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CITES: Hoffnung für Berberaffen

Archivmeldung vom 27.09.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.09.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Berberaffe
Berberaffe

Foto: Avda
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Ein verbesserter Schutzstatus für Berberaffen steht diese Woche bei der internationalen Artenschutzkonferenz CITES – auch Washingtoner Artenschutzübereinkommen genannt – zur Debatte. Seit 30 Jahren wäre es das erste Mal, dass wieder eine Affenart einen besseren internationalen Schutz bekommt.

Die derzeit stattfindende CITES Vertragsstaatenkonferenz in Johannesburg, Südafrika, kann das Schicksal der Berberaffen maßgeblich positiv beeinflussen. Ein dort von Marokko und der EU vorgelegter Antrag wird von allen Staaten mit Populationen dieser Affenart, aber auch von den Ländern unterstützt, die die Hauptabnehmer im Handel mit Berberaffen sind.

Berberaffen (Macaca sylvanus) ist die einzige afrikanische Affenart nördlich der Sahara, die einzige afrikanische Makakenart und die einzige nicht menschliche Primatenart, die wild in Europa lebt (auf Gibraltar). Nach neuesten Schätzungen leben derzeit noch 6.500 bis 9.100 Individuen dieser Art in Marokko und Algerien. Vor 30 Jahren wurde die Population in den beiden Ländern noch auf 23.000 Tiere geschätzt. Mit 5.000 Tieren lebt derzeit die größte Subpopulation in Marokko und Algerien in den Zedernwälder im mittleren Atlasgebirge, die ist ein 65prozentiger Rückgang innerhalb der letzten 30 Jahre.

Eine signifikante Anzahl von Berberaffen wird jedes Jahr illegal gefangen und als exotische Haustiere nach Europa verkauft oder dient als Fotoobjekt in der Tourismusindustrie. Die überwiegende Mehrheit dieser Tiere sind Jungtiere.

Ein Importverbot der EU und der Schutz der Art in Marokko und Algerien unter Anhang II des Artenschutzübereinkommens CITES waren bisher nicht ausreichend, um der Wilderei und dem illegalen Handel Einhalt zu gebieten. Zunehmend ist der Handel mit Berberaffen in Händen international agierender illegaler Netzwerke. Noch sind Berberaffen die am häufigste lebend beschlagnahmte bei CITES aufgelistete Tierart in der EU.

„Diese einzigartige und gefährdete Affenart benötigt dringend allen Schutz, den die internationale Gemeinschaft ihr geben kann“, sagt Rikkert Reijnen vom IFAW (International Fund for Animal Welfare). „Der höchst mögliche Schutzstatus unter der CITES-Konvention wird die Chancen entscheidend stärken, diese Art vor dem Aussterben zu retten“.

„Auf der 17. Vertragsstaatenkonferenz von CITES bekommen die gefährdeten Berberaffen eine neue Chance, um zu überleben“, kommentiert Raquel Garcia von AAP (Animal Advocacy and Protection). „Intensive Kooperation mit Behörden in Marokko und Europa haben zu einer erhöhten Aufmerksamkeit für diese Art geführt. Endlich versammelt sich die international Gemeinschaft zum verbesserten Schutz der Berberaffen und damit auch im Kampf gegen den illegalen Wildtierhandel“.

„Wird der gemeinsame Antrag der EU und Marokkos angenommen, so ist das ein sehr wichtiger Schritt für den Schutz einer Art, deren Hauptmarkt leider in Europa liegt“, erklärt Gerben Jan Gerbrandy, Europaabgeordneter und Leiter der Delegation von Europaabgeordneten bei der CITES Konferenz. „Wird der Antrag angenommen, müssen wir sicherstellen, dass er auch umgesetzt wird. Das wird das Entscheidende sein“.

Nordafrika ist zudem das Einfallstor nach Europa für weitere Produkte des illegalen Wildtierhandels wie beispielsweise geschützte Schildkrötenarten. Es wird erwartet, dass ein verbesserter Schutz der Berberaffen sich auch positiv auf die anderen Arten auswirkt.

Auf der Vertragsstaatenkonferenz wird der Antrag zu den Berberaffen voraussichtlich heute oder am 28. September beraten. Die Abschlusssitzung der Konferenz findet am Mittwoch, den 5. Oktober statt.

Organisationen, die sich für einen besseren Schutz der Berberaffen einsetzen:

AAP Animal Advocacy and Protection, www.aap.nl/en

Animal Defenders International, www.ad-international.org

Born Free Foundation and Born Free Foundation USA, www.bornfree.org

Eurogroup for Animals, www.eurogroupforanimals.org

Fondation Brigitte Bardot, www.fondationbrigittebardot.fr

Fondation Franz Weber, www.ffw.ch

Humane Society International, www.hsi.org

International Fund for Animal Welfare (IFAW), www.ifaw.org

International Primate Protection League, www.ippl.org

Pro Wildlife, www.pro-wildlife.de

Species Survival Network, www.ssn.org

Quelle:  IFAW Deutschland

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