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neues deutschland: Deutsche Debatte zum Türkeireferendum kommentiert: Erst einmal Fragen stellen

Archivmeldung vom 19.04.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.04.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Alice Weidel will Bundesbürgern, die zum Referendum Ja sagten, den Pass entziehen: Ihre Integration sei gescheitert. »Bild« wettert: Hier Demokratie schmarotzen, dort Diktatur installieren - Frechheit! In der CDU dröhnen die Gegner des »Doppelpasses«. Und selbst der Grüne Cem Özdemir haut in die Integrationskerbe: Nur Bildung könne die AKP in Deutschland schwächen. Was aber sagt das Referendum über Integration? Zeugt nicht die geringe Wahlbeteiligung auch von Angekommensein?

War nicht das Ja hierzulande schwächer als in der Nachbarschaft? Stimmt das Bild von den Ja-Sagern als ungebildeten Hinterwäldlern? Warum war dann das Ergebnis in Stuttgart, bisher das Musterbeispiel für Integration, klarer als etwa in Berlin mit seinen notorischen Horrorszenarien sogenannter Integrationsverweigerung?

Und ist nicht umgekehrt das Referendum auch ein Ergebnis dessen, was hierzulande als »Integration« praktiziert wurde? Über Jahrzehnte tat man, als seien die Türkischstämmigen gar nicht da. Und als das irgendwann gar zu lächerlich wurde, baute man als Ansprechpartner oft gerade die Organisationen mit auf, die nun für das Ja mobilisierten - während man linke Exilanten in türkischem Auftrag verfolgte. Warum gibt es denn noch immer keine geregelte Imamausbildung? Warum sind viele Moscheen von Ankara abhängig? Wer nun nur sein Süppchen kochen will, hat es leicht. Wer aber nach Antworten sucht, muss erst einmal Fragen stellen.

Quelle: neues deutschland (ots)

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