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Schwesig ruft zum verstärkten Kampf gegen Sexismus auf

Archivmeldung vom 01.10.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.10.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Manuela Schwesig, 2013
Manuela Schwesig, 2013

Foto: Bobo11
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Frauenministerin Manuela Schwesig hat zu einem verstärkten Kampf gegen Sexismus in Politik und Gesellschaft aufgerufen. "Ich würde mir wünschen, dass auch mehr Männer das Wort erheben gegen Sexismus", sagte die stellvertretende SPD-Vorsitzende den Zeitungen der "Funke-Mediengruppe". "Kein Mann kann wollen, dass seine Partnerin oder seine Tochter so behandelt wird."

Schwesig bezeichnete es als "gut und mutig", dass Frauen sexistisches Verhalten öffentlich machten. Zuletzt waren entsprechende Vorwürfe gegen den Berliner CDU-Vorsitzenden und bisherigen Innensenator Frank Henkel erhoben worden. Untersuchungen zeigen, dass sechs von zehn Frauen in Deutschland von Sexismus betroffen seien, sagte die Ministerin. "Sexismus gibt es auch in der Politik, die immer noch sehr stark männerdominiert ist." In Bereichen, in denen mehr Frauen arbeiteten, sei der Umgang miteinander oft anders. Auch sie selbst habe die Erfahrung gemacht, dass ihr Äußeres thematisiert worden sei und nicht die politischen Inhalte, für die sie stehe, berichtete Schwesig. "Bei mir ist es so, dass man mir das nicht offen ins Gesicht sagt. Das wäre für mich leichter, dann könnte ich die entsprechende Antwort geben. Bei Frauen wie mir steht es eher in der Zeitung, was der eine oder andere so sagt."

Als Beispiele nannte sie die Bezeichnung "Küsten-Barbie" und den Satz von Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU), sie solle nicht so weinerlich sein. Die Grenze zum Sexismus sei überschritten, "wenn Sprüche oder Handlungen die Persönlichkeit verletzen, wenn die Frau auf das Sexuelle reduziert wird", sagte Schwesig. "Das fängt an mit unangenehmen Sprüchen über Äußerlichkeiten. Viele denken ja, bei Altherrenwitzen soll man sich nicht so haben.

Aber diese Haltung ist nicht akzeptabel." Sie sei ein Ausdruck mangelnder Wertschätzung und fehlender Gleichberechtigung. Schwesig widersprach ihrer Vorgängerin Kristrina Schröder (CDU), die vor einer sterilen Gesellschaft gewarnt hatte, in der vorschnell Sexismus-Vorwürfe erhoben ! werden. "Diese Gefahr sehe ich überhaupt nicht", sagte die SPD-Politikerin. "Sexismus ist der falsche Weg, um die Freiheit einer Gesellschaft unter Beweis zu stellen." Wer Charakter habe, verzichte ohnehin auf solche Sprüche.

Schwesig wandte sich dagegen, einen neuen Strafrechtsparagrafen "Sexuelle Beleidigung" einzuführen. Allerdings unterstützte sie den Vorstoß von Justizminister Heiko Maas (SPD), der sexistische Werbung unterbinden will. "Wir brauchen ein stärkeres Bewusstsein. Das gilt auch für Bilder in der Werbung. Dafür gibt es ja auch den Werberat", sagte sie.

"Es ist richtig, dass der Justizminister auch prüft, ob wir hier schärfere Regeln brauchen." Es gebe "Werbung – ob für Pizza, Alkohol, Autos oder Fitnessstudios – bei der Körperteile einer Frau mehr im Fokus stehen als das Produkt selbst", kritisierte Schwesig.

Schwesig: Umfeld von Tauber "großes Problem im Umgang mit Frauen"

Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) hat CDU-Generalsekretär Peter Tauber dazu aufgerufen, die gegen ihn erhobenen Mobbing-Vorwürfe aufzuklären. In Taubers Heimatverband gebe es offensichtlich "ein großes Problem im Umgang mit Frauen", sagte sie den Zeitungen der "Funke-Mediengruppe". "Gerade als Generalsekretär, der für die gesamte CDU steht, wäre Herr Tauber gut beraten, den Sachverhalt rückhaltlos aufzuklären – und zu den Fehlern, die er gemacht hat, zu stehen." Bei den Vorwürfen geht es um ein Papier aus dem Jahr 2006, das mit "Pflegehinweise für das Kaninchen" überschrieben war. Nach dieser Anleitung, die Tauber nach eigenem Bekunden gekannt hat, sollte in seinem hessischen Heimat-Landkreis die damalige Geschäftsführerin Anne Höhne-Weigl aus dem Amt befördert werden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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