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UN: 2015 wird wohl wärmstes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen

Archivmeldung vom 25.11.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.11.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Rosel Eckstein / pixelio.de
Bild: Rosel Eckstein / pixelio.de

2015 wird nach Einschätzung der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) wohl das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Ursachen seien das besonders stark ausfallende Klimaphänomen El Niño und der vom Menschen verursachte Klimawandel, heißt es in einem am Mittwoch vorgestellten Bericht der UN-Sonderorganisation.

Noch nie seien so hohe Oberflächentemperaturen der Ozeane gemessen worden. Auch die Menge von Treibhausgasen in der Atmosphäre habe neue Höchstwerte erreicht. Zudem seien weltweit extreme Wetterphänomene beobachtet worden. All das seien "schlechte Neuigkeiten für den Planeten", so WMO-Generalsekretär Michel Jarraud. Es sei dringend notwendig, zu handeln.

Prognose: Bis zu 30 Hitzetage zusätzlich im Jahr 2100

Aus Anlass der Weltklimakonferenz, die in der kommenden Woche in Paris stattfindet, hat der Deutsche Wetterdienst für das "Zeit Magazin" eine Prognose zu der erwarteten Hitze im Jahr 2100 erstellt: Bis zu 30 heiße Tage mit wenigstens 30 Grad soll es dann zusätzlich geben – normal sind bisher etwa fünf pro Jahr, am Oberrhein sind es bis zu zehn.

Auch in Zukunft werde die Hitze ungleich übers Land verteilt sein: In Berlin könnten, so die Prognose, 15 heiße Tage dazukommen, in Karlsruhe 25, und in manchen Gegenden Baden-Württembergs und Hessens 30. Vergleichsweise wenig Sorgen über Waldbrände und Herz-Kreislauf-Probleme machen müssten sich die Norddeutschen: In Hamburg oder Rostock werde man wohl nur fünf- bis zehnmal öfter schwitzen.

Forscher kritisieren Pläne der Teilnehmer des Pariser Klimagipfels

Kurz vor dem Auftakt der Paris Weltklimakonferenz kritisieren Forscher und Umweltschützer die Klimaschutzbeiträge zahlreicher Teilnehmerstaaten zum Gipfel. Viele dieser ‚Intended Nationally Detemerined Contributions‘ (INDCs) seien "so vage formuliert, dass sie womöglich auf Dauer keinen Bestand haben", sagt Ottmar Edenhofer, Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, der Wochenzeitung "Die Zeit".

In Paris verhandeln Vertreter von fast 200 Staaten von Montag an über ein globales Klimaabkommen. Die freiwilligen Beiträge, welche die Nationen beim UN-Klimasekretariat eingereicht haben, sind ein wichtiger Bestandteil dieses geplanten Vertrages. "Manche Nationen setzen viel Zahlenkosmetik ein, andere halten ihre Ankündigungen bewusst vage", so Niklas Höhne, Leiter des NewClimate Institute.

Das Kölner Klimaberatungshaus hat gemeinsam mit drei anderen Forschungseinrichtungen die INDCs aller großen Staaten im Projekt "Climate Action Tracker" untersucht. Dabei kam heraus: Die bisher eingereichten Beiträge von mehr als 145 Nationen und der EU dürften nicht genügen, um die durchschnittliche globale Erwärmung unterhalb der anvisierten Zwei-Grad-Grenze zu halten.

Das UN-Klimasekretariat warnte schon kürzlich in einer Analyse, die INDCs würden wohl "nicht ausreichen, um bis 2025 und 2030 den Aufwärtstrend der weltweiten Emissionen umzukehren". Vielmehr werde der weltweite Kohlendioxid (CO2)-Ausstoß in den kommenden 15 Jahren um elf bis 23 Prozent steigen.

Regine Günther, Leiterin Energie- und Klimapolitik des WWF Deutschland, spricht von "Zahlenspielereien" einiger Nationen. So versprechen große Treibhausgas-Verursacher wie Russland, Japan oder die USA in ihren eingereichten Klimaplänen, die nationalen Emissionen bis 2030 um 26, 28 oder gar 30 Prozent zu senken.

Bei genauerem Hinsehen aber zeigt sich: Oft schönen die Regierungen ihre Zahlen mithilfe statistischer Tricks. So wählen die USA als Vergleichsjahr für den Verlauf ihrer Emissionen nicht wie einst üblich 1990, sondern 2005– und Japan 2013. In diesen Jahren hatten beide Staaten jeweils extrem hohe CO2-Emissionen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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