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Westfalen-Blatt zu dem Anschlag in München

Archivmeldung vom 23.07.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.07.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Die Parallelen zu den Anschlägen von Paris liegen auf der Hand: mehrere Täter an mehreren Orten in einer Großstadt. Jetzt also München. Motiv und Hintergrund des Anschlags waren am Freitagabend noch nicht bekannt.

 Viel sprach für einen islamistischen Hintergrund, aber bestätigt wurde das nicht. Es kann keinen Zweifel mehr daran geben, dass der Terror Deutschland erreicht hat. Die neue Form des Terrors sieht aus wie ein Amoklauf, ist aber doch geplant. Junge Männer radikalisieren sich in kurzer Zeit, nehmen sich eine oder mehrere Waffen und schlagen gezielt dort zu, wo sich viele Menschen aufhalten - im Regionalzug oder im Einkaufszentrum.

Solche Anschläge wirken tief in die Gesellschaft, weil sie das Gefühl von Sicherheit im öffentlichen Raum nachhaltig beschädigen. Wer sich in Fußgängerzonen, Restaurants oder Kinos aufhält, soll sich nicht mehr sicher fühlen - das ist die perfide Strategie der islamistischen Hetzer, die permanente Angst in uns verankern wollen. Die entscheidende Frage ist: Wie gehen wir mit der Bedrohung um? Sich an den Terror und seine Opfer zu gewöhnen, kann keine Option für eine freie Gesellschaft sein. Als solche sind wir eben nicht stärker als der Terror.

Wenn der Terror uns so viele Leben raubt und so lange wir wenig dagegen tun können oder wollen, sind wir schwächer. Das Kernziel des »Islamischen Staates« (IS) ist klar: Die Radikalen wollen den westlichen Ländern Konflikte zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen aufzwingen - bis hin zu Bürgerkriegen. Davon sind wir noch relativ weit entfernt. Aber Ansätze sind erkennbar: Das Misstrauen gegenüber Muslimen nimmt zu, das belegen Umfragen.

Und mit jedem Anschlag wächst es weiter. Die große Herausforderung besteht darin, eben nicht in diese Falle zu tappen. Das ist nicht einfach. Auch bei uns leben viele junge Muslime, die für die Radikalisierung durch Hassprediger anfällig sind. Dazu müssen sie nicht in die Moschee gehen, ein Internetanschluss reicht. Die wichtigste Aufgabe ist, Radikalisierung und Rekrutierung zu verhindern. Wenn der Staat in der Lage ist, rechtsextreme Hasskommentare oder Internetseiten löschen zu lassen, sollte er das auch bei Islamisten tun.

Quelle: Westfalen-Blatt (ots)

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