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Krieg gegen die Nato: „Wir hatten alte Waffen, waren aber schlauer“

Archivmeldung vom 25.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Frontansicht einer F-117 „Nighthawk“
Frontansicht einer F-117 „Nighthawk“

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Das Pentagon hat den Jugoslawien-Krieg gebraucht, um neue Waffen zu testen und seine alten Bestände loszuwerden. Das sagte Dragan Matic, ein serbischer Flugabwehr-Soldat. Das Stealth-Projekt hält er für einen Flop. Die Nato-Führung in Brüssel konnte am 27. März 1999 lange nicht zu sich kommen. Ernstmalig in der ganzen Geschichte des Kampfeinsatzes des "geheimsten" Flugzeugs der US-Luftstreitkräfte wurde eine F 117A nicht nur von Radaren der Luftabwehr Jugoslawiens entdeckt, sondern auch im Himmel unweit von Belgrad abgeschossen. Das war ein kolossaler Schlag für den amerikanischen Militär-Industrie-Komplex und die Korporation Lockheed. Weitere Auszüge aus dem Balkan-Tagebuch eines russischen Journalisten veröffentlichte jetzt Radio "Stimme Russlands".

In einem neuen Beitrag von Konstantin Katschalin zu den Ereignissen 1999 heißt es:"Im Pentagon wurde versichert, es sei ein technischer Fehler unterlaufen und das "unsichtbare Flugzeug" einfach irgendwo in Serbiens Wäldern verunglückt. Die amerikanischen Militärs gaben bis zum 25. November nicht zu, dass die F 117A durch eine sowjetische Rakete vernichtet worden war. Die Wahrheit wurde nicht nur den einfachen Amerikanern, sondern auch zahlreichen Auftraggebern vorenthalten, die mit der Lockheed bereits Verträge geschlossen hatten. Die "unsichtbare" Maschine war damals sehr populär in der Welt. Und der vernichtete Stolz des amerikanischen Flugzeugbaus im Werte von ca. 50 Millionen Dollar war ein serbischer Fla-Raketen-Komplex mit dem Warenzeichen "Made in USSR". Als erster drückte Dragan Matić auf den Knopf "Start". Damals erzählte er mir detailliert über diese Operation:

"Am 24. März 1999 verließen wir unseren Truppenteil und wurden in eine Vorstadt von Belgrad verlegt. Drei Tage lang verbrachten wir relativ ruhig. Wir arbeiteten auf Kommando, das übliche Verfahren, dem wir im Auftrag unseres Kommandanten folgten. Vor allem galt es, nicht unter die Radare der AWACS zu geraten, die gewöhnlich die Nato-Flugzeuge begleiteten. Ganz besonders solche wie die F 117A. Wir lagen beim Dorf Śimanovcy. Gegen Abend des 27. März hatte unsere gesamte Brigade Dienst. Ein Kollege aus dem Überwachungsdienst teilte mit, dass es starke Störungen im Äther gab und dass sich das Signal unserer Stellung immer näher kam. Buchstäblich fünf Minuten später gab die Funkaufklärung durch, dass sich unserem Personal ein Ziel näherte. Unser Kommandant sah aufmerksam auf den Monitor und erhielt Weisungen der Funkaufklärung. Das Ziel bewegte sich auf uns zu. Wir entdeckten es. Ich blickte auf den Schirm und sah ein deutliches Signal des Ziels. Wir beobachteten nun das Ziel, es war sehr deutlich. Ich berichtete dem Kommandanten, dass das Ziel von unseren Geräten fixiert worden sei und wir zu seiner Vernichtung bereit seien. Nach dem Befehl 'Feuer' brauchte unsere Rakete 17 Sekunden, um das Ziel zu treffen. Die erste Rakete riss dem Steatlh einen Flügel ab, mit der zweiten schossen wir das Flugzeug selbst ab. Der Pilot katapultierte sich, und das Flugzeug fiel zu Boden.

Es ist eine Phantasie amerikanischer Ingenieure und Flieger, dass die F 117A unsichtbar sei. Alle Stealth-Technologien sichern ihre "Unsichtbarkeit" nur in einem hohen Funkwellenbereich. Für Funkmessgeräte, die mit niedrigen Frequenzen arbeiten, ist sie sehr wohl sichtbar. Deshalb hatten wir sie bereits in 50 Kilometern Entfernung von uns bemerkt und warteten, bis sie an unserem Personal vorbeifliegen werde, um sie zu vernichten.

Es stimmt, das Stahlungssignal dieser Maschine ist schwächer als das der gewöhnlichen Flugzeuge, aber trotzdem ist es auf den Radarschirmen zu sehen. Vielleicht hatte sich der Pilot geirrt oder verirrt, aber er flog in einer Höhe von lediglich fünf Kilometenr und geriet in unser Visier. Wir hatten eine furchtbare, phantastische Maschine, das am geheimsten zu haltende Flugzeug der amerkanischen Luftstreitkräfte, abgeschossen. Der Pilot katapultierte sich und hielt sich in den Wäldern verborgen. Fünf Stunden später wurde eine Gruppe der amerikanischen Spezialtruppen mit einigen Hubschraubern angeflogen und brachte das Flugzeug weg. Schon am nächsten Tag befand es sich auf dem Stützpunkt Aviano, unweit von Venedig. Als es uns gelungen war, das Flugzeug abzuschießen, verließen wir sofort unsere Stellung samt all der Technik. Je schneller man sich umdisloziert, um so mehr Überlebenschancen hat das gesamte Personal. In diesen drei Monaten Aggression unternahmen wir das 24-mal. Und das hat unser Personal gerettet. Niemand vom Team kam zu Schaden. Dabei gingen in unserer Luftabwehrbrigade neun Menschen um."

