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Unterricht als psychischer und physischer Stress

Archivmeldung vom 25.04.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.04.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Ulrike Bruhn
Quelle: (Foto: Anja Ullmann, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald) (idw)
Ulrike Bruhn Quelle: (Foto: Anja Ullmann, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald) (idw)

Dass der Lehrerberuf psychische Belastungen mit sich bringt, ist bekannt. Viele Lehrerinnen und Lehrer leiden unter chronischem Stress und psychischen Beeinträchtigungen. Doch auch die physische Beanspruchung ist für die Lehrenden insbesondere während des Unterrichts sehr hoch. Promotionsstudentin Ulrike Bruhn konnte das in ihrer Untersuchung anhand von Messungen der Herzratenvariabilität als Indikator für psychische und physische Beanspruchung nachweisen.

Unbestritten sind die Vielzahl ganz unterschiedlicher Anforderungen und Belastungen, mit denen Lehrerinnen und Lehrer konfrontiert sind. Ebenso vielfältig sind die entsprechenden Beanspruchungsreaktionen. Sie lassen sich sowohl mit psychologischen als auch physiologischen Messmethoden nachweisen. Die verschiedenen Beanspruchungen des Lehrerberufs hat Ulrike Bruhn selbst erfahren können, denn bereits 2011 hat die jetzige Promotionsstudentin das zweite Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien abgeschlossen. Schon während der Referendarzeit galt ihr Interesse speziell der Lehrerbildungsforschung.

Die Arbeitsbedingungen im Lehrberuf sind gerade in den letzten zwei Jahrzehnten immer komplexer und anstrengender geworden. Große Klassen, hohe Stundendeputate, mangelnde Motivation und Konzentrationsfähigkeit von Schülern, Disziplinprobleme, äußerst heterogene Lerngruppen sind nur einige Anforderungen, denen sich Lehrerinnen und Lehrer zu stellen haben. Die Gesundheit der Lehrkräfte nimmt angesichts steigender Unterrichtsstundenausfälle, Dienstunfähigkeit und Frühpensionierung entscheidend an Bedeutung zu. Grund genug für Ulrike Bruhn, die physiologischen Auswirkungen des Lehrerberufs einmal näher unter die Lupe zu nehmen. Für ihre Untersuchung stattete sie 17 Lehrerinnen und Lehrer einer Rostocker Gesamtschule mit Messgeräten aus, mittels derer während der 90-minütigen Unterrichtseinheit die Herzfrequenz erhoben wurde. Die Schülerinnen und Schüler wurden zuvor nicht informiert, um den gewöhnlichen Unterrichtsablauf nicht zu beeinträchtigen.

Die Untersuchungsergebnisse verdeutlichten, dass hinsichtlich der Herzfrequenz von durchschnittlich 89 Schlägen pro Minute auf keine überdurchschnittlich hohe psychische und physische Beanspruchung geschlossen werden kann. Allerdings zeigten „die Messwerte beim Parameter Herzratenvariabilität, dass die Lehrerinnen und Lehrer während des Unterrichts ungefähr so beansprucht sind wie adipöse Personen durch ihr Übergewicht“, fasst Ulrike Bruhn die Ergebnisse ihrer Untersuchung zusammen. Langfristige Folgen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen könnten als Folgeerscheinung auftreten. Umso wichtiger ist es, in die Gesundheit der Lehrkräfte in stärkerem Maße zu investieren. 1,3 Millionen Euro will das Schweriner Bildungsministerium in diesem Jahr für den Gesundheitsschutz der Lehrerinnen und Lehrer sowie Erzieherinnen und Erzieher mit sonderpädagogischen Aufgaben ausgeben. Durch ein Betriebliches Gesundheitsmanagement soll die Gesundheit der Beschäftigten erhalten und gefördert werden.

Quelle: Universität Rostock (idw)

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