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E-Book-Angebote weiter auf dem Vormarsch

Archivmeldung vom 18.10.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.10.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Julien Christ / pixelio.de
Bild: Julien Christ / pixelio.de

Der deutsche Buchmarkt dürfte im internationalen Vergleich auch in den kommenden Jahren erstaunlich robust bleiben. Laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers wird der Printumsatz zwar bis 2020 von zuletzt 8,2 Milliarden Euro auf 7,0 Milliarden Euro fallen - was einem durchschnittlichen jährlichen Rückgang von -3,3 Prozent entspricht. Zugleich werden die E-Book-Erlöse der Prognose zufolge allerdings von 957 Millionen Euro auf 1,76 Milliarden Euro steigen. Die durchschnittliche Wachstumsrate pro Jahr beträgt in diesem Segment 12,9 Prozent.

Gemessen an diesen Zahlen prognostiziert PwC für den Buchmarkt ein Volumen von 8,7 Milliarden Euro für 2020. Verglichen mit den 9,3 Milliarden Euro im vergangenen Jahr, ergibt dies einen durchschnittlichen jährlichen Rückgang von 1,1 Prozent.

Der globale Markt schrumpft viermal schneller als der deutsche

Wie resistent sich der deutsche Buchmarkt gemessen an den meisten anderen Ländern präsentiert, zeigen die Zahlen für das vergangene Jahr: Während die Umsätze weltweit um -5,7 Prozent einbrachen, belief sich der Rückgang hierzulande auf gerade mal -1,4 Prozent - was überdies eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr (- 2,3 Prozent) bedeutete. Die größten Umsatzverluste entfielen 2015 mit 93 Millionen Euro auf die Belletristik (- 2,1 Prozent). Bei Schul- und Lehrbüchern sanken die Erlöse um - 1,8 Prozent, während der Markt für Sach- und Fachbücher mit einem Minus von 0,3 Prozent quasi stabil blieb.

Auch für die kommenden Jahre erwartet PwC im Segment Belletristik deutliche Umsatzrückgänge im Printbereich. Demnach gehen die Erlöse mit gedruckten Titeln von zuletzt 4,1 Milliarden Euro in 2015 auf 3,4 Milliarden Euro in 2020 zurück. Dies entspricht einem durchschnittlichen Minus von 3,4 Prozent pro Jahr entsprechend. Die E-Book-Erlöse in der Belletristik steigen derweil überproportional an. Lagen sie im vergangenen Jahr noch bei 380 Millionen Euro, geht PwC bis 2020 von einem Anstieg auf 830 Millionen Euro aus - ein Plus von durchschnittlich 16,9 Prozent pro Jahr.

Diese Zuwachszahlen sind auf den ersten Blick imposant, verweisen aber vor allem auf einen immensen Nachholbedarf. Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation PwC Europe erklärt:" Im internationalen Vergleich ist hierzulande die Bereitschaft für digitale Nutzungsformen zu zahlen, immer noch schwach ausgeprägt. Verglichen mit anderen Ländern besteht auf jeden Fall Aufholbedarf. Trotz des prognostizierten Wachstums wird der E-Book Anteil in der Belletristik daher auch 2020 erst bei rund 20 Prozent liegen."

2020 wird fast jedes dritte Sachbuch ein E-Book sein

Während sich die Lesegewohnheiten im privaten Bereich sukzessiv ändern, erwartet Ballhaus, dass der Durchbruch des E-Books bei Schul- und Lehrbüchern "quasi auf einen Schlag kommen wird - nämlich dann, wenn sich die Schulpolitik endlich dazu durchringt, bundesweit die entsprechende Hardware einzuführen." Bis 2020 rechnet der Wirtschaftsprüfer allerdings noch nicht mit diesem Schritt. Darum werden die Marktanteile des E-Books in den kommenden Jahren in erster Linie aus Hybridprodukten kommen - also beispielsweise aus gedruckten Buch mit Freischalt-Code für den Online-Zugriff.

Deutlicher stärker sind E-Books mit einem Anteil von 17,7 Prozent schon jetzt in der Sach- und Fachliteratur verbreitet - wobei PwC bis 2020 sogar mit einem weiteren deutlichen Anstieg auf dann 28,9 Prozent rechnet. Der Prognose zufolge dürften die Printerlöse in diesem Segment von zuletzt 2,4 Milliarden Euro bis zum Ende des Jahrzehnts auf 2,0 Milliarden Euro sinken. Verglichen damit, ist bei E-Books mit einem Anstieg von 511 Millionen Euro in 2015 auf 825 Millionen Euro in 2020 zu rechnen.

Quelle: PwC PriceWaterhouseCoopers (ots)

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