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"Gute Krimis gibt es viel zu selten beim 'Tatort'": Ulrike Folkerts plädiert für "mehr Spannung und überraschende Wendungen"

Archivmeldung vom 16.02.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.02.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Ulrike Folkerts beim SWR Sommerfestival 2013 in Mainz
Ulrike Folkerts beim SWR Sommerfestival 2013 in Mainz

Foto: René Kirchhoff
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Am 26. Februar löst Ulrike Folkerts ihren 65. "Tatort"-Fall "Babbeldasch" (20.15 Uhr, Das Erste), eine als Experiment angelegte Episode. Im Interview mit HÖRZU verrät die 55-Jährige: "Statt einem klassischen Drehbuch gab es diesmal nur eine Vorform mit Bildern, und wir haben alles chronologisch sowie ohne vorgegebene Dialoge gedreht. Außerdem wusste ich nicht, wer der Mörder ist, und musste selbst herausfinden, wer Geheimnisse und ein Motiv hat.

Zuerst habe ich das als Unverschämtheit empfunden, aber dann gemerkt, dass die Gedanken, die man sich beim spontanen Drehen macht, authentischer sind. Rund 25 Laien vom Ludwigshafener Mundarttheater Hemshofschachtel sind genau wie ich vor der Kamera ins kalte Wasser gesprungen."

Warum ein solches Experiment? Folkerts erklärt: "Ich liebe gute, spannende Krimis, aber die gibt es viel zu selten beim 'Tatort'. Zumindest in der Form, dass man regelrecht in die Spannung reingezogen wird, Angst um eine Person bekommt und am Ende eine überraschende Wendung stattfindet, mit der niemand gerechnet hat.

Andererseits ödet es mich an, brave Polizeiarbeit zu dokumentieren, besonders wenn der Zuschauer mehr weiß als der Kommissar und der erst nach dem sechsten Verdächtigen eine siebte Person als Mörder überführt. Noch schlimmer ist, wenn der Mörder zuvor 50 Minuten im Off war und dann aus dem Hut hervorgezaubert wird."

Bei ihrem neuen "Tatort" rechnet sie auch mit Kritik: "Der Fall wird seine Fans finden, aber wahrscheinlich finden ihn einige Leute komisch oder fragen sich, ob es noch ein Krimi ist. 'Babbeldasch' polarisiert. Mitunter war die große Freiheit ein wenig gefährlich."

An den Nagel hängen würde Folkerts ihre Figur Lena Odenthal - heute übrigens die dienstälteste "Tatort"-Ermittlerin - auf keinen Fall: "Mein Team ist jung und euphorisch, wahnsinnig motiviert, und es gibt eher eine neue Motivation, meinen 'Tatort' neu zu erfinden. Dazu trägt auch der Regisseur Axel Ranisch bei.

Mit ihm drehe ich gerade wieder einen improvisierten, chronologischen Odenthal-'Tatort' ohne vorgegebene Dialoge. Diesmal sind aber keine Laien-Schauspieler dabei, sondern eine richtige Besetzung. Und wir werden noch ein bisschen krasser, denn die Folge dreht sich um ein Polizei-Ermittlerteam bei einer Mediation in einem Hotel im tiefsten Schwarzwald."

Auf die Frage, wie Lena Odenthal sich eines Tages aus der Krimireihe verabschieden soll, fällt Folkerts Folgendes ein: "Ich wünsche mir natürlich - für Lena und für mich -, alt zu werden und ein bisschen verrückt zu bleiben. Und dann einen guten Abgang zu machen. Es wäre schön, wenn sie sich am Ende ihrer Tage noch mal verliebt und in die Sonne reitet. "

Am 20. Februar liest Ulrike Folkerts in der Oper Bonn aus "Die Blechtrommel" von Günter Grass (theater-bonn.de), am 26. Februar läuft ihr 65. "Tatort: Babbeldasch".

Quelle: HÖRZU (ots)

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