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4300 Jahre alter Krieger aus der Glockenbecherzeit bei Regensburg gefunden

Archivmeldung vom 11.06.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.06.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Glockenbecher aus einem Hockergrab im Kalbecker Wald bei Goch. Bild: Hartmann Linge
Glockenbecher aus einem Hockergrab im Kalbecker Wald bei Goch. Bild: Hartmann Linge

Ein Zufallsfund bei Bauarbeiten sorgt für Begeisterung bei Archäologen. In Barbing (Landkreis Regensburg) wurden die äußerst gut erhaltenen Überreste eines Kriegers aus der Glockenbecherzeit gefunden. Der Mann trug einen Dolch aus Kupfer bei sich sowie eine ganze Reihe von Werkzeugen. Krönung der Funde ist ein kleiner Goldring, den der Tote entweder im Ohr oder im Haar trug.

Die Archäologinnen Gertrud Malz und Gertraud Wolf sowie Grabungstechniker Johannes Drechsler waren von dem Fund im Baugebiet "Barbing Mitte" begeistert: "Ich will nicht zu viel verraten, aber das ist eine archäologische Sensation. So einen gut erhaltenen Fund aus der Glockenbecherzeit haben wir noch nie zu Gesicht bekommen", erklärte Wolf. Ob noch weitere Krieger an dieser Stelle bestattet wurden, müssen weitere Grabungen zeigen. Der Mann ist mit etwa 20 Jahren gestorben. Er ist umgeben von den Utensilien, die ihn im Jenseits als erfolgreichen Krieger ausweisen sollten. Drei scharfe Pfeilspitzen aus Feuerstein, ein Messer aus Kupfer, Werkzeuge, um Pfeile herzustellen, ein Teil aus einem Hirschgeweih, dazu eine Keramikschale und der kleine Goldring umgeben ihn Der Fund der Keramikschale, die neben dem Toten liegt, ist ebenfalls spektakulär. "Ich kann sagen, dass dies die älteste bemalte Keramikschale in Bayern ist", erklärte Dr. Bernd Engelhardt, Leiter des Amtes für Denkmalschutz und zuständig für den Bereich Niederbayern/Oberpfalz. So unglaublich gut erhalten sei dieser Krieger wegen des kalkhaltigen Bodens. "Hat der Boden keinen Kalk zerfällt das Skelett im Laufe der Jahre und man findet nichts mehr. Hier in Barbing ist das anders, ein Glücksfall für die Archäologie. Man stelle sich vor, der Mann wurde 1000 Jahre bevor der Trojanische Krieg begann und 300 Jahre nachdem die Cheopspyramide entstand, hier in Barbing beigesetzt und wir haben ihn jetzt gefunden" In Bayern wurden bislang vier von fünf Gräbern in ganz Deutschland aus der Glockenbecherzeit gefunden. Der Barbinger Fund dürfte der spektakulärste sein. "Das muss ein sehr hoch angesehener Mann gewesen sein und dies schon in jungen Jahren. Denn das ist kein normales Grab, sondern ein Luxusgrab", urteilt Archäologin Maltz.

Quelle: Mittelbayerische Zeitung

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