Sowjetische Rakete hat eine F 117A abgeschossen

Nachdem Dragan Matic und seine Kameraden im Jahr 1999 eine F-117A abgeschossen hatten, baten das Weiße Haus und das Pentagon die jugoslawische Führung darum, das Wrack zurückzugeben. Die Regierung in Belgrad sagte nein. Der abgeschossene Tarnkappenjet wurde im Luftfahrt-Museum ausgestellt. Dort setzten wir unser Gespräch mit Matic fort.

Ihre Luftabwehr-Staffel leistete damals eine sehr präzise Arbeit. Wie konnten die Amerikaner aber trotz ihrer AWACS-Flugzeuge eine Rakete aus sowjetischer Produktion verpassen?

Wir verteidigten unsere Heimat, das war unsere Pflicht. Wir waren auch ein Ziel von Luftangriffen. US-Satelliten und AWACS-Flugzeuge wollten uns orten. Deshalb versuchten wir, keine Signale zu senden. Bleibst du mehr als 20 Sekunden lang auf dem gegnerischen Radar, bist du schon tot: Es kommt eine Flügelrakete oder eine starke Bombe. Meine Meinung zu Stealth-Kampfjets ist wie folgt: Die Amerikaner haben diese Maschinen gebaut, um sie dann ihren Verbündeten in der ganzen Welt zu verkaufen. Jeder Tarnkappenjet ist verrückt teuer, mehr als 50 Millionen Dollar pro Stück. Vom Stealth-Projekt wird viel geredet, das ist aber nur Werbung des Pentagons. Dieser Kampfjet ist weder gut geschützt noch schnell, er hat nur zwei Bomben an Bord. Seinen tödlichen Schlag konnte er nur aus sehr kurzer Distanz erteilen, das war ein weiterer Nachteil.

Welche Flugzeuge konnte Ihre Staffel noch abschießen?

In den ersten Tagen ihrer Aggression gegen Jugoslawien begannen Nato-Luftangriffe nach 20.00 Uhr. Alle Kampfjets flogen eine und dieselbe Route – sowohl hin als auch zurück. Diese Besonderheit haben wir schnell bemerkt. Die meisten Maschinen konnten wir in 40 bis 50 Kilometer Entfernung anvisieren. US-Piloten und ihre Nato-Kollegen halten immer die Regeln genau ein und erfüllen präzise jedes Kommando. Wenn sie eine vorgegebene Route und einen Auftrag haben, weichen sie kein Millimeter davon ab. In ihren Plänen lasen wir zwischen den Zeilen. Das hat uns und unsere Luftabwehr gerettet.

Neben der ersten F-117 hat unsere Staffel eine weitere Maschine von diesem Typ getroffen. Sie wurde beschädigt, konnte aber Kroatien erreichen und dort landen. Dazu gab es Zeitungsberichte und ein Foto, aber keine offizielle Bestätigung. Das war am 30. Mai. Davor hatten wir eine F-16 abgeschossen. Deren Pilot war Kommandeur einer Fliegerstaffel, die gekommen war, um die jugoslawische Luftabwehr zu bekämpfen. Um diese wichtige Person zu retten, schickte die Nato vier Hubschrauber mit Einsatzkräften. Ihnen gaben zehn Flugzeuge Rückendeckung. Jener Pilot hatte zuvor an der Operation Wüstensturm teilgenommen sowie die Serben in Bosnien und Herzegowina bombardiert. Er war ein sehr erfahrener und zuverlässiger Flieger. Wir konnten aber seine legendäre Maschine abschießen.

Unser Team kann außerdem eine B-2 verbuchen. Allerdings haben wir wieder keine Nachweise. Unser Funkhorchdienst hat ein Gespräch zwischen dem B-2-Piloten und einem AWACS-Flugzeug abgehört. Der Pilot schrie: „Eine Rakete hat mich getroffen, ihr musst mich retten“. Er konnte Ungarn erreichen. Wir haben gekämpft und gegnerische Maschinen abgeschossen. Wir hatten altes Gerät und ihnen standen moderne Waffen zur Verfügung. Wir waren aber schlauer und konnten Widerstand leisten.

Warum hat die Nato aus Ihrer Sicht den Krieg gegen Jugoslawien begonnen?

Um uns für das Kosovo zu bestrafen, das war der erste Grund. Zweitens wollten sie ihre neuen Waffen unmittelbar im Kampf testen und alte Bestände loswerden, um neue zu bekommen. Die US-Rüstungsindustrie hat später Hundertmilliarden Dollar bekommen. Das Pentagon hat um Geld gebeten und die Regierung hat es zur Verfügung gestellt. Eine 2,5-Tonnen-Bombe wurde in Jugoslawien erstmals getestet.

In den Jahren 1991 und 1992 ist Jugoslawien zerfallen. Wir Serben haben den Westen gestört, man musste uns klein kriegen. Sie kämpften nicht gegen Milosevic, das war nur ein Vorwand. Sie wollten das Volk kleinkriegen, das Land zerstören und unter ihre Kontrolle stellen. Streumunition und Bomben mit abgereichertem Uran wurden hier abgeworfen. Unser Land war ein Versuchsgelände, wo die Nato-Strategen experimentierten."

Quelle: Text Konstantin Katschalin - „Stimme Russlands"

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