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Deutsche Energiewende lässt Schweizer Wasserkraftwerke sterben

Archivmeldung vom 25.10.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.10.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Stromverbraucherschutz NAEB e.V. warnt. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) als Grundlage der „Energiewende“ (Kosten ohne Ende) führt nicht nur zu immer höheren Stromkosten, Firmeninsolvenzen und Arbeitsplatzverlusten, sondern auch zu wachsenden Unstimmigkeiten mit unseren Nachbarländern.

Laufwasserkraftwerke nutzen die Strömung des Wassers in Flüssen. Sie sind die umweltfreundlichsten Stromerzeuger, die wir haben, denn das Wasser im Fluss wird nur geringfügig gestört und die Landschaft bleibt weitgehend erhalten. Brennstoff wird nichtgebraucht. Die Alpenländer haben viele kleine Flüsse mit großem Gefälle für die Stromerzeugung. Die kleinen Wasserkraftwerke tragen wesentlich zur Stromversorgung in den Alpenländern bei. Die Stromerzeugungskosten liegen bei 5 Cent pro Kilowattstunde. Gleich hohe Kosten fallen bei den Kohlekraftwerken an. Es lohnte sich, ein Wasserkraftwerk zu betreiben. Nun droht durch die deutsche Energiepolitik ein aus für diese umweltfreundliche Energieerzeugung.

Gehätschelter EEG-Strom

Mit Deutschlands Energiewende (Kosten ohne Ende) wurde das wirtschaftliche Gefüge zerstört. Das planwirtschaftliche und unsoziale EEG ist die Grundlage dafür. Gemäß EEG muss der unkalkulierbar schwankende Windstrom, Solarstrom und Biostrom (kurz: Ökostrom) vorrangig in das Stromnetz eingespeist werden. Er wird von den Netzbetreibern mit lukrativen, im EEG festgelegten Sätzen vergütet. Die Vergütung ist im Mittel 4 bis 5 Mal höher als die Erzeugungskosten der konventionellen Kraftwerke. Dieser teure und unberechenbar schwankende Ökostrom findet keine Abnehmer. So wurde die Idee geboren, den Strom zu jedem Preis, also weit unter dem Gestehungspreis und unter den Erzeugerpreisen der vorhandenen konventionellen Kraftwerke an der Strombörse zu verhökern. Inzwischen wird mit jeder neuen Ökostromanlage bei Starkwind und Sonnenschein immer häufiger mehr Ökostrom erzeugt als in Deutschland gebraucht wird. Da Strom weder wirtschaftlich großtechnisch speicherbar ist, wird er in diesem Fall verschenkt oder es wird sogar eine Zuzahlung an Groß-Abnehmer geleistet, um das Netz nicht zu überlasten. Gelingt auch dies nicht, müssen Anlagen abgeschaltet werden. Die Betreiber stört das nicht, denn Sie erhalten gemäß EEG eine Entschädigung für den nicht gebrauchten und nicht gelieferten Strom, ganz im Gegenteil z.B. zum Bäcker, der zu viele Brötchen gebacken hat, und nun auf seinem Überschuß sitzen bleibt.

Ökostrom-Dumping vernichtet Wettbewerb

Die als Vermarktung propagierte Entsorgung des unbrauchbaren Ökostroms ist typisches Dumping. Sie ist die größte Dumping Aktion in der Welt. Wir, als Stromkunden, müssen dafür jährlich über 20 Milliarden Euro (250 Euro pro Einwohner) als EEG Umlage bezahlen.

Dumping soll den Wettbewerb schwächen bis zur Vernichtung. Dieser Prozess läuft zurzeit. Die Dampfstromerzeuger müssen in die niedrigen Dumpingpreise des Ökostroms einsteigen. Der mittlere Strompreis an der Börse ist dadurch von 5 Cent pro Kilowattstunde auf 3 Cent pro Kilowattstunde in den letzten Jahren gefallen. Für den Verbraucher müssten die fallenden Börsenpreise zu geringeren Stromkosten führen, so behaupten es immer wieder die Grünen mit Trittin an der Spitze. Doch das Gegenteil ist der Fall. Je weniger für den Ökostrom an der Börse gezahlt wird, umso höher ist die EEG-Umlage, die ja der Stromkunde als Dumping-Kosten bezahlen muss. Es ist schon eine Unverfrorenheit der Grünen-Politiker, den vielen Mitbürgern, die die Zusammenhänge nicht überschauen, die Mär aufzubinden, die günstigen Börsenstrompreise würden nicht an den Verbraucher weiter gegeben.

Die Betreiber der konventionellen Kraftwerke versuchen, durch Personalabbau und geringere Wartung bei diesem Preisverfall wenigstens noch die Betriebskosten zu verdienen. Doch das kann nicht lange gut gehen. Die Kraftwerke müssen bei verringerter Wartung häufiger ausfallen. Rücklagen für große Reparaturen oder gar einen erforderlichen Neubau können nicht gemacht werden. Kurz: Die Insolvenz der konventionellen Steinkohle- und Gaskraftwerke ist durch das unsinnige EEG programmiert, nur Braunkohlekraftwerke haben bei den derzeitigen Preisen eine Überlebenschance.

Ökostrom verärgert Nachbarländer

Im Strombereich ist Deutschland keine Insel. Wir sind in das Europäische Verbundnetz eingegliedert. Damit gelangt der Dumping-Ökostrom auch in unsere Nachbarländer. Die dortigen Kraftwerke müssen sich genau wie in Deutschland mit nicht kostendeckenden Strompreisen herumschlagen. Große Probleme haben die Laufwasserkraftwerke in der Schweiz und in Österreich. Sie haben hohe Wartungskosten wegen der starken Korrosion in den immer nassen Anlagen. Trotz Personalabbau bleiben sie in der Verlustzone wegen der in den letzten Jahren gefallenen Börsenpreise. Sie müssen ihre Arbeit einstellen, obwohl diese Stromerzeugung kaum die Umwelt belastet und die Erzeugerpreise nur ein Drittel der Ökostrompreise ausmacht. Damit geben die Alpenländer eine wichtige Stromerzeugung auf, die übrigens auch Strom nach Deutschland schicken soll, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint.

Unfreundliche Auseinandersetzungen mit unseren Nachbarländern sind durch die deutsche ideologisch begründete Energiepolitik programmiert. Vielleicht werden sich alle Nachbarländer gegen das deutsche Stromnetz abschotten. Querregler, die Überschüsse an Ökostrom nicht mehr durchlassen, bauen bereits die Niederlande und Polen.

„Es wird höchste Zeit, das EEG mit all seinen unsinnigen wirtschaftlichen, sozialen und internationalen Auswirkungen zu stoppen, wenn wir in Frieden mit unseren Nachbarn leben wollen,“ fordert Heinrich Duepmann, Vorsitzender vom Stromverbraucherschutz NAEB e.V. (www.naeb.de).

Kommentar von Prof. Dr. Hans-Günter Appel (Beiratsvorsitzender NAEB e.V.)

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