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Wiederansiedlung der einheimischen Europäischen Auster

Archivmeldung vom 25.06.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.06.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Europäische Auster _ Ostrea edulis
Quelle: c_Klaus Janke (idw)
Europäische Auster _ Ostrea edulis Quelle: c_Klaus Janke (idw)

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat ein dreijähriges Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben gestartet, in dem erstmalig die mögliche Wiederherstellung der Bestände der einheimischen Europäischen Auster (Ostrea edulis) in der deutschen Nordsee eingehend im Freiland erforscht wird. Projektpartner ist das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven.

Die Bestände der Europäischen Auster werden in ganz Europa als stark gefährdet eingestuft. Durch einen seit ca. 1850 intensivierten und andauernden massiven Fischereidruck kam es bereits im Laufe des 20. Jahrhunderts europaweit zu einem Zusammenbruch der natürlichen Austernpo-pulationen. Zusätzlich erschwerten schwindender Lebensraum, kalte Winter und Krankheiten die Erholung dieser langsam wachsenden Art. „In weiten Teilen Europas, auch in der deutschen Nordsee, gilt die Europäische Auster daher inzwischen als ausgestorben“, erklärt BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel. „Austernriffe sind jedoch ‚Hot Spots‛ der biologischen Vielfalt, die eine wichtige Rolle im Ökosystem des Meeres spielen und daher unserer besonderen Aufmerksamkeit bedürfen.“ Austernbänke bieten Nahrung und Lebensraum für viele Tierarten und dienen unter anderem als Kinderstube für viele Fischarten. Durch ihre hohe Filtrationsleistung verbessern sie außerdem die Wasserqualität und können lokal auch zu einer Verringerung toxischer Algenblüten beitragen.

Das im April 2016 gestartete Projekt basiert auf einer 2014 erstellten Machbarkeitsstudie des BfN zur potentiellen Wiederansiedlung der Europäischen Auster. Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftler des AWI werden nun Methoden und Verfahren zum nachhaltigen Wiederaufbau eines Austernbestandes in der deutschen Nordsee entwickeln und modellhaft in die Praxis umsetzen und testen.

Das Projekt wird fachlich durch die Abteilung Meeresnaturschutz des BfN betreut. Die für das Projekt verantwortliche AWI-Wissenschaftlerin Dr. Bernadette Pogoda, eine ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet der Austernbiologie, wird zunächst Erfahrungen internationaler Austern-Restaurationsvorhaben heranziehen, um Methoden und Technologien auf die Situation in der deutschen Nordsee anzupassen. Anhand von Probennahmen und Datenrecherchen sollen geeignete Wiederansiedlungsflächen in der Deutschen Bucht bestimmt werden. Eine grundsätzliche Voraussetzung für die Eignung bestimmter Meeresgebiete ist der Ausschluss jeglicher Boden verändernder Aktivitäten, wie z. B. bodenberührende Fanggeräte der Fischerei oder Sand- und Kiesabbau. Nach erfolgreichem Abschluss der Eignungsprüfung ist vorgesehen, zwei bis drei Standorte für erste Wiederansiedlungsversuche auszuwählen. Für eine nachhaltige Wiederherstel-lung von Austernbänken werden dabei auch Besatz- und Monitoringkonzepte entwickelt, erprobt und ein internationales Team von kooperierenden Institutionen aufgebaut.

Im Zuge dieses auf drei Jahre angelegten Erprobungsvorhabens soll die Basis für eine langfristige Wiederherstellung der Bestände der Europäischen Auster in der Deutschen Bucht und der durch sie gebildeten biogenen Riffe geschaffen werden.

Quelle: Bundesamt für Naturschutz (idw)

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