherungs-Chef Reimann lehnt weitere Anhebung der Mütterrenten ab

Archivmeldung vom 01.10.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.10.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Dr. Axel Reimann
Dr. Axel Reimann

Foto: Sigismund von Dobschütz
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Chef der Deutschen Rentenversicherung Bund, Axel Reimann, hat die CSU-Forderung nach einer weiteren Anhebung der Mütterrenten zurückgewiesen. "Das würde bedeuten, dass wir im Jahr zusätzlich rund 6,5 Milliarden Euro finanzieren müssten", sagte Reimann der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".

"Angesichts der weiteren Herausforderungen durch die demografische Entwicklung glaube ich nicht, dass das gegenwärtig der richtige Ansatz wäre." Durch die letzte Erhöhung der Mütterrenten und die Rente mit 63 seien die finanziellen Spielräume der Rentenversicherung für die Zukunft bereits eingeengt worden.

"Schon heute müssen wir auf unsere Rücklagen zurückgreifen, die 2021 ihre gesetzliche Untergrenze erreichen, mit der Folge, dass dann der Beitragssatz angehoben werden muss", sagte Reimann. "Wir fordern deshalb weiterhin, dass gesamtgesellschaftliche Aufgaben wie die verbesserte Anrechnung von Kindererziehungszeiten aus Steuermitteln und nicht aus Beitragsmitteln finanziert werden."

Rentenversicherungs-Chef Reimann fordert gezielte Schritte gegen Altersarmut

Rentenversicherungs-Chef Axel Reimann hat gezielte Maßnahmen gegen die drohende wachsende Altersarmut von Selbstständigen, Geringverdienern, Langzeitarbeitslosen und Erwerbsgeminderten gefordert. "Selbstständige, insbesondere die Solo-Selbstständigen mit niedrigen Einkommen, Niedrigeinkommensbezieher, Langzeitarbeitslose und Erwerbsminderungsrentner sind besonders von Altersarmut bedroht", sagte Reimann der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". "Für diese Gruppen wird man gezielt etwas tun müssen", forderte er mit Blick auf die laufenden Gespräche über ein Konzept für eine neue Rentenreform. "Für die Erwerbsgeminderten hat es bereits eine spürbare Verbesserung der Leistungen mit dem letzten Rentenpaket gegeben. Hier sollte geprüft werden, ob die bisherigen Verbesserungen ausreichen", sagte Reimann. "Eine Versicherungspflicht für Selbstständige, die nicht in einem anderen System versichert sind, ist überfällig. Denn es gibt leider viel zu viele, die keine oder nur eine sehr geringe Altersabsicherung haben."

Reimann fordert Debatte über höheres Rentenalter

Der Präsident der Deutschen Rentenversicherung Bund, Axel Reimann, hat gefordert, über den weiteren Anstieg des Renteneintrittsalters über 67 Jahre hinaus ab 2031 zu debattieren. "Zu den Stellschrauben, über die zu diskutieren sein wird, gehört neben dem Rentenniveau, dem Beitragssatz und dem Bundeszuschuss aus Steuermitteln sicher auch das Renteneintrittsalter", sagte Reimann. "Man muss schauen, ob das Renteneintrittsalter - wie jetzt in der Phase bis 2031 - auch danach weiter angehoben werden muss", sagte der Renten-Chef. "Schließlich steigen auch die Lebenserwartung und damit die zu erwartenden Rentenbezugszeiten", argumentierte Reimann. "Das sollte man aber erst entscheiden, wenn eine einigermaßen verlässliche Einschätzung zur weiteren Entwicklung der Rahmenbedingungen vorliegt", fügte Reimann hinzu. "In jedem Fall sollte alles dafür getan werden, um die Beschäftigung auf einem hohen Stand zu halten", betonte er. Im Zuge einer nächsten Rentenreform müsse es auch um die Beitragsbegrenzung in der Zeit nach 2030 gehen, forderte Reimann. "Bisher haben wir Leitplanken für die Zeit bis 2030. Auch für die Zeit danach brauchen solche Leitplanken sowohl für das Rentenniveau als auch für den Beitragssatz. Das ist aus meiner Sicht wichtig, damit in der Gesellschaft die Akzeptanz für die gesetzliche Rente auch auf lange Sicht bestehen bleibt." Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) hatte bisher nur davon gesprochen, dass es eine "Haltelinie" nach unten beim künftigen Rentenniveau geben müsse.

Quelle: Rheinische Post (ots)

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