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Anti-Atomkraft-Initiativen empört über Castor-Fiasko in Jülich

Archivmeldung vom 03.07.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.07.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Hochtemperaturreaktor AVR im Forschungszentrum Jülich. Bild: Maurice van Bruggen / de.wikipedia.org
Hochtemperaturreaktor AVR im Forschungszentrum Jülich. Bild: Maurice van Bruggen / de.wikipedia.org

Anti-Atomkraft-Initiativen aus dem Münsterland und Jülich sowie der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) reagieren mit Empörung auf die vom NRW-Wirtschaftsministerium angekündigte Räumung des Castor-Zwischenlagers im Forschungszentrum Jülich. Dort lagern 152 Castoren mit 300 000 hochradioaktiven Brennelementkugeln. Jahrzehntelang ignorierten die Bundesregierung und die NRW-Landesregierung als Eigentümer des Forschungszentrums die ungelösten Probleme der sicheren Atommüllentsorgung. Nun stehen beide Regierungen vor dem Scherbenhaufen ihres politischen Versagens. „Es gibt keinen Ort, an dem der hochradioaktive Atommüll sicher entsorgt werden könnte, weder in der Leichtbauhalle des Zwischenlagers Ahaus noch in den momentan bevorzugten US-Atomanlagen – gefährliche Castor-Transporte sind definitiv keine Lösung,“ erklärte Udo Buchholz vom BBU.

Völlig unklar ist, wie ausgerechnet jetzt die Erdbebensicherheit in Jülich zum zentralen Thema wurde. Warum wurde die Erdbebensicherheit nicht untersucht, als der AVR-Hochtemperaturreaktor in Jülich noch in Betrieb war? Warum spielte das Thema auch 25 Jahre lang nach der Stilllegung des Pannenreaktors keine zentrale Rolle? Hier gibt es sehr viele offene Fragen an die Atomaufsicht in der Düsseldorfer Landesregierung.

Vor dem Hintergrund des Castor-Fiaskos von Jülich fordern der BBU und die Anti-Atomkraft-Initiativen von der NRW-Landesregierung, die aktuell bevorstehende Inbetriebnahme des neuen riesigen Uranmülllagers für 60 000 Tonnen Uranoxid an der Urananreicherungsanlage Gronau zu verhindern. „Die NRW-Landesregierung darf jetzt nicht in Gronau sehenden Auges das nächste Atommülldesaster heraufbeschwören. Ein neues Atommüll-Zwischenlager in NRW ist unverantwortlich. Stattdessen muss die Urananreicherungsanlage Gronau stillgelegt werden, damit nicht noch mehr Atommüll produziert wird,“ so Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

Die zeitlich unbefristete Uranmülllagerung in Gronau wird am jetzigen Freitag, 4. Juli, um 15 Uhr auf Antrag der Piraten Thema im Düsseldorfer Landtag sein. Die Piraten fordern eine Aussetzung der Inbetriebnahme zumindest bis die Endlagersuchkommission Ergebnisse vorlegt.

Die Anti-Atomkraft-Initiativen kündigen Proteste sowohl gegen die drohenden Castor-Transporte durch NRW sowie gegen die geplante Inbetriebnahme des Uranmülllagers in Gronau an. „Die Anti-Atomkraft-Initiativen aus NRW haben schon 2012 gemeinsam die Castor-Transporte von Jülich nach Ahaus verhindert, wir werden dies wieder tun, egal in welche Richtung die Castoren fahren. Und die zeitlich unbefristete Uranmülllagerung in Gronau ist eine Zumutung,“ so Heiner Möllers, Vorsitzender der BI „Kein Atommüll in Ahaus“.

Quelle: Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)

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